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Himmelssturz

Himmelssturz

Titel: Himmelssturz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alastair Reynolds
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weißt, weswegen ich hier bin.«
    Svetlana schob die Tür auf. »Es ist nicht Parrys Schuld, dass ich hier bin. Er hatte nicht vor, mich zu verstecken.«
    »Warum machst du es mir ständig so schwer?«, fragte Bella. Sie war allein. Ihre Frisur war zerzaust, als wäre sie aus dem Bett gescheucht worden.
    »Weil du uns alle umbringen wirst.«
    Bella sprach leise. »Hat Parry dir erzählt, was mit Janus passiert ist?«
    »Trotzdem müssen wir sofort umkehren.«
    »Nein«, sagte Bella mit Entschiedenheit. »In einem Tag werden wir wissen, ob Janus uns wirklich näher an sich heranlässt. Wenn das der Fall ist, werden wir die Mission wie geplant fortsetzen.«
    »Und was ist, wenn er wieder beschleunigt und wir Treibstoff verbrennen müssen, um nicht den Anschluss zu verlieren?«
    Bella zögerte einen winzigen Augenblick zu lange. Svetlana erkannte einen Riss in der Oberfläche ihrer Selbstsicherheit – der Riss des Zweifels, den sie geöffnet hatte, von dem sie gehofft hatte, dass er sich von selbst erweitern würde. Ganz gleich, was Janus tat, er war immer noch da.
    »Dann werden wir uns etwas Neues überlegen.«
    »Du bist fast bereit, mir zu glauben, nicht wahr? Was hält dich davon ab, Bella? Ist es Craig Schrope?«
    Hallende Schritte kündigten die Ankunft einer weiteren Person an. Svetlana schob sich halb aus Parrys Quartier und ließ die Beine in den Korridor baumeln. Der Neuankömmling beugte sich vor und ließ die Hände am Geländer entlanggleiten. Er trug einen blauen Overall mit Reißverschluss, der an den Gelenken gepolstert war.
    »Hallo, Craig«, sagte Svetlana mit eisiger Stimme.
    »Gibt es hier ein Problem?«, fragte Schrope. Er sah Svetlana ohne eine Spur von Überraschung an. »Ich dachte, du würdest dich in der medizinischen Abteilung aufhalten. So war es vereinbart, wenn ich mich recht entsinne.«
    »Sie hat die Vereinbarung nicht eingehalten«, sagte Bella traurig.
    »Was ist mit dir los, Svetlana?«
    »Halt dich da raus, Craig. Das ist eine Sache zwischen mir und dem wahren Captain dieses Schiffes. Es hat nicht mit irgendeiner Firmenmarionette zu tun, die man uns vor die Nase gehängt hat.«
    Irgendwo im Korridor wurde eine andere Tür aufgeschoben. Jemand streckte den Kopf heraus, warf einen kurzen Blick zu ihnen herüber und verschwand sofort wieder.
    »Wir haben es mit der vernünftigen Methode probiert«, sagte Schrope.
    »Was schlägst du vor, was wir als Nächstes tun?«, erkundigte sich Parry. »Sie durch eine Luftschleuse stoßen?«
    »Könntest du bitte endlich mit deinen Klugscheißersprüchen aufhören?«, sagte Schrope.
    »Ich nehme mir nur ein Beispiel an dir, du Bluthund.«
    »Parry«, sagte Bella drohend. »So etwas will ich jetzt nicht hören. Bitte halt dich da raus.«
    »Ihr werdet mich wohl einsperren müssen«, sagte Svetlana. »Wenn ihr es nicht tut, werde ich versuchen, euch das Schiff aus den Händen zu nehmen. Nur damit ihr wisst, wo ich stehe.«
    »Wenn das so ist«, sagte Schrope, »scheint es nur einen Ausweg zu geben. Danke für die Klarstellung, Svetlana. Danke für deine Offenheit. Dadurch wird es für uns erheblich leichter, Entscheidungen wie diese zu treffen.«
    Sie sperrten sie mit einem Anflug von Bedauern ein und erinnerten sie an Eltern, die ihrem Kind Hausarrest verordneten, wegen eines Vergehens, das es kaum verstand, dessen Unrichtigkeit es aber trotzdem lernen musste. Es geschah zu Svetlanas eigenem Besten. Sie hatte immer noch Zugang zum Schiffsnetz, aber nur auf den seichtesten, am wenigsten gesicherten Ebenen.
    Noch absurder war, dass man ihr zwei »Wachen« aus Ryan Axfords Abteilung zugeteilt hatte: Jagdeep Singh und Judy Sugimoto. Svetlana wollte gar nicht darüber nachdenken, was man ihnen erzählt haben könnte. Wenn jemand von den beiden sie zum Waschraum oder zur Sporthalle begleitete, fiel ihr die übertriebene Dienstbeflissenheit auf, die sie als echte Patientin nie erlebt hatte. Während dieser kleinen Ausflüge war nie jemand anderer in der Nähe, sodass sie den ganzen Waschraum für sich allein hatte. Genauso war es in der Sporthalle – unter irgendeinem Vorwand wurden alle anderen ferngehalten. Sie hätte sich weigern können, Sport zu treiben, aber sie wollte bei Kräften bleiben, sodass sie sich dem vorgegeben Zeitplan unterwarf. Sie joggte und stemmte Gewichte, dann duschte sie einen Teil ihres ausgeschwitzten Frusts ab.
    Parry durfte sie besuchen, aber nur unter Beobachtung eines Krankenpflegers. Er kam alle sechs oder acht Stunden zu

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