Hingabe
kennenlernen, wenn ich wieder etwas zu mir gekommen bin. »Aber ich trage dein T-Shirt, und du hast nicht mal eine Unterhose an.«
Seine Mundwinkel zucken. »Wenn das keine Ansage ist, dann weiß ich auch nicht.« Er deutet auf die Tür. »Sehen wir zu, dass wir sie loswerden, dann duschen wir und gehen ins Bett.«
Der entschlossene Ausdruck in seinen Augen sagt alles. Wir werden es tun. »Das wird mir nicht gefallen«, warne ich ihn.
Er lächelt und küsst mich auf die Nase. »Es wird erheblich weniger schmerzhaft sein, als nackt auf allen vieren in der Mitte eines Teppichs zu kauern, während du sie anstarrst.«
Ich winde mich und drücke den Kopf an seine Brust, bevor ich ihn einfältig ansehe. »Das habe ich wirklich getan, nicht wahr?«
»Yeah, Baby.« Er grinst. »Und du hast gut dabei ausgesehen.«
Früher wäre ich bei dieser Bemerkung vielleicht errötet, aber die Erinnerung daran, warum ich in dieser Position erstarrt war, trifft mich mit Macht. Ich war benommen von dem Kontrast zwischen meinem dunklen Haar und Ambers hellblondem, meiner unberührten Haut und ihren Tätowierungen. »Wir sind sehr verschieden.«
Er fährt mir mit den Händen durchs Haar und hält meinen Blick fest. »Das ist gut so, Sara.« In seiner üblichen, schwer fassbaren Art sagt er nichts mehr. Er nimmt lediglich meine Hand und zieht mich zur Tür.
Ich bin voller Angst, als er mich praktisch die Treppe hinunter und zum Wohnzimmer zerrt, aber am Fuß der Treppe bleibt er stehen, und wir starren auf den Teppich. Meine Gedanken gehen zu dem Moment, als ich in der Mitte gekniet habe, nackt und verletzlich und absolut willig, weil ich mit Chris zusammen war. Hitze schießt mir ins Gesicht, und ich werde rot.
Chris wirft mir einen Seitenblick zu. Seine Augen funkeln schelmisch, ein Ausdruck, den ich mag. »Wie ich schon sagte, ich werde diesen Teppich nie wieder so betrachten wie früher.«
Seine Stimmung ist ansteckend, und ich erwidere sein Lächeln. »Es ist ein sehr bequemer Teppich.«
Er verzieht die Lippen zu einem sinnlichen Lächeln. »Das ist er, mit dir darauf.«
Ich erröte noch mehr, und der Glanz in seinen Augen sagt, dass er es bemerkt. Er beugt sich vor und streift meine Lippen mit seinen, seine Stimme leiser und belegt. »Wir haben viele Räume zusammen zu entdecken«, verspricht er und bedeutet mir dann, nach rechts zu gehen.
Die Leichtigkeit, die in der Luft lag, verschwindet, und mein Magen krampft sich zusammen, aber ich schaffe ein freundliches Nicken. Widerstrebend und nur weil er so beharrlich darauf pocht, dass es wichtig sei, lasse ich mich von Chris zu der Treppe führen, über die man in die Küche gelangt. In dem Bemühen, gefasst zu bleiben, mit Schlafdefizit und innerlich höllisch in Aufruhr, konzentriere ich mich auf alles, nur nicht auf das potenzielle Amber-Desaster, das vor mir liegt. Ich denke daran, wie sehr es mir gefällt, dass die Küche über dem Wohnbereich liegt wie eine Galerie. Ich kann es kaum erwarten, die ganze Wohnung zu erkunden.
Ich habe nur einen Schritt nach oben gemacht, als ein Hauch des vertrauten Dufts von Chris’ französischem Lieblingskaffee mich trifft. Mein Magen verkrampft sich vor Anspannung. Offensichtlich fühlt sich Amber hier sehr heimisch. Ich zwinge die negativen Gefühle beiseite und rufe mir ins Gedächtnis, dass dies nicht der Tag ist, um Urteile zu fällen. Es ist ein Tag, um ins Bett zu gehen und sich auszuruhen.
Chris und ich kommen oben an der Treppe an, und meine Aufmerksamkeit richtet sich auf Amber, die an einer wunderschönen Kücheninsel mit einer Steinplatte sitzt, ihr seidiges blondes Haar über die schmalen Schultern drapiert. Sie ist der Tafelaufsatz einer grauschwarzen, modernen Küche mit Edelstahlgeräten und einer langen Reihe Hängeschränke, die in grauer Wischtechnik angestrichen sind. Der Stein der Arbeitsplatten darunter hat glitzernde Einsprengsel. Amber ist zauberhaft, ihre helle Haut die pure Perfektion, und mir ist quälend bewusst, dass ich fleckiges Make-up trage, und mein schlappes dunkelbraunes Haar verrät, dass ich eine Dusche brauche.
»Ich habe frisch gemahlenen Malongo mitgebracht«, sagt sie, und es handelt sich dabei um die Kaffeemarke, die Chris so sehr liebt, dass er sie in die Staaten mitbringt. Sie hebt eine weiße Tasse, aus der es dampft. »Ich werde dir eine Tasse einschenken.«
Sie sieht Chris an und spricht mit Chris. Das lässt sich gar nicht gut an.
»Wir werden uns unseren Kaffee selbst nehmen«,
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