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Himmelssturz

Himmelssturz

Titel: Himmelssturz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alastair Reynolds
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»Das gefällt mir. Ich glaube, dass auch sie es gut finden würden.«
    »Craig Schrope hat den Namen geprägt«, sagte sie. »Er hat sie als Erster gesehen.«
    Man hatte ihm gesagt, was mit Schrope geschehen war. Er hatte die Information registriert, schien aber kein emotionales Verhältnis zu seinem Tod zu haben. »Gut für Craig«, sagte er.
    »Was uns besorgt«, sagte Svetlana, »ist die Frage, wie die Aliens in Kontakt mit den Menschen kamen, die diesen Raumanzug hergestellt haben.«
    »Sie sind Raumfahrer«, sagte Chisholm.
    »Also begegneten sie irgendwann einem menschlichen Schiff, das zufällig einen im Jahr 2134 produzierten Raumanzug an Bord hatte?«
    »Eine recht plausible Erklärung.«
    »Nur dass sie nicht passt. Wir haben das Sonnensystem im Jahr 2057 verlassen. Seitdem haben wir etwa zweihundertsechzig Lichtjahre zurückgelegt, die meiste Zeit bei einer Geschwindigkeit knapp unter der des Lichts. Die jüngsten Informationen, die uns hier erreichen könnten, würden aus dem Zeitraum von ein oder zwei Jahren nach unserem Abflug stammen. Selbst wenn die Perückenköpfe bereits 2059 Kontakt mit Menschen hatten, wäre ihnen gerade genug Zeit geblieben, uns hier rechtzeitig einzuholen – vorausgesetzt, sie sind in der Lage, der Lichtgeschwindigkeit ein bisschen näher zu kommen als wir. Aber dieser Anzug wurde fast achtzig Jahre nach unserem Abflug hergestellt! Informationen aus dem Jahr 2134 sind auf dem Weg zu uns, aber sie werden hier frühestens eintreffen, wenn wir nach unserer subjektiven Zeitrechnung das Jahr 2134 erreicht haben.«
    »Trotzdem existiert der Anzug.«
    »Aber das kann nicht sein, Jim. Dazu müssten wir das Tempolimit der Lichtgeschwindigkeit aufgeben. Sind wir dazu bereit? Selbst Janus ist nicht schneller als das Licht geflogen.«
    »Aber es waren die Perückenköpfe, die euch den Anzug gebracht haben. Ihre Technik steht eindeutig auf einem anderen Level als die Maschinen von Janus. Vielleicht haben sie die Lichtgeschwindigkeit überschritten, um rechtzeitig hier zu sein.«
    »Was haben die Aliens gesagt, Jim? Haben sie dir erzählt, woher sie diesen Anzug haben?«
    »Nein«, sagte er. »Das haben sie mir nicht verraten.«
    »Und du hast nicht daran gedacht, sie zu fragen?«
    Zum ersten Mal wirkte er leicht gereizt. »Ich habe mir keine Gedanken über den Anzug gemacht, Svieta. Sie haben mich geheilt, mir ein paar Informationen gegeben, mich in den Anzug gesteckt und zu euch geschickt. Du hast gesehen, dass ich mich praktisch wie eine aufgezogene Puppe bewegt habe. Glaubst du, ich hätte auch nur einen Moment über den Anzug nachgedacht?«
    »Trotzdem mache ich mir Sorgen, Jim.«
    »Dann hör auf damit. Sie haben friedliche Absichten, wie ich bereits sagte. Sie wollen etwas, das uns nichts kostet, und als Gegenleistung geben sie uns die Welt.«
    »Außerirdische Technik?«
    Er bedachte sie mit einem knappen, spöttischen Lächeln. »Nein, aber sie können uns mehr solche Sachen wie den Anzug geben – Daten und Technik aus unserer eigenen Zukunft, der Zukunft der Menschheit. Mach dir klar, was das bedeutet, Svieta. Wir reden hier nicht nur über nützliche Dinge wie Raumanzüge. Hier geht es um medizinische Entwicklungen, bessere Computer … Nanotechnik, die Wangs Schmiedekessel wie Kanonenöfen erscheinen lassen. Du hast gute Arbeit geleistet, um die Kolonie all die Jahre am Leben zu erhalten, und ich bin schon lange genug wach, um erkannt zu haben, wie schwer es gewesen sein muss. Es waren nicht einfach nur dreizehn Jahre, die so tiefe Falten in Axfords Gesicht hinterlassen haben.«
    »Es war hart«, räumte sie mit einem Achselzucken ein.
    »Aber jetzt kann es besser werden. Die Perückenköpfe sollen uns geben, was uns eigentlich sowieso gehört. Verhandle mit ihnen. Schick mich als Sprecher zu ihnen. Sie kennen mich in- und auswendig. Sie vertrauen mir.«
    »Ich werde darüber nachdenken«, sagte sie.
    »Gut. Aber denke nicht zu lange nach.«
    »Keine Sorge«, sagte sie und erhob sich. »Ich werde dir jetzt etwas Ruhe gönnen. Brauchst du etwas, das dir hier das Leben erleichtern würde?«
    Er tippte mit dem Kugelschreiber gegen die Unterlippe. »Nein. Axford und seine Leute behandeln mich wie einen König.«
    »Falls dir noch etwas einfällt, sag einfach Bescheid.«
    »Das werde ich tun«, versprach er. Als sie fast die Tür erreicht hatte, rief er sie noch einmal zurück. »Svetlana … es gibt doch noch etwas, aber es fällt mir schwer, darüber zu sprechen.«
    Sie ging

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