Hindernisse zum Glück (German Edition)
es zugibt, aber sie hat die ganze Zeit behauptet, dass sie es nicht war! Wir haben uns gestritten und da nn hat sie ihre Sachen gepackt!“ erzählte Johann.
„ Ich hätte ihr das nie zugetraut, aber leider spricht alles gegen sie!“ meinte Kalli. Tina nickte zustimmend. Sie trat auf Johann zu und legte ihm tröstend eine Hand auf die Schulter.
„ Das tut mir so leid für dich! Das hast du nicht verdient! Zuerst Michelle, jetzt auch noch Marie! “
„ V on Marie hätte ich das nie gedacht! Sie war ganz anders!“ sagte Johann leise.
„ Komm , al ter Junge, wir trinken einen Klaren zusammen, dann sieht die We lt ein bisschen anders au s!“ schlug Kalli vor. Tina holte drei Gläser herbei und Kalli schenkte ein.
Erst spät in der Nacht fuhr Johann zurück zu seinem Hof. Es war stockfinster. Maries Auto war weg! Als er im Stall das Licht anmachte, blinzelten ihn die Pferde verschlafen an.
„ Ja, ja! Ihr denkt auch, dass euer Chef nicht ganz dicht ist un d euch aus dem Tiefschlaf holt!“ murmelte er und schleppte sich erschöpft die Treppe nach oben.
Er öffnete die Tür zur Wohnung, die vor ein paar Stunden noch Maries gewesen war und schaltete das Licht ein. Alles war plötzlich öde und leer. Nur ein paar Sachen von ihm lagen in der Gegend herum. Es war plötzlich so still, dass Johann Angst bekam. Er schloss die Tür hinter sich zu , was er nur in Hotels machte und setzte sich aufs Bett.
Sie war weg und er war allein! Wieder einmal! D iesmal tat es weh! Obwohl er sauer auf s i e war, für das was sie getan hatte, fühlte er sich viel elender als damals, nachdem er erfahren hatte, was Michelle so jedes Wochenende mit ihrem Tennislehrer trieb.
Er vermisste Maries Umarmung, die ihn tröstete und ihm Kraft gab. E r vermisste ihre Küsse und ihr Lachen. Ihr wunderschönes Lachen, das ihn jedes Mal mitten ins Herz getroffen hatte. Aber sie hatte ihn getäuscht und verraten und darum war es gut , da s s sie gegangen war! Es würde ihn sicher ein paar Wochen quälen, aber es würde vergehen, ganz bestimmt!
Nie wieder, das beschloss er für sich, nie wieder , würde eine Frau ihre Spielchen mit ihm treiben und ihn ausnutzen! Lieber würde er den Rest seines Lebens alleine verbringen! Plötzlich entdeckte er einen beschriebenen Zettel auf dem Schreibtisch.
Er war von Marie:
„ Lieber Johann, ich weiß nicht wie oft ich es noch sagen soll, aber ich war es nicht! Ich habe nichts in die Dose gemischt und ich würde dir niemals schaden wollen! Niemals, Johann! Das ich `Condor´ sehr gerne habe, kann ich nicht leugnen. W enn du ihn verkauft hättest, dann wäre ich damit klar gekommen - schließlich ist es dein Geschäft! Ich weiß nicht , wer mi r dieses Zeug untergejubelt hat. E s muss irgendjemand gewesen sein, der uns beiden schaden wollte. Auf Anhieb fällt mir niemand ein, außer deiner Frau, was aber aufgrund ihrer Behinderung nicht sein kann! Du warst meine große Liebe, Johann , und wirst es immer sein! Ich bin nicht wütend auf dich, nur traurig und enttäuscht, weil du mir nicht vertraust. Nach allem was du in zwanzig Jahren Ehe mitgemacht hast, kann ich dir dein Misstrauen mir gegenüber nicht einmal verübeln! Ich dachte allerdings, dass wir uns in den letzten Monaten nahe genug gekommen wären und du gemer kt hättest, dass ich anders bin als Michelle! Leider war das nicht so, daher bleibt mir nur eins zu sagen: Ich bin anders als Michelle, den n ich habe dich geliebt und ich werde es auch immer tun - bis an mein Lebensende! Ich wünsche dir alles Gute! Mari e“
Einen Moment blieb er auf dem Bett sitzen und starrte gebannt auf den Brief in seiner Hand. Hatte er sich getäuscht? Hatte er sie zu Unrecht verdächtigt? Die Beweise sprachen eindeutig gegen Marie, das hatten auch Tina und Kalli gesagt! Sie hatte ihn getäuscht! Sonst niemand! Marie! Er knüllte den Brief zusammen und schmiss ihn in eine Ecke.
In dieser langen schlaflosen Nacht hatte er beschlossen Marie zu vergessen. Er wollte sich wieder einen Hund kaufen. Das Tier könnte , wie `Kalli´ früher , im Hof herum laufen, doch diesmal würde er im Haus und vorerst mit Johann in der Wohnung leben dürfen.
Er ging um halb neun hinunter, weil er wusste, dass seine Mitarbeiter im Aufenthaltsraum zu m Frühstück saßen.
„Guten Morgen!“ grüßte er laut, als er eintrat. Sofort waren alle ruhig und sahen ihn an. Sie wussten es . D och aussprechen und die Sache somit offiziell machen, das musste er selbst.
Er stellte sich an
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