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Himmlische Leidenschaft

Titel: Himmlische Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Lowell
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begraben.«
    Kester wich lautlos in das schützende Unterholz zurück. Ein anderer langer, magerer Culpepper tat es ihm nach.
    »Diese Culpeppers sind richtige Kojoten«, murmelte Ute.
    Moodys Männer bemerkten noch nicht einmal, daß sie jetzt allein waren, schutzlos dem feindlichen Gewehrfeuer ausgesetzt. Ihre gierigen Augen sahen nur die schweren Satteltaschen, die Case über der Schulter trug.
    »Laßt eure Gewehre sinken, Jungs«, rief Ab. »Später ist immer noch Zeit genug, die Dinge zu klären.«
    Ein knapper Befehl von Moody bewirkte, daß die Gewehrmündungen, die bisher auf den östlichen Canyonrand gezeigt hatten, eine Handbreit tiefer zielten.
    »Wir wollen das Silber sehen«, brüllte Ab aus dem Weidendickicht.
    »Erst wenn ich mich davon überzeugt habe, daß Conner imstande ist, zu gehen und zu sprechen«, erwiderte Case. »Laß ihn frei.«
    Wenige Minuten später kam Conner aus dem Dickicht herausgestolpert. Er bewegte Arme und Beine, als ob sie steif und verkrampft wären. Schlingen von kürzlich durchgeschnittenen Fesseln hingen lose um seine Fußknöchel und Handgelenke. Sein Gesicht wies zahlreiche Blutergüsse auf. Dennoch war deutlich zu erkennen, wie mit jedem Schritt, den er tat, neue Kraft in seinen Körper zurückkehrte.
    »Hier ist er«, rief Ab. »Und jetzt laßt das Silber sehen!«
    Case schüttelte die Satteltaschen von seinen Schultern. Sie prallten schwer auf den Boden zu seinen Füßen.
    Das melodische Klirren und Klimpern von Silberbarren, die gegeneinanderschlugen, wirkte so berauschend wie ein hochprozentiger Whiskey auf die Männer am Fuß der Steilwand. Falls irgendeiner von ihnen bemerkt hatte, daß nur eine der Satteltaschen das liebliche Geräusch von Silberreichtum erzeugte, so ließ er jedenfalls nichts davon erkennen.
    »Es ist hier in diesen Taschen«, rief Case. »Sobald Conner aus dem Canyon herauskommt, werden wir die Satteltaschen zu euch hinunterwerfen.«
    Schweigen antwortete ihm.
    »Hoffe, Conner sieht sich schleunigst nach einem Schlupfloch um«, knurrte Ute. »Es wird todsicher ein Wettschießen geben.«
    Conner marschierte weiter, schlängelte sich gebückt zwischen den versammelten Banditen hindurch. Die nächste Deckung war dreißig Meter entfernt, in den Geröllhügeln am Fuß der Ostwand des Canyons.
    »Ist nicht sie«, rief Kester Ab zu.
    »Was?« verlangte Ab zu wissen.
    »Ist nicht sie.«
    »Was brabbelst du da?«
    »Du erbärmlicher Schwachkopf von einem Hurensohn«, brüllte Kester laut und deutlich. »Das da oben auf dem Felsrand ist nicht das Mädchen!«
    Die Weidenzweige erzitterten, als Ab sich hastig einen Weg zum Rand des Dickichts bahnte, um einen besseren Blick auf den Felsrand zu bekommen.
    Conner beschleunigte seinen Schritt.
    Gewehrläufe glänzten und verlagerten sich wie Quecksilber in den Schatten.
    »Ich fürchte, es wird gleich verdammt lebhaft zugehen«, murmelte Ute.
    »Wir müssen Conner soviel Zeit verschaffen, wie wir können«, erwiderte Case.
    »Was, wenn Ab ein Fernglas hat?«
    »Es wird Morgan ein prima Ziel bieten.«
    Anscheinend war Ab der gleiche Gedanke gekommen. Das Weidendickicht erzitterte erneut, aber zwischen den Zweigen blitzte keine Glaslinse auf, die das Licht der Sonne reflektierte.
    »Du da oben!« brüllte Ab. »Nimm deinen Hut ab und laß dein Haar herunter!«
    »Bei drei«, murmelte Case.
    Langsam hob er seinen Hut.
    »Schei-ße!« fauchte Ab.
    »Eins«, sagte Case leise.
    »Nicht du!« brüllte Ab.
    »Zwei.«
    »Der andere!«
    »Hier drüben!« rief Sarah plötzlich. »Sucht ihr vielleicht das hier?«
    Die Banditen fuhren überrascht herum und starrten zur Südwand des Canyons hinauf. Sarahs langes Haar hob sich so feurig schimmernd wie ein zweiter Sonnenaufgang von dem Grau der uralten Ruinen ab.
    Aber noch bezwingender war der Anblick der polierten reales, die
    sich wie ein melodisch klirrender silberner Wasserfall aus ihren umgedrehten Satteltaschen in den Canyon ergossen.
    Moodys Männer rannten auf die Münzen zu, von blinder Gier getrieben.
    Case und Ute ließen sich blitzschnell zu Boden fallen und griffen nach ihren Gewehren.
    Conner stürzte sich mit einem Satz auf den nächstbesten Banditen, entriß ihm seinen Revolver und begann zu schießen.
    Die Culpeppers feuerten aus ihrer Deckung hervor.
    Unvermittelt explodierte Gewehrfeuer aus allen Richtungen. Moodys Männer waren die ersten, die in dem Kugelhagel starben, brutal in den Rücken geschossen von Culpeppers, noch bevor sie auch nur den

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