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Himmelsschatten

Himmelsschatten

Titel: Himmelsschatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Cassutt , David S. Goyer
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hätte, dass deine ganze Crew anrückt, hätte ich einen Bus gechartert.«
    »Es sind freie Menschen, Shane. Sie können gehen, wohin sie wollen.«
    Williams hörte den Wortwechsel und trat vor Weldon hin. »Sie hatten uns gebeten, Sie im Hinblick auf Aliens, deren Aktivitäten und Objekte zu beraten. Wenn jemand einen triftigen Grund hat, sich hier aufzuhalten, dann doch wohl wir.«
    Weldon ließ es niemals durchgehen, dass man seine Autorität in Frage stellte. »Einer vom Home-Team könnte hier von Nutzen sein, es hätte sich nicht gleich die komplette Mannschaft hier einfinden müssen. Angenommen, dieses Ding explodiert? Was dann?«
    »Ich weiß nicht, was mit Ihnen geschieht, Mr. Weldon, aber ich selbst werde vermutlich tot sein.« Im Home-Team machte sich Gelächter breit, und nicht nur unter denen, die zu Williams’ Claqueuren gehörten. »Im Übrigen könnte ich Ihnen mit demselben Argument kommen. Sie sind der Missionsmanager. Sie haben eine ganze Bande von äußerst wichtigen Mission-Control-Typen hierher mitgeschleppt. Falls dieses Ding hochgeht, bedeu tet das einen schweren Rückschlag für das gesamte Raumfahrtprogramm, oder?«
    »Hey, alle miteinander!«, mischte sich Harley ein. Er war wütend, weil er wieder einmal als Schiedsrichter fungieren musste. »Warum sehen wir uns nicht an, was es hier zu sehen gibt … und ziehen uns dann an einen sicheren Ort zurück?« Es gab keine Anzeichen dafür, dass sein Vorschlag akzeptiert wurde, aber das Gezänk hörte auf.
    Mit der Hilfe von Creed und Matulka begann Williams, die Böschung hinabzusteigen und sich dem Objekt zu nähern.
    Weldon wandte sich wieder an sein Team. Brent Bynum beschäftigte sich natürlich eifrig mit seinem BlackBerry. Harley fragte sich, wie das Weiße Haus das Objekt beurteilte. Und was man der Allgemeinheit erzählte. Vermutlich nicht die Wahrheit.
    »Das ist Echtzeit, Leute. Folgen wir ihnen? Wie sieht unser Plan aus? Zögern ist keine Option.«
    »Wenn das Objekt eine Waffe wäre, wären wir schon längst tot«, sagte Sasha.
    »Höchstwahrscheinlich«, gab Weldon ihr recht. »Aber wenn es keine Waffe ist, was ist es dann?«
    »Eine unbemannte Raumsonde«, spekulierte Harley. »Oder eine bemannte.«
    Weldon stutzte. »Was willst du damit sagen?«
    »Vielleicht ist ja einer dieser Aliens an Bord«, erklärte Harley. »Oder sogar mehrere.« Erst in diesem Moment zog er diese Möglichkeit ernsthaft in Betracht … sie kam ihm plausibel vor. Das Objekt war viel größer, als eine Raumsonde sein musste. Vielleicht handelte es sich um eine Landefähre … ein »Exkursionsmodul zwecks Erkundung der Erde« für Keanus Bewohner.
    »Vielleicht ist das die Botschaft , von der meine Mutter mir erzählte«, sagte Rachel.
    »Ich glaube, Rachel hat recht«, sagte Sasha und griff nach der Hand des Mädchens.
    Harley blickte die beiden Frauen an, die eine zweiunddreißig, die andere vierzehn Jahre alt, und er fragte sich, wie die zwei sich in so kurzer Zeit hatten anfreunden können. Er brachte so etwas nicht fertig. Geliebte hatte er viele gehabt, aber noch nie eine richtige Freundin.
    Egal; gleichgültig, wie diese Situation ausging, für ihn stand fest, dass er lernen musste, wie man mit einer Frau Freundschaft schloss – vielleicht mit Sasha Blaine –, und wie er Rachel die Eltern ersetzen konnte. Sein Wissen über Kinder erschöpfte sich darin, dass er sich erinnern konnte, selbst mal ein Kind gewesen zu sein.
    Er fragte sich kurz, wie es wohl wäre, mit Sasha Blaine verheiratet zu sein … aber wieso grübelte er über privates Zeug nach, wenn sich zweihundert Meter von ihm entfernt ein von Aliens gebautes Raumschiff befand?
    Er war müde. Die Reizüberflutung setzte ihm zu. Und er war an diesen verdammten Rollstuhl gefesselt.
    »Hey, Shane, warten Sie einen Moment.« Das war Brent Bynum, und Harley fand, er sah gestresster aus als je zuvor. Aus der Dunkelheit tauchte er mit seinem Tablet auf.
    Weldon wandte sich von seinen Kollegen ab und schielte Harley an, als wolle er fragen: Was hat er denn jetzt schon wieder?
    Doch nachdem er einen Blick auf den Tablet geworfen hatte, brachte er ihn sofort zu Harley. »Es gibt Pro bleme«, sagte er. »Bangalore.«
    Harley sah ein unscharfes Bild des anderen Objekts in hellem Tageslicht; unvermittelt dehnte sich das Objekt aus, bis es doppelt, wenn nicht gar dreifach so groß war wie zuvor. Der Text auf dem Bild lautete: » VOR 20 MIN DANACH ABFLUG «.
    »Das Ding flog weg?« Harley staunte.

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