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Himmelssöhne - Das Erbe der Asaru (German Edition)

Himmelssöhne - Das Erbe der Asaru (German Edition)

Titel: Himmelssöhne - Das Erbe der Asaru (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helmut Radlbeck
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Truppenstärke und des mitgeführten Materials eine völlig unsinnige Erklärung. Keiner der Kameraden glaubte an einen friedlichen Einsatz. Und wir sollten recht behalten. Am 27. Januar 1947 errichteten wir den Stützpunkt Little America IV. Und zwar im Rossmeer, das liegt zwischen Victorialand und Marie-Byrd-Land, im Südlichen Ozean vor der Antarktis. Von dort aus starteten wir unzählige Flüge über das ewige Eis. Unser Ziel war ein Gebiet, in dem einen Monat zuvor ein Aufklärungsflugzeug unter mysteriösen Umständen abgestürzt war. Mit der Zeit machten die abenteuerlichsten Geschichten die Runde. Der Krieg gegen Deutschland war zwar vorbei, doch eine ausgewählte Gruppe der Nazis hatte sich angeblich in einem Gebiet verschanzt, das sie Neuschwabenland nannten. Es gab Gerüchte, das sie dort an völlig neuartigen Waffen und Fluggeräten arbeiteten, um einen erneuten Angriff auf die verhassten Feinde zu starten. Es wurde sogar vermutet, dass Hitler gar nicht tot sei, sondern habe fliehen können und sich in dieser Basis verstecke. Wir hatten schon an die siebzigtausend Fotos gemacht, als wir einen Monat nach Beginn der Operation auf seltsame Formationen stießen. Es waren die Umrisse eines riesigen Komplexes auszumachen, zum Teil mit Schnee bedeckt. Nicht weit davon entfernt erkannte man zwei kreisrunde Vertiefungen, in denen Scheiben aus glänzendem Metall lagen. Wir befanden uns in großer Höhe, man konnte nicht erkennen, worum es sich bei diesen Gebilden handelte. Wir gingen tiefer. Plötzlich spielten die Instrumente verrückt und die Funkverbindung zur Basis riss ab. Aber der Pilot kreiste weiter über der Stelle. Diese Scheiben reflektierten die Sonne dermaßen, dass die Fotos alle überbelichtet wurden. Wir konnten immer nur im Anflug mit der Sonne im Rücken fotografieren. Dann wurde das Kerosin knapp, wir mussten wieder zurück zum Stützpunkt. Aber kaum hatten wir die Küste erreicht, tauchte eine dieser Scheiben hinter uns auf. Sie näherte sich mit unglaublicher Geschwindigkeit. So etwas hatte keiner von uns bis dahin erlebt. Auch später nicht mehr, bis zum heutigen Tag. Als sie bis auf etwa eine halbe Meile herangekommen war, fielen plötzlich sämtliche Instrumente aus, die gesamte Bordelektrik. Dann versagten auch noch die Motoren. Der Pilot befahl den elf Männern der Besatzung, die Schwimmwesten anzulegen. Er versuchte eine Notwasserung. Die B-24 war allerdings eine viermotorige Maschine. Die Chancen, den Crash unbeschadet zu überstehen, standen ziemlich schlecht. Wir haben uns angeschnallt und begannen, leise zu beten. Aber er schaffte es. Wir konnten das sinkende Flugzeug gerade noch verlassen und wurden wenig später gerettet. Zum Glück konnte der Pilot eine Warnung und unsere Position durchgeben, bevor das Funkgerät ausfiel. Einige Kameraden wurden, genau wie ich, nach wenigen Minuten bewusstlos und bekamen nicht mehr mit, wie wir aus dem eiskalten Wasser gezogen wurden. Am darauffolgenden Tag erwachte ich auf der Krankenstation. Die Operation Highjump war abrupt beendet worden, wir befanden uns bereits auf dem Heimweg nach Norfolk.“
    Grace platzte fast vor Neugier und wollte mehr erfahren, doch in dem Moment kam Mrs. Carrington zur Tür herein.
    „Ihre Zeit ist um. Würden Sie jetzt bitte gehen?“

    Grace warf ihr einen verzweifelten Blick zu. „Bitte … nur noch ein paar Minuten.“
    Der Ton wurde rauer. „Bitte gehen Sie!“
    „Lass sie!“, fiel ihr Vater ihr ins Wort. „Die Leute sind nett und wollen mir helfen. Außerdem tut mir ein bisschen Ablenkung ganz gut.“
    Missmutig und ohne ein Wort zu verlieren, verließ sie das Zimmer mit einer wegwerfenden Bewegung ihrer Hand.
    „Vielen Dank, Mr. Havering. Es ist wirklich enorm wichtig für uns, alle Einzelheiten von damals zu erfahren. Haben Sie wirklich nichts mehr von dem mitbekommen, was sich nach Ihrem Absturz ereignete?“
    „Nur das, was man mir berichtete.“
    „Egal, erzählen Sie!“
    „Meine Kameraden sagten mir, dass diese Scheibe wiederholt über unseren Verband hinwegflog. Mit einer Geschwindigkeit, dass man sie schnell mal aus den Augen verlor. Doch immer wieder blieb sie stehen. Einfach so, von einer Sekunde auf die andere, schwebte in der Luft. Alle elektrischen und magnetischen Geräte der gesamten Flotte waren ausgefallen, nichts mehr funktionierte. Mehrere Flugzeuge stürzten ab, als sie sich dem Ding näherten.“
    „Wurden sie angegriffen?“
    Mr. Havering schüttelte den Kopf. „Nicht mit

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