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Himmelsschatten

Himmelsschatten

Titel: Himmelsschatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Cassutt , David S. Goyer
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Haupttriebwerk ab. Tea funkte die Nachricht, dann wartete sie darauf, dass Houston ihnen sagte: » Destiny , verstanden Abschaltung. Wir freuen uns, euch mitteilen zu können, dass ihr nun in einem Orbit um den Planeten Erde seid. Ihr habt Freigabe, eure Fluglage zu kontrollieren.«
    Tea griff wieder nach der Steuerung und nahm eine leichte Justierung vor. Sie wollte sehen, wo sich Keanu befand …
    Wie es sich herausstellte, gar nicht weit entfernt. Der Höhenmesser zeigte an, dass die Destiny fünfzehntausend Meter zurückgelegt hatte und immer noch rasch stieg. Aus dieser Höhe konnte man das NEO als Sichelform erkennen.
    »Hast du deine Kamera, Taj?«, fragte Tea. Sie schaltete den Funk ein. »Houston, könnt ihr das sehen?«
    Ihr fehlten die Worte, um es zu beschreiben. Keanus Oberfläche schien zu schmelzen … gewaltige Wellen fegten darüber weg, wie sich auftürmende Wogen eines Sees … Ganze Eisfelder barsten, ähnlich wie sich da mals, bei der Großen Schmelze, riesige Gletscherbrocken von der Antarktis abgelöst hatten. Es gab auch kleinere Eruptionen, Geysirfontänen schossen in den Himmel … wahrscheinlich mit Trümmern befrachtet.
    Etwas passierte da unten, und es war nichts, das man gern aus der Nähe miterlebt hätte.
    »Houston, wir würden es begrüßen, wenn ihr uns die … äh … Separationsdaten übermitteln könntet.«
    Teas Funkspruch überlappte sich mit Jasmine Trieus Antwort auf die Frage, ob sie die Bilder sehen könnten. »Wonach sieht das eurer Meinung nach aus, Destin y ?«
    »Ich glaube, dass Keanu auseinanderbricht!«

FÜNFTER TEIL
    » DENN
DIE TOTEN
SIND FREI «

1
    »Wir sind aus solchem Stoff, wie Träume sind,
    Und unser kleines Leben ist von einem Schlaf umringt.«
    WILLIAM SHAKESPEARE, DER STURM
    Dem Architekten zu folgen war, als würde man Franken steins Monster durch einen Schneesturm hinterher laufen … Megan klammerte sich an Zacks Hand, während sie beide fliegenden Trümmerstücken auswichen und versuchten, den Koloss nicht aus dem Blickfeld zu verlieren.
    Einfach war es nicht. Das Licht war trübe, es herrschte eine Dämmerung wie auf der Erde kurz vor Sonnenuntergang. Der starke, böige Wind hätte sie auch ohne die Wolken aus winzigen Partikeln, die er vor sich hertrieb, gezwungen, ihre Augen mit den Händen abzuschirmen.
    »Ich hoffe, Camilla ist in Sicherheit«, sagte Zack. »Wann hast du sie das letzte Mal gesehen?«
    »Sie wurde ja gleichzeitig mit mir verschleppt«, antwortete Megan. »Ich vermute, dass man sie in den Tempel brachte, weiß es allerdings nicht mit Bestimmtheit. Aber ich finde, wir sollten hierbleiben und nach ihr suchen.«
    »Der Meinung bin ich auch«, pflichtete Zack ihr bei. »Doch selbst wenn wir sie finden, wird das akute Problem nicht gelöst. Unter Umständen wird für uns alles nur noch schlimmer.«
    Der Architekt führte Zack und Megan aus dem Tempel hinaus und quer über das mittlerweile vertraute, versengte Getreidefeld, dann machte er eine scharfe Biegung und verschwand in etwas, das aussah wie ein riesiger, eiförmiger Tunnel. Der Big Smart Alien, wie Zack den Giganten getauft hatte, torkelte nicht mehr – vielleicht hatte er das Gleichgewicht wiedergefunden, nachdem er jahrhunderte- oder jahrtausendelang gleichsam erstarrt gewesen war.
    »Hast du eine Ahnung, wohin dieser Gang führt?«, brüllte Zack Megan zu.
    »In eine weitere Kammer.« Megan sprach, ohne darauf zu warten, dass der Architekt ihr die Antwort eingab, doch gleich darauf wurde ihr bewusst, dass man diese Kammer als »Die Fabrik« bezeichnete. Was wurde dort fabriziert?
    Sofern die Antwort kam, ging sie verloren, weil Megan plötzlich strauchelte.
    Es war ihr schwergefallen, bei Zacks Tempo mitzuhalten. Ja, das Terrain war uneben. Ja, sie war erschöpft. Doch beim dritten Stolpern gab es für sie keine Zweifel mehr …
    Ihre Beine versagten ihr den Dienst. Noch beängstigender war, dass sich auch ihre Sehfähigkeit verschlechterte. Es war, als ob – ein fürchterlicher Gedanke – sie alle paar Minuten um mehrere Jahre alterte.
    Sie fühlte sich zu schwach, um die Frage zu formulieren … war zu sehr damit beschäftigt, sich an Zack zu klammern, als sie in die Passage eindrangen, die zur Fabrik-Kammer führte.
    Hier war der Luftstrom komprimiert – der Gang war im wahrsten Sinne des Wortes ein Windkanal. »Der Wind bläst uns ins Gesicht«, sagte Zack. »Das bedeutet, dass hinter uns ein geringerer Luftdruck herrscht als vor uns.«
    »Ist das ein schlechtes

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