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Himmelssturz

Himmelssturz

Titel: Himmelssturz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alastair Reynolds
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diplomatischer Bedachtsamkeit wählte. »Ich habe dich vom Dienst suspendiert und unter Arrest gestellt. Damit bist du mir eigentlich zu nichts mehr verpflichtet.«
    »Worauf willst du hinaus?«, fragte Svetlana.
    »Ich will damit nur sagen, dass ich keinen Augenblick von dir enttäuscht war. Ganz gleich, was zwischen uns geschehen ist, ich bin immer noch stolz darauf, dass wir Freundinnen waren. Ich stelle mir sogar vor, dass wir eines Tages in der Lage sein werden …«
    »Hast du dir das Video angesehen?«, wollte Schrope von Svetlana wissen und schnitt Bella das Wort ab.
    »Ja.«
    »Hast du irgendetwas gesehen, was mit dem Antennensystem nicht in Ordnung sein könnte?«
    »Nichts«, sagte Svetlana, die mehr in Bellas als in Schropes Richtung sprach. »Das System sieht einwandfrei aus, von außen wie von innen. Deshalb wollte ich Saul ins Spiel bringen. Ich habe eine andere Idee. Auf diese Weise können wir vielleicht etwas ausschließen.«
    »Sprich dich aus«, sagte Craig Schrope.
    Doch Bella ergriff das Wort, bevor Svetlana dazu kam. »Parry hat gesagt, dass du mit Saul darüber reden willst, ob man einen Flugroboter ausschleusen und hinter das Schiff zurückfallen lassen kann, möglicherweise bis zu einer Entfernung, bei der wir riskieren, den Roboter zu verlieren. Stimmt das?«
    »Es muss nicht unbedingt ein Roboter sein, falls wir ein Instrumentenpaket zusammenbauen können. Aber mit einem Roboter würde es schneller gehen.«
    »Was willst du damit erreichen?«
    »Ich werde es dir sagen. Aber zuerst möchte ich verhandeln.«
    Schrope nickte Sugimoto zu. »Bring sie weg. Ich habe genug.«
    Sugimoto ging mit einem bedauernden Achselzucken auf Svetlana zu, als Bella eine Hand hob. »Ich kann dich nicht freilassen. Das müsste dir klar sein.«
    »Mir ist genauso klar, dass du das Schiff nicht wenden wirst. Zumindest nicht, bevor du dir Janus aus der Nähe ansehen konntest. Also arbeite ich mit dem, was auf dem Tisch liegt. Ich werde dir mit der Antenne helfen, wenn du dich mit einer Forderung einverstanden erklärst.«
    Bella wartete. Sie hob die Hand zu einer auffordernden Geste. »Ich höre.«
    »Du verringerst die Zeit, die wir bei Janus bleiben. Von fünf Tage auf einen. Wir verbringen nur vierundzwanzig Stunden am ersten Beobachtungspunkt.«
    »Völlig inakzeptabel«, sagte Schrope.
    »Hört mich zuerst an«, sagte Svetlana. »Auch unter den Bedingungen meines Vorschlages bekommen wir brauchbare wissenschaftliche Ergebnisse. Selbst wenn wir keine Menschen auf Janus absetzen, können wir immer noch Roboter losschicken. Wir können es uns sogar leisten, sie dort zurückzulassen. Wir können ferngesteuert mit ihnen arbeiten, bis die Zeitverzögerung zu groß wird. Selbst dann können wir noch Befehlssequenzen senden. Ihr könnt mit der Erkundung von Janus weitermachen, während wir schon wieder auf dem Heimweg sind.«
    »Das war sowieso geplant«, sagte Schrope. »Du bietest uns nichts, was wir nicht längst haben.«
    »Ich biete euch eine funktionierende Antenne.«
    »Falls du sie reparieren kannst. Für mich sieht das alles sehr nach einem Bluff aus.«
    »Ich kann deine Forderung nicht erfüllen«, sagte Bella kopfschüttelnd. »Ich kann nicht den weiten Weg zurücklegen, in Vertretung der gesamten Menschheit, und dann sagen, dass wir gleich nach der Ankunft wieder umgekehrt sind.«
    »Ich spreche von vierundzwanzig Stunden, Bella. Das ist immer noch eine Menge Zeit. Wirf einen Teil Vorsicht über Bord, dann kannst du bestimmt die meisten der Erkundungsziele erreichen.«
    »Schau dir das verdammte Ding an«, sagte Bella und zeigte auf das Bild von Janus. »Schau es dir an und sag mir, dass es nicht mindestens ein Jahrhundert dauern würde, es einigermaßen zu erforschen.«
    »Dann werden auch fünf Tage viel zu wenig sein«, sagte Svetlana. »Vor diesem Hintergrund ist der Unterschied zwischen einem und fünf Tagen gar nicht mehr so groß.«
    Bella schloss die Augen und fragte sich, wie sich die Lage so sehr hatte zuspitzen können. Sie hätte am liebsten ihr Büro verlassen und Urlaub genommen, um anschließend zu genau diesem Punkt des Gesprächs zurückzukehren und es mit geschärftem Verstand fortzusetzen.
    »Ich kann dir etwas entgegenkommen«, sagte sie, »aber nicht deine Maximalforderungen erfüllen. Ich würde mich auf drei Tage einlassen.«
    »Immer noch inakzeptabel«, sagte Schrope.
    »Zum ersten Mal in meinem Leben bin ich mit Craig einer Meinung«, sagte Svetlana mit einer Spur aufrichtigen

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