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Himmelsgöttin

Himmelsgöttin

Titel: Himmelsgöttin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Moore
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Navigationsleistung«, sagte Tucker. Dann äffte er Kimis gebrochenes Englisch nach. »Du riechen Sturm? Du sehen Sturm in Himmel?«
    »Oh, großer Pilotmeister. Warum du nicht checken Wetter? Nur Amerikaner blöd wie Scheiße versuchen zu fahren vierhundert Kilometer in Außenborder, oder, hä?«
    »Du hast gesagt, es wäre kein Problem.«
    »Du bezahlen Kimi viele Geld. Kein Problem.«
    »Na ja, jetzt ist es jedenfalls ein verficktes Problem, oder etwa nicht?«
    Kimi streichelte Roberto den Kopf, um ihn zu beruhigen. »Hör auf mit Rumschreien. Du machen Roberto angst.«
    »Roberto ist mir scheißegal. Wir sind mitten auf dem Ozean und kurz davor unterzugehen, und wir haben keinen Motor. Ich würde sagen, wir haben ein Problem.«
    Kimi hörte auf, Roberto zu besänftigen, und schaute hoch. »Kein Motor?« Er drehte sich um und betrachtete das motorlose Haltebrett für den Motor. Es trug deutliche Spuren an den Stellen, wo die Zwingen entlanggeschrammt waren, als der Motor bei ihrem Überschlag in der Gischt abgerissen worden war. Kimi drehte sich wieder zu Tuck um und grinste unschuldig wie ein Lamm. »Hoppla.«
    »Wir sind tot«, sagte Tuck.
    Kimi schaute wieder zu der Stelle, wo der Motor hätte sitzen sollen – einfach nur, um sicher zu sein, daß er noch immer nicht da war. »Ich fragen Mann: ›Motor sein gut fest?‹ Er sagen: ›O ja, Schrauben ganz fest.‹ Ich ihm zahlen gute Geld, und er lügen. Oh, Kimi sein sehr sauer.«
    Roberto bellte zustimmend.
    »Aufhören!« rief Tucker. Roberto verkroch sich wieder in Kimis Kleid. »Wir müssen das Wasser hier rauskriegen, zumindest einen Teil davon. Wir haben keinen Motor. Wir können nirgendwohin. Wir treiben hilflos herum, wir sind verloren …«
    »Am Leben«, unterbrach ihn Kimi. »Ich dich bringen durch Taifun lebendig, und du nur schreien und sagen schlechte Sachen. Ich kündigen. Du suchen neue Seefahrer. Roberto sagen, du fieser, gemeiner, chevyfahrender, milchtrinkender amerikanischer Hundeficker.«
    »Ich trinke keine Milch«, sagte Tuck. Ha! Diese Runde ging an ihn.
    »Das was er sagen.«
    »Roberto redet nicht!«
    »Nicht mit dir, Hundeficker. Du nicht …« Kimi brach seine Tirade abrupt ab, ergriff die Kaffeekanne, die mit einer Schnur am Boot festgemacht war, und fing an Wasser zu schöpfen wie ein Verrückter. »Du recht haben. Wir jetzt Wasser schöpfen.«
    »Was?« Tucker blickte auf und sah, daß Kimi mit weit aufgerissenen Augen aufs Meer hinausstarrte. Tuck folgte seinem Blick zu einer Stelle etwa zwanzig Meter vor dem Boot, wo eine dreieckige Flosse sich in den Wellen langsam hin und her bewegte.
    »Schnell« rief Kimi. »Er kommen hierher.«
    Tucker streckte sich nach seinem Rucksack, wodurch der Bug des Bootes etwa dreißig Zentimeter unter Wasser gedrückt wurde. Noch bevor er sein Gewicht so weit verlagern konnte, daß das Boot wieder ausbalanciert wurde, kam der Hai über das Dollbord und schnappte mit den Kiefern wie eine menschenfressende Puppe.
    Tuck erhob sich, um dem gierigen Maul zu entkommen, und der Bug schwappte noch tiefer ins Wasser. Der Hai glitt ins Boot, während Tuck rückwärts über Bord ging.
    Die Angst jagte durch seinen ganzen Körper, als ob das Wasser unter Strom gesetzt worden wäre. Tuck wollte sich in alle Richtungen zugleich bewegen. Er strampelte aus Leibeskräften und tauchte etwa in einem Meter Entfernung vom Boot wieder auf, um mitansehen zu müssen, wie der Hai wieder zurück ins Wasser glitt.
    »Komm ins Boot!« schrie Kimi. Er stand mit gespreizten Beinen da, um das Boot am Kentern zu hindern.
    Tuck strampelte so heftig, daß er sich bis zu den Hüften aus dem Wasser hob. Er stürzte vornüber auf das Boot zu und bekam das Dollbord mit einer Hand zu fassen. Kimi verlagerte sein Gewicht, und Tuck zog sich just in dem Augenblick ins Boot, als irgend etwas gegen seinen Fuß stieß. Er zog seinen Fuß so heftig an, daß er beinahe auf der anderen Seite des Bootes wieder hinausgefallen wäre, und drehte sich gerade noch rechtzeitig herum, um zu sehen, wie der Hai mit seinem Schuh im Maul ins Wasser hinabtauchte.
    »Hinter dir!« schrie Kimi.
    Ein weiterer Hai tauchte hinter Tuck auf und schnappte nach seinem Rücken. Tuck wirbelte herum und schlug ihm so fest er konnte auf die Schnauze, wobei er sich die Knöchel an der sandpapierartigen Haut des Hais abschürfte. Der Hai glitt davon.
    Die Bewegung am Bug bewirkte, daß das Heck untertauchte, und der nächste Angriff galt nun Kimi. Er schleuderte Roberto in

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