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Himmelssturz

Himmelssturz

Titel: Himmelssturz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alastair Reynolds
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»Bella kocht langsam über. Andernfalls hätte sie sich niemals damit einverstanden erklärt.«
    »Sie möchte, dass ich mir die Sache ansehe?«
    »Sie sagt, sie würde sich freuen, wenn du etwas findest.«
    Als Svetlanas Hände die hautartige Oberfläche der Bildfläche berührten, konnte sie sich ungehindert durchs Schiffsnetz bewegen.
    »Wie viel Zeit gibt sie mir?«
    »So viel, wie du brauchst«, sagte Parry. »In deinem Posteingang findest du eine technische Datei mit allem, was sie bisher ausprobiert haben. Vielleicht kannst du irgendwo anknüpfen. Versuch lieber erst gar nicht, das Schiff zu verlangsamen oder zu stoppen, soll ich dir von Bella sagen. Sobald du in die Nähe eines kritischen Systems kommst, fliegst du sofort raus.«
    »Wer hat das Reparaturteam geleitet?«
    »Belinda Pagis und Mengcheng Yang. Sie haben rund um die Uhr gearbeitet.«
    Sie nickte, denn es waren dieselben Namen, die sie mit dieser Aufgabe betraut hätte. »War jemand draußen?«
    »Nein. Zu gefährlich, während wir beschleunigen. Zumindest für einen Spaziergang zur Antenne. Ich würde jedenfalls keinen meiner Leute hinausschicken.«
    Damit hatte sie gerechnet. »Roboter?«
    »Wir haben Jens Fletterick beauftragt, sich die Sache mit einem ferngesteuerten Flugroboter anzusehen. In der technischen Datei findest du den Videoclip. Es scheint keine äußere Beschädigung der Antenne vorzuliegen, keine durchgebrannten Systeme oder so, aber vielleicht fällt dir etwas auf, was alle anderen übersehen haben.«
    »Ich schaue es mir an«, sagte sie zweifelnd. »Ist Jens noch im Dienst?«
    Parry blickte auf seine große Vielzweck-Taucheruhr. »Ich glaube, seine Schicht ist zu Ende. Wahrscheinlich holt er gerade etwas Schlaf nach. Warum?«
    »Ich würde gerne mit ihm sprechen. Oder mit jemand anderem aus Sauls Robotikteam.«
    »Da müsstest du zuerst Bella fragen, fürchte ich. Was hast du im Sinn?«
    »Etwas, das wir ausprobieren sollten«, sagte sie.
     
    Janus stand genauso groß wie der Vollmond in einer Erdennacht im Himmel vor der Rockhopper, eine geballte Faust mit winzigen Eisinseln in einem Meer aus dunkel glitzernden mechanischen Elementen.
    Die Rockhopper war jetzt unglaublich nahe, nur noch zwanzigtausend Kilometer von der maschinenübersäten Oberfläche entfernt. Bald würden sie diese Strecke behutsam halbieren und relativ zum Mond die Fahrt stoppen. Bisher hatte es kein Anzeichen einer Reaktion vom Artefakt gegeben, keine Warnung, dass sie auf Abstand bleiben sollten. Andersherum hatte es – abgesehen von der Verlangsamung des Mondes – auch keine Aufforderung zum Näherkommen gegeben.
    Bella drückte ihre Zigarette aus, als eine Krankenpflegerin mit Svetlana eintraf. Es gab keinen Körperkontakt zwischen den beiden, aber Judy Sugimoto entfernte sich nie weiter als einen Meter von ihrer Schutzbefohlenen. Unauffällig, aber auffällig genug, um von Svetlana bemerkt zu werden, trug Sugimoto eine Betäubungsspritze bei sich, die sie der Frau sofort in den Arm stoßen würde, sollte sie Schwierigkeiten machen.
    »Du hättest dir nicht solche Umstände machen müssen«, sagte Svetlana. »Wir hätten uns in meinem Zimmer treffen können.«
    »Wenn die Sache unter uns geblieben wäre, hätte es vielleicht funktioniert«, sagte Bella. »Offensichtlich war das nicht machbar.«
    Craig Schrope ließ seinen Kugelschreiber klicken. Er saß zurückgelehnt hinter Bellas Schreibtisch. »Parry sagte, du hättest vielleicht eine Idee zum Antennenproblem.«
    »Ich hatte um Saul Regis’ Anwesenheit gebeten.«
    »Saul ist unterwegs. Bis er hier ist, würden wir gerne wissen, warum du glaubst, dass er dabei helfen könnte. Wir haben die Antenne bereits von einem Roboter untersuchen lassen, und es gibt kein Anzeichen einer Beschädigung. Die Diagnosesoftware hat keinen mechanischen Defekt gemeldet.« Er rieb sich über das glatt rasierte Kinn. »Worum geht es also, Barseghian? Könnte ein Roboter uns helfen, oder hast du nur etwas Neues ausgeheckt, um die Mission zu sabotieren?«
    Er hatte ihren Nachnamen mit übertriebener Genauigkeit ausgesprochen, als würde jeder andere es falsch machen. Svetlana trat verärgert einen Schritt auf Schrope zu. »Ich versuche zu helfen, du scheinheiliges Arschloch.«
    »Sachte«, sagte Schrope und schnippte mit den Fingern in Judy Sugimotos Richtung. Die Pflegerin griff vorsichtig nach Svetlana und zog sie zurück.
    »Ich bin dir sehr dankbar für dein Hilfsangebot«, sagte Bella, die ihre Worte mit

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