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Himmelsfelsen

Himmelsfelsen

Titel: Himmelsfelsen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M Bomm
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unverkennbar
osteuropäischem Akzent und schaute Flinsbach kritisch an.
    »Es ist davon auszugehen, dass weitere Polizei
ins Haus kommt«, fuhr Saalfelder fort, »wir müssen deshalb, bis die Sache bereinigt
ist, hier drin clean werden.«
    »Und bedeutet das was?«, fragte Boris in seinem
umständlichen Deutsch nach.
    »Das Haus muss leer werden«, entschied Saalfelder,
»und zwar noch heute Vormittag.«
    Boris stand auf und wurde energisch: »Das wird
Probleme geben.«
    »Ist mir scheißegal«, zischte Saalfelder jetzt
eine Spur lauter, »willst du auffliegen und in den Knast oder lieber kurzzeitig
abhauen?« Auch Saalfelder sprang jetzt auf, »ihr müsst verschwinden, verdammt noch
mal, kapier’ endlich. Da gibt es doch dieses Hotel an der Donau irgendwo, bei Dillingen
oder wo, da müsst ihr hin und zwar sofort.«
    Boris wurde bleich.
    »Müssen haben Transportbus«, sagte Boris langsam.
    »Verdammt noch mal, das ist doch kein Problem«,
fuhr Flinsbach dazwischen, »da mieten wir uns einen. Ich werd’ das erledigen.«
    »Was ist mit Verdienstausfall, wenn weg sind?«,
fragte Boris nach.
    »Ich hab’s schon mal gesagt: Willst du in den
Knast oder lieber für ein paar Tage ins Exil?«,wetterte Saalfelder los.
    »Langsam, langsam«, wandte Boris ein und kam
näher, »kleine Wort ich hab’ auch zu reden. Scheiße habt ihr beide gemacht, nicht
ich.«
    Flinsbach stand auch auf und trat einen Schritt
näher an Boris heran. »Dass das ein für allemal klar ist. Der Schuppen hier gehört
uns. Und wenn wir eine Pause für notwendig erachten, dann hat das seinen guten Grund.
Glaubst du im Ernst, wir veranstalten diesen Zirkus hier zum Spaß?«
    Saalfelder ergänzte: »Das ganze funktioniert
nur, weil alles so seriös ist. Und wenn nun auch nur der geringste Anschein erweckt
werden könnte, dass dies nicht so ist, lass’ ich die Sau raus, hast du verstanden?«
    Boris kam demonstrativ einen Schritt näher
an Saalfelder heran, der deutlich kleiner war. »Wir haben gleiche Interesse«, drohte
er, »sitzen in einem Boot, das solltest du denken.« Er machte eine Pause, um dann
fortzufahren: »Also, mieten jetzt Bus, fahren an Donau.«
    Saalfelder wusste, dass sich in Dillingen in
einem ehemaligen Hotel eine ideale Unterkunft befand. »Okay, ich erledig’ das«,
sagte Flinsbach nun deutlich erleichtert
    »Der Abmarsch muss geordnet und unauffällig
erfolgen«, wandte Saalfelder ein, »wir müssen damit rechnen, dass die Bullen auftauchen.
Die werden jedes Detail wissen wollen, mit wem der Gerald verkehrt hat, was er zuletzt
getan hat, Feinde, Freunde, Geschäfte.« An Flinsbach gewandt sagte er: »Die Akten
da, die müssen weg.«
     
    Die Hitze war schon wieder unerträglich.
    Als sie Aalen erreicht hatten, parkte Linkohr
den Audi in einer Seitenstraße unweit der Fußgängerzone.
    Nachdem sich die Kriminalisten im ersten Obergeschoss
eines Hauses bei der Sekretärin des Architekten Haubensack vorgestellt hatten, wurden
sie in einen Besprechungsraum gebeten, an dessen Wände Fotografien bedeutender Bauwerke
hingen.
    Die beiden Männer nahmen nicht Platz, sondern
sahen sich diese Bilder aus der Nähe an. Auf einem war das New Yorker World-Trade-Center
zu sehen, das am 11. September 2001 von Terroristen in Schutt und Asche gelegt worden
ist.
    Als die Tür aufging, drehten sich die Kriminalisten
um. Vor ihnen stand ein junger Mann, der mit jedem Schritt Dynamik und Selbstbewusstsein
auszustrahlen schien.
    »Guten Morgen, die Herren«, sagte er, »ich
bin Sven Haubensack, Sie wollten mich sprechen.« Er schüttelte beiden jovial die
Hände und forderte sie auf Platz zu nehmen.
    »Wir wollen Ihre wertvolle Zeit nicht lange
in Anspruch nehmen«, begann Häberle und wunderte sich dabei, weshalb sich ein junger
Mensch so viel Pomade ins Haar reiben musste.
    »Sie haben ausrichten lassen, es ginge um Herrn
Fronbauer …«,erwiderte der Architekt.
    »Ja, Sie haben vielleicht schon gehört, was
geschehen ist«, fuhr Häberle fort und beobachtete sein Gegenüber lauernd.
    »Nein«, kam es leicht irritiert zurück.
    Häberle wartete einen Augenblick, bevor er
weitersprach: »Sie haben mit Herrn Fronbauer zu tun?«
    Haubensack schien durcheinander zu sein. Die
ganze Coolness schien mit einem Mal verschwunden. Er spielte nervös mit den Fingern.
Auf der Rückseite der linken Hand fiel Häberle ein verblasster blauer Fleck auf.
    »Wie darf ich Ihre Frage verstehen?«, fragte
der Architekt schließlich.
    »Genau, wie ich sie gestellt habe«,

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