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Himmelssöhne - Das Erbe der Asaru (German Edition)

Himmelssöhne - Das Erbe der Asaru (German Edition)

Titel: Himmelssöhne - Das Erbe der Asaru (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helmut Radlbeck
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dabei und habe heimlich ein Foto gemacht. Als Souvenir. Darauf ist dieses Gebilde zu sehen. Wenn es Ihnen weiterhilft, können Sie es gerne haben. Ich brauche es sowieso nicht mehr. Wenn ich ehrlich bin, hatte ich überhaupt nicht mehr an das gute Stück gedacht.“
    „Sie haben ein Foto von der Basis?“ Grace zitterte vor Aufregung. Sie atmete schnell.
    Mr. Havering nickte. „Ja, hab’ ich. Wenn sie die Treppe runtergehen, den Gang entlang, die zweite Tür rechts, da ist mein Arbeitszimmer … mein früheres Arbeitszimmer. Ich war lange nicht unten. Ich kann Ihnen nicht sagen, ob alles noch an seinem Platz steht. Da hängen jede Menge Auszeichnungen und Orden an einer Wand. Auf der Kommode darunter steht ein Bilderrahmen mit einem Foto von mir und einigen meiner Kameraden auf der Brücke der Philippine Sea. Wenn Sie die Rückwand entfernen, dann finden Sie, wonach sie suchen! Zumindest ein Foto davon.“

    Grace strahlte. „Mr. Havering, ich könnte Sie umarmen.“
    „Dann tun Sie das doch!“
    Sie beugte sich nach unten und küsste ihn auf die Wange.
    Er lächelte. „Jetzt müssen Sie aber verschwinden, sonst wird meine Tochter böse. Ich kenne sie nur zu gut.“
    „Danke … vielen Dank.“ Die drei verabschiedeten sich und verließen das Zimmer. Grace drehte sich noch mal um. „Und keine Angst, ich halte mein Versprechen. Der Artikel über Ihren Fall erscheint, wenn unsere Mission erfüllt ist.“
    Mr. Havering nickte mit geschlossenen Augen, hob seine Hand leicht an und winkte ihnen nach.
    Leisen Schrittes gingen sie nach unten. Jack vorneweg. Er blieb kurz stehen und horchte. Nichts! „Diese Mrs. Carrington muss nicht unbedingt wissen, dass wir dieses Foto mitnehmen“, flüsterte er den anderen zu. Unten angekommen, schlichen sie den Gang entlang zur zweiten Tür. Behutsam drehte Jack am Knauf, dann betraten sie den Raum. Ohne Worte zeigte er auf das gesuchte Bild aus der aktiven Zeit des Sergeants. Mit schnellem Griff holte er es von der Kommode, entfernte die Klammern auf der Rückseite und nahm den Deckel aus harter Pappe ab. Grace und Willy standen dicht bei ihm. Und tatsächlich! Da war es! Jack nahm das Bild heraus, legte die Pappe wieder in den Rahmen und stellte ihn zurück auf die Kommode. Völlig überwältigt bestaunten sie den Komplex auf dem vergilbten Foto. Grace griff danach und steckte es in ihre Jackentasche. „Bloß nichts riskieren! Das sehen wir uns später an! Und jetzt nichts wie raus hier!“
    Sie wollten das Zimmer verlassen, als Jack eine große, hinter Glas gerahmte Landkarte auf der gegenüberliegenden Seite ins Auge stach. „Seht mal“, sagte er, „die Antarktis. Er hat sich also auch nach der Operation Highjump mit dem Thema beschäftigt.“
    „Sieht ganz so aus“, antwortete Grace und betrachtete die Karte von Nahem. Sie suchte in dem Gebiet mit der vermeintlichen Lage der Basis, konnte jedoch keine Besonderheiten feststellen. Nur weiße Flächen. Ewiges Eis.
    Sie wollten schon gehen, als Willy etwas entdeckte. „Was hat diese feine, rot gestrichelte Linie zu bedeuten?“
    Grace kam zurück und erkannte, was Willy stutzig machte.
    „Die Markierung zeigt den Verlauf der Küstenlinie unter dem Eis. Hat man mithilfe von Bodenradar genau vermessen. Die Antarktis war mal eisfrei, wenigstens in großen Teilen. Liegt aber schon einige Tausend Jahre zurück.“
    „Einige Tausend Jahre?“, sagte Willy. „Genau zu dieser Zeit waren unsere Raumfahrer dort unterwegs.“
    Plötzlich bekam er große Augen. Er trat einen Schritt zurück, musterte noch einmal die Karte und sah dann zu Jack. Er wirkte aufgewühlt. „Hast du eine Kamera dabei?“
    „Klar! Was willst du damit?“
    „Mach mal ein Foto von dieser Landkarte! Der kleine Ausschnitt der Zeichnung auf unserer Scheibe passt zu keiner heutigen Küstenlinie. Ich möchte aber wetten, dass diese rote Linie exakt diesen Landstrich wiedergibt. Ich würde das gerne überprüfen. Wir wissen zwar jetzt, dass sich die Basis dort befindet, aber sicher ist sicher.“
    Jack lichtete die Karte ab und steckte seine Kamera wieder ein. Grace öffnete die Tür. Ein gehöriger Schrecken fuhr ihr durch die Glieder, als sie Mrs. Carrington vor sich stehen sah, schnell durch den offenen Mund atmend. Der empörte Gesichtsausdruck ließ nichts Gutes erahnen.

    „Was haben Sie hier zu suchen?“, schrie sie völlig aufgebracht. „Ich habe Ihnen nicht gestattet, andere Zimmer im Haus zu betreten.“
    Von der prekären Situation peinlich

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