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Himmelssturz

Himmelssturz

Titel: Himmelssturz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alastair Reynolds
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»Wir haben es nicht ausgelost. Es gibt niemanden auf Janus, der nicht genauso wie ich dazu bereit gewesen wäre.«
    »Trotzdem hast du es getan, Svieta.«
    Sie fragte sich, wie viel er über das wusste, was mit Craig Schrope geschehen war. Hatte er auf irgendeine Weise davon erfahren, während sich die Aliens um ihn gekümmert hatten?
    »Du hast es verdient«, sagte sie. »Für mich war es … eine besondere Ehre. Und ich hatte keine Angst. Zumindest nicht vor dem Schiff. Ich hatte nur Angst vor dem, was geschehen wäre, wenn wir nichts getan hätten.«
    »Auf jeden Fall hast du das Richtige getan. Ich möchte mich noch einmal für das entschuldigen, was in Underhole geschehen ist. Ich wollte euch keine Sorgen bereiten. Ich glaube nicht, dass ich da schon bei vollem Bewusstsein war. Ich meine, ich erinnere mich an alles … aber es fühlt sich nicht so an, als hätte ich selbst mit euch gesprochen.«
    »Und jetzt?«, fragte Svetlana.
    »Mein Kopf ist viel klarer. So wie sich die Luft nach einem Gewitter anfühlt. Jetzt ist es vorbei.«
    »Du bist noch nicht wieder auf dem Damm«, sagte Axford entschieden. »Objektiv gesehen hast du eine Reihe von sehr stressreichen Ereignissen hinter dir, auch wenn du dich gar nicht bewusst an alles erinnerst.«
    »Ehrlich gesagt würde ich mich gerne an mehr erinnern können. Aber bevor die Aliens mich wieder zusammengeflickt haben, gab es nicht viel von mir, das sich an etwas hätte erinnern können.«
    Svetlana seufzte insgeheim vor Erleichterung, dass Chisholm das Thema Aliens von sich aus angeschnitten hatte. Zumindest konnte sie jetzt darüber sprechen, ohne sich Sorgen machen zu müssen, dass die Sache ihn erneut in ein Schockkoma stürzte.
    »Erinnerst du dich an sie?«, fragte sie.
    »Aber sicher. Sie haben sich mir vorgestellt, bevor sie mich aus dem Schiff steigen ließen. Und um dir eine Frage zu ersparen, die dir zweifellos auf der Seele brennt – sie sind friedlich. Sie wollen uns keinen Schaden zufügen. Wir haben nichts von ihnen zu befürchten, aber sehr viel zu lernen.«
    Er schien es ehrlich zu meinen, dachte Svetlana, aber das war kaum überraschend, nachdem die Aliens seinen Kopf wieder zusammengeflickt hatten. Sie hätten ihn darauf programmieren können, alles Mögliche mit absoluter Überzeugung zu sagen.
    »Ich bin sehr daran interessiert, von ihnen zu lernen«, sagte sie mit einem zweifelnden Unterton, »aber ich wüsste nicht, was sie dafür im Gegenzug von uns erwarten könnten.«
    »Nicht direkt von uns«, sagte Chisholm, »aber wir haben etwas, das sie sehr gut gebrauchen können – Janus. Sie haben nicht vor, den Mond zu erobern oder uns zu unterwerfen oder ähnliche banale Aktionen, aber es gibt Dinge in Janus, die sie für ihre Zwecke nutzen können. Hauptsächlich Energie und Rohstoffe, genauso wie wir es bereits getan haben, nur auf etwas raffiniertere Weise.«
    Svetlana runzelte die Stirn. Es gab noch viele Fragen, die sie gerne gestellt hätte, aber sie war sich nicht sicher, wie sie sie nach ihrer Wichtigkeit ordnen sollte. »Welche Folgen hätte das für uns?«
    »Im Grunde würde alles so bleiben, wie es ist. Bisher haben wir nur einen winzigen Teil von Janus ausgebeutet. Die Aliens wollen den Mond auf einer tieferen Ebene anzapfen, die keinerlei Auswirkungen auf unsere Energiegewinnung hätte. Wir können mit allem weitermachen, was wir seit unserer Ankunft getan haben. Ich brauche zwar noch ein bisschen Nachhilfeunterricht, aber ich vermute, dass sich in den letzten neun Jahren keine allzu drastischen Umwälzungen vollzogen haben.«
    »Es hätte wohl keinen Sinn, etwas anderes behaupten zu wollen«, sagte Parry.
    »In diesem Fall würden wir nichts verlieren. Wir gewähren ihnen die Zugangsrechte zum Innern von Janus, und dafür bekommen wir von ihnen mehr, als wir uns erträumen können.«
    »Gut«, sagte Parry, »aber wenn ihnen so viel an Janus liegt – und im Moment wüsste ich dafür keinen einleuchtenden Grund, wenn sie wirklich so hoch entwickelt sind –, warum nehmen sie uns den Mond dann nicht einfach weg? Für sie müssen wir doch so etwas sein wie … ich weiß nicht … kleine Kinder mit Lutschern.«
    Chisholm schüttelte den Kopf. »Das ist nicht ihre Art. Während ihrer Reisen haben sie festgestellt, dass es immer besser ist, eine einvernehmliche Lösung auszuhandeln.«
    »Und was ist, wenn wir uns weigern?«
    »Sie würden unsere Entscheidung respektieren.« Chisholm lächelte. »Für euch ist es offenbar nur schwer zu

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