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Himmelsschatten

Himmelsschatten

Titel: Himmelsschatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Cassutt , David S. Goyer
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neben Buell, nachdem man ihr endlich befohlen hatte, sie solle aufhören, die Venture zu rufen und zu fragen, ob man sie hören könne.
    Bynum hielt seinen Tablet in die Höhe. »Es ist genauso schlimm, wie Sie sich nur vorstellen können …«
    »Berichten die Medien, dass beide Raumschiffe verloren gingen?«, fragte Harley. Bynum nickte. »Was wird als Ursache angegeben?«
    »Bis jetzt tippt man auf eine nicht näher erklärte Eruption natürlichen Ursprungs.«
    »Tja, sie werden es noch früh genug herausfinden.«
    Bynum öffnete die Hände. »Sicher. Aber von mir erfahren sie nichts.«
    »Brent«, sagte Harley, »von Ihnen erfahren wir über haupt sehr wenig, und jetzt sitzen wir alle hier zusammen.«
    Weldon erhob sich von seinem Platz. »Schuldzuweisungen bringen nichts. Das Objekt wurde gezündet – warum und von wem, wissen wir nicht, aber Yvonne Hall kannte die Codes.«
    »Und ein irrer Revenant hämmerte an ihre Tür.« Der Kommentar stammte von Jasmine Trieu.
    »Zwei Mitglieder unserer Crew werden immer noch vermisst«, erinnerte Weldon.
    »Außerdem drei Kosmonauten von der Brahma und die Revenants«, legte Harley nach. »Gibt es da vielleicht noch etwas, das ihr vor mir verheimlicht?«
    »Nein«, erwiderte Bynum. »Die Anzahl ist korrekt.«
    »Wir müssen weiter versuchen, sie aufzuspüren«, verlautbarte Harley. Er rollte mit seinem Stuhl zu Bynum. »Die Brahma hatte doch diesen Relaissatelliten. Funktioniert er noch?«
    Bevor Buell sich zu einer Entgegnung durchringen konnte – allein seine Körperhaltung verriet Harley, dass die Antwort wahrscheinlich negativ sein würde –, sprang einer der anderen Controller in der vorderen Reihe plötzlich von seinem Stuhl hoch.
    »Ich hab was!«, schrie er. Er war ein junger Mann indi scher Abstammung, aber er sprach mit einem texanischen Akzent. »Ich hab die Destiny !«
    »Wie zum Teufel konnte sie die Explosion überstehen?«, wunderte sich Buell.
    »Die Destiny befand sich auf der anderen Seite von Keanu, als die Bombe hochging«, erklärte Trieu. »Und Schockwellen pflanzen sich im Vakuum doch nicht fort, richtig?«
    »Die Entfernung betrug mehrere Hundert Kilometer«, steuerte Weldon bei. »Sogar auf der Erde hätte das Schiff keinen größeren Schaden erlitten. Was mir jedoch Sor gen machte, war die Elektronik. Keanu muss wie ein Schutzschild gewirkt haben …«
    Nach dieser Mitteilung gebärdete sich die Gruppe – einschließlich Bynum – wie Leute mit einem Alkoholkater, denen man eine Dosis Vitamin E verpasst.
    »Okay, Leute«, sagte Weldon. »Lasst uns doch mal nachschauen, in welchem Zustand sich unser Vogel befindet. Wenigstens haben wir noch etwas da draußen, das wir benutzen können.«
    Er wandte sich an Harley, der sich bereits in Bewegung gesetzt hatte. »Wollen doch mal sehen, was unsere schlauen Köpfe damit anfangen können.«
    Harley wusste, dass sein Home-Team die Information von Mission Control erhielt. Die Leute waren auf demselben Wissensstand wie er. Er hatte also keinen Grund, das Team unverzüglich aufzusuchen.
    Jedenfalls redete er sich das ein. Er brauchte einfach eine Weile, um ungestört nachdenken zu können. Am liebsten hätte er Brent Bynum erwürgt, nicht weil er gegen ihn persönlich einen Groll hegte – der Mann war eindeutig nur ein Bote –, sondern um dem einen Schlag zu versetzen, was sein Vater »institutionelle Idiotie« genannt hätte, die Form von Blindheit gepaart mit Arroganz, die Menschen veranlasste, eine Atombombe in einem Raumschiff zu deponieren, das in einer riskanten Mission unterwegs war; und dieselben Leute waren dann bass erstaunt, wenn diese Bombe tatsächlich hochging.
    In Houston dämmerte gerade der Morgen; die Luft war bereits drückend heiß, und man konnte schon das Summen und Flattern von Insekten und Vögeln hören. Im Osten ballten sich am Himmel rosafarbene Wolken. Morgenrot, Schlechtwetter droht .
    Harley zuckte zusammen. Im Schatten lungerte Wade Williams. Er hockte auf einer Betonbank, in der Hand eine Flasche. »Leider kann ich keinen Orangensaft anbieten, aber …« Zu seinen Füßen stand ein Six-Pack, und er bot Harley eine Flasche an.
    Und Harley nahm sie. Zum Teufel noch mal , dachte er und schraubte die Verschlusskappe ab. »Wie haben Sie es geschafft, das Zeug hier reinzuschmuggeln?«
    »Vielleicht bin ich ja ein Wichtigtuer – fangen Sie also lieber keinen Streit mit mir an.«
    »Oh, das war nicht meine Absicht.« Er lächelte, um seiner vorherigen Bemerkung die Schärfe zu

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