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Hingabe

Hingabe

Titel: Hingabe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Renee Jones
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die hinter ihm stand, dass sie ihn härter schlagen solle, und ich weiß, warum er ein Meister geworden ist, der anderen bei der Flucht geholfen hat. Er kann nicht jemand anderem die Kontrolle überlassen, ohne das Risiko einzugehen, dass eine seelische Wunde geöffnet wird und zu bluten beginnt. Nicht, wenn er bis zu schmerzhaften Extremen treibt. Schlägen.
    »Wir haben genau das getan, was ich für heute Nacht vorhatte«, fährt Chris fort. »Wir haben am Vertrauen gearbeitet, und du hast mir genug gegeben, als du dich nackt in die Mitte dieses Teppichs gekniet und dich mir vollkommen unterworfen hast. Vertrauen ist alles, Sara.«
    Er schmiegt sich an mich, und ich schließe die Augen und genieße das Gefühl, in seinen starken Armen zu sein, und hoffe, dass er das gleiche Vertrauen zu mir und zu uns hat.
    Ich blinzle in den Streifen Sonnenlicht, der vom Balkon her hereinkommt, und atme den warmen, moschusartigen Duft von Chris ein, der mich immer noch umschlungen hält. Aber statt mich warm und wunderbar zu fühlen, ist da ein vages Gefühl von Unbehagen in mir. Irgendetwas stimmt nicht. Vielleicht ist es der neue Ort oder die Zeitverschiebung, und ich frage mich, wie lange wir geschlafen haben.
    »Chris! Oh, Chris, Baby, wo bist du?«
    Die Frauenstimme hallt von der Wendeltreppe wider, nähert sich schnell, und der Klang ist für mich wie ein Eimer Eiswasser. Mir wird kalt, und mir ist bewusst, dass dies die Quelle meines Unbehagens ist und auch das, was mich geweckt hat.
    »Oh, zur Hölle«, sagt die Frau, und ich kann erkennen, dass sie jetzt oben an der Treppe steht und uns zweifellos anstarrt, wie wir auf dem Teppich liegen. »Wow. Chris. Ein wenig früh auf dieser Reise für Frauenbekanntschaften, nicht wahr?«
    Ich zucke zusammen und versuche mich aufzusetzen, aber Chris’ Arm und Bein halten mich zurück. »Was immer du denkst, ist falsch. Bitte, Baby. Zieh keine voreiligen Schlüsse.«
    Ich brauche keine voreiligen Schlüsse zu ziehen – nicht, wenn da eine Frau ist, die ihm offensichtlich nahe genug steht, um Zugang zu seinem Zuhause zu haben.

6
    Ich kann keine Sekunde länger nackt so auf dem Boden liegen. »Lass mich hoch, Chris«, zische ich.
    »Nicht, bis du versprichst, nichts Unbedachtes zu tun.«
    Er bewegt sich leicht. Ich versuche, mich gegen ihn zu stemmen, aber er hält mich fest. Ich knurre ihn an. »Wir sind nackt vor ihr, Chris. Du bist nackt vor ihr.«
    Er zögert, lässt mich jedoch gehen. Ich rappele mich auf Hände und Knie hoch, um aufzustehen, und erstarre. Oben an der Treppe steht eine auffallend schöne Blondine, die wie eine Barbiepuppe aussieht. Sie trägt hautenge schwarze Jeans und ein Tanktop. Dazu hat sie langes seidiges Haar und einen Körper, für den man morden könnte. Tätowierungen schmücken beide Arme. Ihre roten Nimm-mich-Schuhe sind unverschämt hoch, was bei mir ein Stolpern garantieren würde, und eine Welle der Übelkeit schlägt über mir zusammen. Warum bin ich hier? Sie ist alles, was ich nicht bin und niemals sein kann.
    »Fuck, was machst du hier, Amber?«, fragt Chris scharf, dann lässt er sein T-Shirt neben meine Hände fallen. »Hier, Baby.«
    Ich bin wie erstarrt. Amber. Ein amerikanischer Name, und hübsch. Und Chris läuft nackt vor ihr herum. Ich hocke mich auf die Fersen, um nach dem T-Shirt zu greifen und es anzuziehen. Als ich versuche aufzustehen, stolpere ich, und Chris fängt mich auf, seine Hand schließt sich um meinen Arm. Alles, was ich sehen kann, sind sein nackter Fuß und seine nackte Wade.
    »Lass los«, zische ich wieder, und es gelingt mir, Amber direkt anzusehen, die mit hämischer Erheiterung in den Augen zwischen Chris und mir hin- und herblickt. Ich bin verletzt. Ich bin verlegen. Ich fühle mich vollkommen eingeseift und verraten. Hinter dieser Frau steckt so viel mehr als das, was Chris mir erzählt hat.
    »Sara.« Chris ist dicht vor mich hingetreten, und seine Hüfte drückt sich gegen meine. Seine verdammt nackte Hüfte.
    »Lass los.« Ich erkenne meine eigene Stimme kaum wieder, so tief ist sie. »Sofort.«
    Seine Hand gleitet weg, und ich zwinge mich, mich vorwärts zu bewegen. Da vorwärts direkt in Ambers Richtung ist, bedaure ich, diese Richtung eingeschlagen zu haben, aber ich will verdammt sein, wenn ich zurückweiche. Ich recke das Kinn vor und gehe direkt auf sie zu, und sie feixt mich mit ihren hübschen pinkfarbenen Lippen an und tritt beiseite.
    Natürlich tut sie das. Ich lasse sie hier mit Chris allein. Der

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