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Himmelsschatten

Himmelsschatten

Titel: Himmelsschatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Cassutt , David S. Goyer
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Zeichen?«
    »Ich glaube nicht, dass es ein gutes Zeichen ist.«
    »Wir müssen nicht weitergehen.«
    »Welchen Sinn hätte es, an dieser Stelle auszuharren? Hier gibt es weder Nahrung noch Wasser. Unser Freund Gargantua ist unsere einzige Hoffnung.«
    Zu allem Überfluss war der Boden der Passage zerklüftet, nicht nur buckelig und ungleichmäßig, sondern mit teilweise scharfkantigen Zacken durchsetzt. Megan ging barfuß. Zack war ein wenig durch die Fußlinge seiner Unterbekleidung geschützt. Nun bewegten sie sich so langsam, dass der Abstand zu dem Alien immer größer wurde. »Das kann nicht lange gutgehen … es ist, als würde man über Korallen laufen«, meinte er.
    Megan, die sich abquälte, nicht hinzufallen, und gegen eine drohende Ohnmacht ankämpfte, gab keine Antwort. »Stehst du noch mit ihm in Verbindung?«
    Sie zwang sich zu sagen: »Frag mich etwas.«
    »Na ja, ich kann zwar nichts bewirken, aber aus rein wissenschaftlicher Neugier möchte ich gern wissen, wie zum Teufel könnte die menschliche Rasse den Architekten in ihrem Krieg helfen? Die Hälfte der Astronauten, die auf Keanu landeten, sind tot … Der Rest ist unterwegs zur Erde.«
    »Andere könnten nachkommen.«
    »Andere? Hierher? Wie soll das möglich sein?«
    »Die … äh … Transfervorrichtung ist bereits aktiv«, erwiderte sie. »Es tut mir leid, aber dieser Satz ist in meinem Kopf.« Sie blieb stehen und wandte sich ihm zu. »Okay, sie werden Menschen hierherbringen. Und dann nehmen sie sie mit in ihre Welt.«
    »Wird das nicht Tausende von Jahren dauern?«
    »Ja.«
    »So lange leben wir doch gar nicht.«
    Sie schlug ihm mit der Faust gegen die Brust. »Nein. Man denkt dabei an die Nachkommen dieser Leute.«
    »Mir gefällt die Vorstellung nicht, andere Menschen dazu zu verurteilen, ihr Leben lang auf Keanu gefangen zu sein.«
    »Sie erhalten die Chance, die Zukunft des intelligenten Lebens in der Galaxis für die nächsten hunderttausend Jahre zu beeinflussen. Ist das nicht ein Opfer wert?«
    »Kommen diese Menschen freiwillig hierher oder werden sie dazu gezwungen?«
    »Ich weiß es nicht. Ich … Es tut mir leid.« Sie senkte den Kopf. »Ich fühle mich wirklich nicht gut.«
    Er nahm sie in die Arme und drückte sie an sich. Sie zitterte. »Pass auf, vielleicht gelingt es mir, eine Nachricht nach Houston zu funken …«
    »Ich denke, du hast dein Funkgerät zurückgelassen.«
    »Oh, was bin ich doch für ein Idiot.«
    »Wahrscheinlich ist es ohnehin egal.« Entweder hatte Zack etwas missverstanden – und wie konnte er etwas verstehen, das selbst Megan nicht bereit war zu akzeptieren –, oder er konzentrierte sich einfach nur auf praktische Belange. Er drehte sie um, sodass sie weitergehen konnten, wenn auch nur sehr langsam. »Was passiert, wenn ich zu dieser großen Rekrutierung, die die Architekten vornahmen, Nein sage?«
    »Du hast bereits Ja gesagt.«
    »Wie das?«
    »Durch dein Handeln.« Jetzt konnte sie die Antworten sehen, obwohl die Entdeckung keine richtige Freude in ihr aufkommen ließ. »Die Entscheidung wurde getroffen.«
    »Das ist nicht fair.«
    »Das Universum ist nicht fair. Zack, ich sterbe schon wieder.«
    Zack drehte durch. »Nein, nein, nein!«, brüllte er und umklammerte sie, als könne er sie durch seine Berührung retten. »Du bist nur müde. Wir legen eine Rast ein.«
    »Ich weiß, was mit mir geschieht!«, sagte sie. »Dieser Körper war nicht dafür bestimmt, eine längere Zeit zu überdauern! Er war lediglich ein Behelf, um dir jemanden zu geben, mit dem du … reden kannst.« Sie trauerte bereits um ihr eigenes verlorenes Leben, um die Erfahrungen, die sie niemals machen würde, um die Gesichter, die sie bald nicht mehr sehen konnte, Stimmen, die sie nie wieder hören, Berührungen, die sie nie wieder fühlen würde.
    Sie trauerte, weil es keinen Zack mehr gäbe. Und keine Rachel.
    Nun wusste sie, was Verlust bedeutete.
    Und der Teil von ihr, der mit dem Architekten verbunden war, konnte nur schreien: Warum? Warum jetzt?
    Aber es kam keine Antwort.
    Kurz darauf mündete der Tunnel in eine Kaverne, gegen die die letzte Kammer winzig wirkte … Aber während die menschenfreundliche Umwelt, sofern sie stabil war, wie ein Dschungel auf der Erde aussah, glich diese Kammer einer Schaltplatte … oder einer urbanen Stadtlandschaft mit silbrig glänzenden Türmen und Kästen, vermischt mit Spu len, Entlüftungsanlagen und Brücken. Zwischen einigen der Strukturen gab es breite Passagen. Andere standen so

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