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Himmelsgöttin

Himmelsgöttin

Titel: Himmelsgöttin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Moore
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Erlaubnis erteilen konnte, ein Tabu zu brechen, und außerdem hatte Sarapul das Interesse der Trinkrunde in andere Bahnen gelenkt, als sie gerade drauf und dran gewesen waren, über ihn herzufallen. »Du hast die Erlaubnis, einen einzigen Baum zu fällen, aber nur auf deiner Seite der Insel, und außerdem mußt du ihn mir vorher zeigen. Also, wer hat eine Axt?«
    Jeder wußte ganz genau, wer eine Axt hatte, aber keiner meldete sich freiwillig. Malink pickte einen der jungen Vincents heraus. »Du gehst deine Axt holen.« Dann fragte er Sarapul: »Warum mußt du einen Baum fällen?«
    Sarapul überlegte kurz, ob er mit der Wahrheit herausrücken sollte, und faßte dann den Entschluß, daß eine glaubhafte Lüge die bessere Variante war. »Mein Haus bricht zusammen, weil der Weibsmann dauernd im Gebälk herumklettert.«
    Das war nun gerade die falsche Antwort in Gegenwart einer Gruppe von Männern, deren Häuser erst vor Stunden auf den Kopf gestellt worden waren. Malink vergrub den Kopf in den Händen.
     
    Der schwerste Teil der Landung bestand für Tuck darin, sich nach vollbrachter Tat soweit zusammenzureißen, daß er nicht aus dem Sitz aufsprang und sich von der Frau an seiner Seite feiern ließ. Es war astrein. Er war wieder da. Zum Teufel mit den Geistern, den sprechenden Fledermäusen, dem dreistündigen Flug neben einer Frau, die als Vorbild für eine Barbie mit multipler Persönlichkeit hätte dienen können. Sie ist elegant und modisch, und sie ist der Grund, warum Ken keine Genitalien hat! Amüsiert euch damit, aber vergeßt nie , euer scharfes Teil zu verstecken! All das war jetzt egal. Er war wieder ein Pilot.
    Sie waren irgendwo in Südjapan auf einem kleinen Flugplatz, vermutlich einer privaten Landepiste, die keinen Tower hatte und auch nur ein paar Hangars. Tuck hatte, um dorthin zu gelangen, nichts weiter tun müssen, als sich von dem Navigationscomputer leiten zu lassen, in den, wie er unterwegs feststellte, lediglich zwei Koordinaten einprogrammiert waren: Alualu und diese Landepiste.
    »Was passiert, wenn wir ein Problem haben und unsere Route ändern müssen?« hatte er Beth gefragt.
    »Machen Sie sich darüber keine Sorgen«, hatte ihre Antwort gelautet. Den größten Teil der Flugzeit hatte sie ihn über die Navigationsinstrumente ausgequetscht, gerade so, als ob sie sich soweit damit vertraut machen wollte, daß sie in der Lage war, den Kurs selbständig zu überprüfen. Er hatte sich ihr gefügt, obwohl ihm das ganze Gespräch gegen den Strich ging.
    Auf dem Rollfeld stand ein weiterer Lear-Jet, der seine Triebwerke warmlaufen ließ, und Beth Curtis wies Tuck an, neben ihn zu rollen. Als die Maschine mit einem Ruck zum Stehen kam und er Vorbereitungen treffen wollte, um die Aggregate abzuschalten, nahm sie ihren Aktenkoffer und die Kühlbox aus dem Gepäckfach und wandte sich zu ihm um. »Bleiben Sie hier. Wir starten in ein paar Minuten.«
    »Ohne Ladung an Bord zu nehmen?«
    »Mr. Case, seien Sie so nett und machen Sie einfach nur das Flugzeug startklar. Ich bin gleich wieder zurück.«
    Zwei Männer in blauen Overalls überquerten das Rollfeld und öffneten die Luke für sie. Tuck beobachtete durch das Fenster, wie sie einem dritten Japaner, der einen weißen Laborkittel trug, die Kühlbox reichte und ihm einen Ordner übergab, den sie aus ihrem Aktenkoffer zog. Nach einer kurzen gegenseitigen Verbeugung kam sie mit Trippelschritten wieder zurück zum Lear-Jet. Einer der Männer in den Overalls trug ihr einen Pappkarton hinterher ins Flugzeug, den er auf einem Passagiersitz festschnallte.
    »Domo«, sagte Beth Curtis.
    Er machte eine hastige Verbeugung, verließ das Flugzeug und verriegelte die Luke. Sie verstaute den Aktenkoffer wieder im Gepäckfach über den Sitzen und ließ sich auf dem Copilotensitz nieder.
    »Also los.«
    »Das war's?«
    »Das war's. Los jetzt.«
    »Wir sollten die Tanks nachfüllen, wo wir schon mal hier sind.«
    »Ich verstehe, daß Sie deswegen ein bißchen nervös sind, Mr. Case, aber wir haben genügend Sprit für den Rückflug.«
    »Eine Kiste. Sonst nehmen wir nichts mit?«
    »Eine Kiste.«
    »Was ist da drin?«
    »Es ist eine Kiste 78er Bordeaux. Sebastian liebt ihn. Und jetzt los.«
    »Aber ich muß mal aufs Klo. Ich dachte …«
    »Verkneifen Sie's sich«, sagte Beth Curtis.
    »Miststück.«
    »Genau. Und jetzt kümmern Sie sich vielleicht besser um Ihre Checkliste, oder?«
     

37
Bomben und Bestechung
     
    Angefangen hatte das Jucken etwa eine Woche nach

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