Himmelssöhne - Das Erbe der Asaru (German Edition)
Waffen, das ist ja das Seltsame. Diese Scheibe versenkte einen Torpedozerstörer innerhalb weniger Sekunden. Keine Explosion, kein Feuer, gar nichts! Die gesamte Besatzung verlor dabei ihr Leben, mehrere Dutzend Kameraden. Und das alles passierte, nur weil es lautlos über ihnen schwebte.“
„Aber wie konnte das geschehen? Ich verstehe das nicht.“
„Weißes Wasser!“
„Weißes Wasser? Was meinen Sie damit?“
„Augenzeugen berichteten, dass sich das Meer unter dem Zerstörer schlagartig weiß färbte, als die Scheibe sich nach unten bewegte. Es sah fast so aus, als würde das Wasser kochen. Luftblasen, in einem großen Gebiet um das Schiff. Es hatte dadurch keinen Auftrieb mehr und versank wie ein Stein. Dabei entstand auch dichter Nebel. Weißer Rauch.“
Der alte Mann atmete wieder einige Male tief durch und schüttelte dann erneut den Kopf. „Ich kann bis heute nicht verstehen, wie die Nazis so etwas bauen konnten. Die besten deutschen Wissenschaftler und Ingenieure haben nach dem Krieg nur noch für uns gearbeitet. Wernher von Braun zum Beispiel. Wer also hat diese Fluggeräte entwickelt?“
Grace umschloss erneut seine Hand. „Mr. Havering, ich werde Ihnen jetzt etwas anvertrauen, das ich sonst niemandem sagen würde. Bei Ihnen habe ich die Gewissheit, dass die Angelegenheit unter uns bleibt.“
Ihr Blick ging zu Jack und Willy. Beide nickten.
„Diese Flugscheiben wurden nicht von den Nazis gebaut, die haben sie nur zufällig gefunden. In Wirklichkeit sind sie außerirdischer Herkunft.“
Mr. Havering bekam große Augen. „Ist nicht Ihr Ernst!“
„Doch, so wahr ich hier sitze! Es würde zu lange dauern, Ihnen die ganze Geschichte zu erzählen. Nur so viel: Die Erde steht allem Anschein nach kurz vor ihrer Zerstörung durch einen enorm großen Himmelskörper, der immer wieder in unsere Nähe kommt. Wir sind eigentlich rein zufällig darauf gestoßen, aber inzwischen haben wir eindeutige Beweise gefunden. Die Erbauer dieser Station in der Antarktis haben das vor Tausenden von Jahren erkannt und einen Abwehrmechanismus konstruiert. Worum es sich dabei handelt und wie man ihn aktivieren kann, wissen wir leider noch nicht genau. Dazu müssen wir unbedingt diese Basis finden.“
Sie blickte ihm tief in die Augen. „Mr. Havering … es wird geschehen! Wir müssen die Erde retten! Wir müssen den Sitz der Außerirdischen finden!“
Für einen Augenblick war er sprachlos, er schloss die Augen und atmete ruhig. Erinnerungen kamen zurück. Dann öffnete er die Lider, sein Gesichtsausdruck entspannte sich. „Jetzt wird mir einiges klar. Die Offiziere damals, und Admiral Byrd, die hielten sich irgendwie verschlossen, als wir im Heimathafen einliefen. Keinerlei Erklärungen über die Zwischenfälle. Wir bekamen lediglich die Anweisung, alles, was wir beobachtet hatten, für uns zu behalten. Und zwar mit Nachdruck. Ansonsten könne es Konsequenzen für uns haben. Glauben Sie, die waren sich im Klaren darüber, was die Nazis da gefunden hatten?“
„Ich bin mir sogar ziemlich sicher!“
„Wo befinden sich eigentlich diese Fotos?“, fragte Jack.
„Sind sie unter Verschluss oder kann man irgendwie an sie herankommen?“
„Die wurden alle einbehalten, ich habe sie nach der Auswertung nie wieder zu Gesicht bekommen. Aber eigentlich sind sie sowieso wertlos. Es gab kaum Geländestrukturen, an denen man sich orientieren konnte. Überall lag Schnee. Die einzige Stelle, die weiträumig freigelegt wurde, war das Areal um diese Basis. Die einzige Besonderheit, an die ich mich noch genau erinnern kann, waren einzelne Gipfel eines Gebirges, die in einigen Meilen Entfernung aus dem Schnee ragten. Wie ein Ring, der diesen Komplex umgab. Als wir das besagte Gelände überflogen, hat der Pilot zwar eine Positionsangabe an unseren Stützpunkt gefunkt, die Nachricht war jedoch nie angekommen. Nach all den Jahren dürfte auch alles wieder zugeschneit sein. Das Gebiet ist so enorm groß. Die berühmte Stecknadel im Heuhaufen ist wohl einfacher zu finden.“
Grace war verzweifelt. „Jetzt wissen wir zwar, dass diese Basis tatsächlich existiert, können sie aber nicht finden, weil alle Fotos weggeschlossen wurden. Vielleicht würde sich ja auf einem davon ein Indiz finden lassen. Verdammt!“
Betrübt starrte sie nach oben an die Decke.
„Na ja, es sind nicht alle weggesperrt.“
Grace’ Kopf ging blitzartig nach unten. „Nicht alle? Wie meinen Sie das?“
„Ich hatte damals meine eigene Kamera auch
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