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Himmelsschatten

Himmelsschatten

Titel: Himmelsschatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Cassutt , David S. Goyer
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Megan. »Es sei denn, wir sollten schleunigst von hier verschwinden …«
    Megan sah so benommen aus, wie Zack sich fühlte. Sie zuckte lediglich mit den Schultern, als ohne Vorwarnung zwei riesige, wässrige Kugeln aus dem Wald auftauchten.
    Die Kugeln stoppten, lösten sich auf, und jede von ihnen spie einen Wächter aus. Die Wesen glichen sich völlig bezüglich ihrer Größe und Farbe. Lediglich ihre Rückenprotektoren waren unterschiedlich; während der eine abgewetzt und benutzt wirkte, schien der andere ganz neu zu sein.
    Die beiden Wächter schüttelten sich wie Hunde nach einem Bad und bespritzten die fünf Menschen mit dem Glibber, der ihnen noch anhaftete. Zack war entsetzt wegen einer möglichen Kontaminierung und wegen des schauderhaften Geschmacks, der ihn an verschmutztes Meerwasser erinnerte.
    Jetzt musste er handeln. »Alle zurück!«
    Er packte Megan beim Arm. Zu seiner Überraschung fing sie an, sich zu wehren! Genau wie Camilla, die versuchte, sich von Lucas loszureißen.
    »Nichts wie weg hier …«, begann Zack. Doch ehe er den Satz beenden konnte, ließ der Wächter, der ihnen am nächsten war, eines seiner Gliedmaßen vorschnellen und zielte damit auf Megan. Zack fürchtete, sie könnte genauso zerstückelt werden wie Pogo.
    Aber der Wächter zog sie nur an sich heran und rollte sich zu einem gigantischen, drei Meter hohen Ball zusammen, der Megan vollkommen umhüllte.
    Der andere Wächter verfuhr auf dieselbe Weise mit Camilla. Natalia und Lucas konnten genauso wenig dagegen tun wie Zack.
    Dann rollten die Wächter fort, tiefer in Keanu hinein.
    Zack starrte ihnen hinterher, vor Schreck wie gelähmt, und hörte, wie Lucas sagte: »Ich denke, ihr Ziel ist der Tempel.«

3
    »Ungefähr achtundzwanzig Stunden nach der Landung auf Keanu, einhundertzwanzig Stunden nach dem Start von Kourou, hat das Bangalore Space Center den Kontakt mit dem Raumschiff Brahma verloren. Die Ur-
sache des Problems ist gegenwärtig noch nicht bekannt. Weitere Informationen werden zu gegebener Zeit er- folgen.«
    ISRO-PRESSEERKLÄRUNG,
23. August 2019
    »Sagen Sie mir, dass Sie diese Mission nicht mit einer Atombombe ausgerüstet haben.«
    Harley Drake rollte seinen Stuhl zu Brent Bynum. Der Vertreter des Weißen Hauses stand hinter Shane Weldon und Josh Kennedy, die jedes einzelne Mitglied des Flugleitungs-Teams befragten, welche Daten sie kurz vor dem Kontaktverlust aufgezeichnet hatten – und was sie jetzt sahen, falls überhaupt noch etwas zu sehen war.
    »Hier ist nicht der geeignete Ort, um solche Fragen zu erörtern«, entgegnete Bynum. »Wir müssen in den Tresor gehen.« Er nahm seinen Tablet-Computer – der seit dem jüngsten »Ereignis« auf Keanu nonstop vibrierte – und steuerte auf die Tür zu.
    »Ich scheiße auf den Tresor!«, schimpfte Harley. »Da kriegt mich keiner mehr rein!«
    Weldon schob seinen Stuhl zurück. »Wie soll ich das verstehen, Harley, ist das der aktuellste Statusbericht des Home-Teams?«
    »Nein. Aber ich kann dir einen vorläufigen Bericht geben, nach dem Motto ›Wir wissen gar nichts‹.«
    »Wie kommen Sie darauf, es könnte eine Atombombe an Bord gewesen sein?«
    »Ich kenne euch Typen. Vor ein paar Stunden habt ihr mir gesagt, diese ›Entitäten‹ müssten als ›feindselig‹ eingestuft werden. Als Nächstes faselt ihr was von irgendeinem ›Objekt‹.« Mit dem Daumen zeigte Harley auf den Schirm, auf dem immer noch ein von der Erde aus gemachtes Teleskopbild von Keanu und einer sich ausbreitenden Trümmerwolke zu sehen war. »Und dann kommt das da!«
    Bynum machte ein ertapptes Gesicht. »Ich bin nach wie vor der Meinung, darüber sollten wir nicht in diesem Raum diskutieren.«
    »Jeder, der in diesem Raum anwesend ist, muss Bescheid wissen!«, beschied ihn Harley. »Wenn Sie diesen Leuten nicht trauen … na ja …« Er schüttelte den Kopf. »Noch schlimmer kann es für Sie wohl gar nicht kommen, oder?«
    Ehe Bynum antworten konnte, stand Weldon auf. »Harley hat recht. Die NASA , das Weiße Haus, das Verteidigungsministerium und Homeland Security haben die Platzierung einer kleinen nuklearen Vorrichtung an Bord der Venture autorisiert. Obwohl kein Befehl gegeben wurde, sie zu aktivieren, ist sie wahrscheinlich detoniert und hat das Schiff zerstört.«
    »Und die Brahma gleich mit«, ergänzte CapCom Travis Buell. »Die Jungs in Bangalore wissen, was passiert ist.«
    »Ich frage mich, was die Nachrichten melden«, sagte Jasmine Trieu. Mit geröteten Augen saß sie

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