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Himmelsschwingen

Himmelsschwingen

Titel: Himmelsschwingen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeanine Krock
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denn plötzlich war ich mir sicher, dass eine Engelsgeschichte hier und nirgendwo anders spielen musste.
    Glasgows energiereiche Atmosphäre, die Bewohner und die schottische Landschaft ergeben eine wunderbare Kulisse für allerlei Himmelsboten und deren gefallene Kollegen.
    Nach Ihrem Roman »Wind der Zeiten«, in dem die Engel keine Rolle spielen, sind Sie nun mit »Himmelsschwingen« in die Welt von »Flügelschlag« zurückgekehrt. Was fasziniert Sie am meisten an diesen Wesen?
     
    Wenn man sich in der Kunstgeschichte ein wenig umsieht, stellt man schnell fest, dass Engel uns zu allen Zeiten fasziniert haben. Etwa die Hälfte aller Deutschen glaubt auch heute noch, ein Schutzengel wache über sie.
    Engel sind die Boten des Göttlichen und gefährliche Krieger, sie behüten und sie strafen.Vor allem aber sind sie keineswegs unfehlbar und das macht Engel – und ganz besonders ihre gefallenen, dunklen Brüder und Schwestern – so interessant für eine Geschichtenerzählerin. Dass sie außerdem auch noch fliegen können, empfinde ich als zusätzlichen Reiz.
    Gibt es ein fantastisches Wesen, das Sie – abgesehen von den Engeln – am meisten begeistert?
     
    Vampire. Diese dunklen Geschöpfe mit ihrem ausgeprägten Interesse an unserem Blut, an unserer Lebensenergie, begleiten mich bereits seit meiner Jugend und werden immer einen besonderen Platz in meinem Herzen einnehmen. Doch auch die Feenwelt finde ich außerordentlich fesselnd. Orakel, Seher und Hexen inspirieren meine Fan tasie und ich liebe Drachen. Wie es aussieht, habe ich wohl doch keine ausgesprochenen Vorlieben.
    Ein besonderes Merkmal Ihrer Romane ist u. a. das außergewöhnlich atmosphärische Setting. »Flügelschlag« spielt in Glasgow, »Wind der Zeiten« in den schottischen Highlands und »Himmelsschwingen« in Sankt Petersburg. Verbinden Sie mit diesen Orten etwas Besonderes?
     
    Jeder dieser Orte hat seinen eigenen Zauber. Sankt Petersburg beeindruckt durch prachtvollen Bauwerke und überwältigende Kunstsammlungen aus der Zarenzeit. Die weniger glanzvolle Seite ist geprägt von Armut und den bis in die Gegenwart reichenden Schatten einer dunklenVergangenheit.Verwahrloste Straßenkinder und dreiste Taschendiebe gehören ebenso zum Stadtbild wie unfassbarer Reichtum. Diese Gegensätze dürften für jeden Schriftsteller reizvoll sein. Was Großbritannien betrifft, oute ich mich gern als ausgesprochen anglophil. Ich mag Land und Leute einfach sehr und neige gelegentlich ganz bestimmt dazu, nicht nur die schottische Landschaft durch die rosarote Brille zu sehen.
    Bereisen Sie die Orte, die in Ihren Romanen eine Rolle spielen?
    Obwohl man inzwischen fast alle Punkte dieser Erde mit Hilfe des Internets recherchieren und »besuchen« kann und in den Bibliotheken ausreichend Literatur zur Verfügung steht, ist mir auch der persönliche Eindruck wichtig. Erst wenn ich eine Stadt oder eine Landschaft selbst erspürt, die Gerüche und Geräusche selbst wahrgenommen habe, wird sie mir vollends vertraut. Deshalb besuche ich diese Orte tatsächlich, oder bediene mich an den Eindrücken, die ich von zahlreichen zurückliegenden Reisen mitgebracht habe.
    Ohne Bösewichte kann es keine Helden in einem Buch geben. Ist es für Sie als Autorin leichter, einem Schurken Gestalt zu verleihen oder gehen Ihnen die »guten« Figuren leichter von der Hand?
     
    Nicht einfacher, aber es macht, wenn ich ehrlich bin, häufig größeren Spaß. Das mag daran liegen, dass die »Guten« nicht so frei in ihren Entscheidungen sind. Sie müssen sich an Spielregeln halten, die für den Bösewicht oftmals nicht gelten. Dieser wiederum darf im geschützten Raum eines Romans manchmal stellvertretend für die Leser – und selbstverständlich auch für die Autorin – über die Stränge schlagen. Das gilt natürlich nur für die charmanten Schurken. Dem wirklich »Bösen« legt man am Ende doch lieber das Handwerk.
    Wenn Sie an all Ihre Romane zurückdenken, gibt es eine Figur, die Ihnen besonders ans Herz gewachsen ist?
     
    Die gibt es tatsächlich. Während ich die Zeitreisende Johanna in »Wind der Zeiten« ins achtzehnte Jahrhundert begleitete und praktisch »live« dabei war, als sie versuchte, das gewöhnungsbedürftige Leben an der Seite eines ge fürchteten Clan-Chief zu meistern, ist sie beinahe zu einer Freundin geworden. Und weil wir gerade über charmante Schurken sprachen: Für Lucian, den gefallenen Engel aus »Flügelschlag«, habe ich wirklich eine Schwäche. Ich

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