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Himmelssöhne - Das Erbe der Asaru (German Edition)

Himmelssöhne - Das Erbe der Asaru (German Edition)

Titel: Himmelssöhne - Das Erbe der Asaru (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helmut Radlbeck
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Coleman und William Boyle. Tut mir leid, wenn wir sie stören, aber ich habe ein paar wichtige Fragen an sie.“
    Der Kriegsveteran versuchte vergeblich, etwas nach hinten zu rücken. Grace und Willy fassten ihn an den Armen, zogen sein Kissen zurück an die Kopfseite des Bettes und halfen ihm in eine aufrechte Position.
    „Vielen Dank!“, sagte er mit müdem Blinzeln. „So kann ich mich besser mit Ihnen unterhalten. Es geht um die Operation Highjump, habe ich recht?“
    Grace nickte. „Ja, Mr. Havering. Ihre Tochter sagte, dass Beamte von der Regierung hier waren. Hatten die etwa dasselbe Anliegen?“
    „Das hatten sie. Diese Verbrecher erfahren aber kein Sterbenswörtchen von mir, das dürfen Sie mir glauben.“
    Seine Hände begannen zu zittern.
    „Was haben Sie gegen diese Leute? Möchten Sie darüber reden?“
    „Liebend gerne. Die waren vom CIA, das habe ich gleich erkannt. Ich habe einen Blick dafür. Ist aber egal, ich hasse alle, die mit der Regierung zu tun haben.“

    Er richtete einen hoffnungsvollen Blick zu Grace. „Ich denke aber, dass Sie mir eventuell bei meinem Fall behilflich sein könnten.“
    Grace holte sich einen Stuhl und setzte sich zu ihm ans Bett. „Erzählen Sie!“
    Er atmete einige Male langsam und tief und begann dann zu erzählen.
    „Zu Beginn des Vietnamkriegs, das war 1965, begannen wir mit dem Versprühen von Agent Orange. Sie wissen, wovon ich spreche?“
    „Ja, das war doch ein Entlaubungsmittel.“
    „So ist es. Man hatte uns aber verschwiegen, dass dieser Stoff eine Menge Dioxin enthielt. Hochgiftig! Das Zeug holt nicht nur Laub von den Bäumen, es verursacht auch Krebs und andere schlimme Krankheiten. Tausende von Kindern kamen missgebildet zur Welt. Einfach grauenvoll! Man hatte mich auf einem dieser Sprühflugzeuge eingesetzt, um von den Operationen Fotos zu machen. Fünf Jahre lang war ich diesem Gift schutzlos ausgeliefert. Viele meiner Kameraden wurden krank, die meisten sind schon lange tot. Doch nur bei den wenigsten ließ sich ein Zusammenhang mit Agent Orange nachweisen. Ich kämpfe schon seit vielen Jahren um eine Entschädigung … oder Schmerzensgeld. Nennen Sie es, wie Sie wollen! Die sind schuld, dass ich vom Krebs zerfressen bin!“
    Er war sehr aufgeregt und musste sich erst wieder etwas erholen. Dann fuhr er fort. „Wissen Sie, mir geht es gar nicht so sehr um das Geld, was soll ich noch damit? Ich habe mich damit abgefunden, dass jeder Tag mein letzter sein kann. Nein, mir geht es vielmehr ums Prinzip. Die sollen einfach nur eingestehen, dass sie schuld sind an meiner Krankheit. Das habe ich diesen Beamten gestern auch klipp und klar gesagt. Wenn die stur sind, bin ich es auch! Kein einziges Wort erfahren die von mir über die Operation Highjump! Ist mir scheißegal, die sollen mich ruhig foltern. Das könnte nicht schlimmer sein als die Schmerzen, die ich sowieso schon seit Jahren ertragen muss.“
    Die drei Freunde waren betroffen. Grace nahm Mr. Haverings Hand. „Ich werde versuchen, Ihnen zu helfen. Wenn wir unsere Arbeit erledigt haben, werde ich einen Artikel über Sie veröffentlichen. Vielleicht wird man ja dann auf Ihren Fall aufmerksam.“
    Er lächelte. „Versprechen Sie mir das?“
    Grace nickte. „Versprochen! Sie können sich auf mich verlassen! Jetzt hoffe ich, dass Sie uns jetzt etwas über die Operation Highjump berichten.”
    „Das haben die Leute von der Regierung auch gehofft. Was ist bloß los? Sind etwa diese Scheiben wieder aufgetaucht?“
    „Scheiben?“ Grace sah ihn verwundert an, blickte dann zu Jack und Willy. Sie ahnte schon, dass Mr. Havering mehr über die Angelegenheit wusste, als sie aus diversen Artikeln erfahren hatte. „Bitte erzählen Sie!“
    „Ist schon sehr lange her, aber ich kann mich noch daran erinnern, als ob es erst gestern gewesen wäre. Am 2. Dezember 1946 waren wir vom Kriegshafen Norfolk ausgelaufen. Eine Streitmacht von fast fünftausend Mann, 26 Flugzeugen, zwei Zerstörern, einem U-Boot, zwei Eisbrechern und mehreren Versorgungs-, Unterstützungs- und Kommunikationsschiffen. Ich war auf dem Flugzeugträger USS Philippine Sea stationiert, gehörte zur Besatzung eines Aufklärungsflugzeugs. Man hatte mich kurzfristig ausgewählt, weil ich vor dem Militärdienst eine Ausbildung zum Fotografen gemacht hatte. Wir sollten Bilder schießen vom Einsatzgebiet. Man sagte uns, dass es sich bei dem Unternehmen um eine rein wissenschaftliche Mission handle. Das war jedoch in Anbetracht der enormen

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