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Hingabe

Hingabe

Titel: Hingabe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Renee Jones
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neckend sagt: »Gib Geld aus. Das ist ein Befehl.«
    »Oder es passiert was?«
    »Das willst du nicht wissen.«
    Doch, will ich.
»Oh, jetzt führst du mich in Versuchung, diese schwarze American-Express-Karte zu verbrennen, die du mir gegeben hast.«
    »Manchmal, Sara«, sagt er, und seine Stimme ist rau wie Schmirgelpapier und auf verruchte Weise suggestiv, »ist die Belohnung besser als die Strafe.« Er legt auf, und ich lache und beiße mir auf die Unterlippe, während mir potenzielle Belohnungen durch den Sinn gehen.
    Chantal verlässt die Umkleidekabine, ein Traum von einer Frau in dem hautengen roten Kleid. »Ooooh, das ist ein teuflisches Lachen, das du gerade ausgestoßen hast. Ich hätte liebend gern gehört, was Chris gesagt hat.«
    »Meine Lippen sind versiegelt.« Ich unterziehe sie einer Musterung. »Du siehst selbst ziemlich teuflisch aus. Ich frage mich, ob sie das in meiner Größe haben.«
    Ihre Miene hellt sich vor Aufregung auf. »Endlich! Holen wir dich aus dem Jeansstoff raus und stecken wir dich in rote Seide, bevor du deine Meinung ändern kannst.«
    Zwei Stunden später verlassen Chantal und ich einen der vielen Läden, die wir besucht haben. Das kühle Wetter lässt mich wünschen, meine schwarze Lederjacke wäre ein wenig dicker.
    Mit sieben Tragetaschen verschiedener Größen und unterschiedlichen Gewichts, die ich jetzt mein Eigen nenne, folge ich Chantal zum Eingang eines Dessousgeschäfts. Entsetzt stelle ich fest, dass es in Paris kein Victoria’s Secrets gibt, als Chantals Handy piepst und sie eine SMS bekommt. Sie fischt ihr Handy aus der Handtasche und runzelt die Stirn, während sie die Nachricht liest. »Meine Mutter hat sich ein Magen-Darm-Virus eingefangen, und ich muss mich für sie um meine Großmutter kümmern.« Sie schaut zu mir auf. »Es tut mir leid. Meine Großmutter hatte letzten Monat einen Schlaganfall, und sie ist gerade von der Reha nach Hause gekommen.«
    Ich kann es nicht fassen, dass sie sich dafür entschuldigt. »Deine Großmutter ist eine Million Mal wichtiger als ich.«
    »Aber ich habe ein schlechtes Gefühl, dich im Stich zu lassen. Soll ich mit dir zu deinem Haus zurückgehen?«
    »Das ist wirklich nett, aber nein. Ich komme zurecht.«
    Und es ist wirklich so. Mir wird bewusst, dass ich mich jetzt seit einer ganzen Weile nicht mehr beobachtet fühle, was meine Theorie bestätigt, dass es passiert, wenn ich aus dem inneren Gleichgewicht gerate. »Ich werde mich von dir verabschieden und noch ein wenig herumbummeln, bevor ich nach Hause gehe.«
    »Wenn du dir sicher bist, dann …« – sie schaut zur Straße hinüber – »ich muss auf die andere Straßenseite rüber, um ein Taxi zu erwischen.«
    Wir flitzen über die Straße zu einer Reihe von Taxis, und Chantal winkt das erste heran. Nachdem sie ihre Taschen auf die Rückbank geworfen hat, hält sie inne. »Es hat einen Riesenspaß gemacht, Sara. Es freut mich, dass Katie meine Mutter angerufen und uns zusammengebracht hat.«
    Ich stimme bereitwillig zu. Ich mag Chantal, und es ist tröstlich, dass ich so schnell nach meinem Umzug nach Paris eine Freundin gefunden habe. »Ich auch.« Ich grinse. »Auch wenn du Schnecken isst.«
    Sie gibt ein schnaubendes Lachen von sich, und das komische Geräusch lässt uns beide grinsen. Mit einem schnellen Winken steigt sie in den Wagen. »Ich sehe dich dann morgen früh. Oh. Warte.« Sie hält auf halbem Weg ins Taxi inne und richtet sich auf. »Ich wollte das den ganzen Tag fragen, aber wir sind immer wieder vom Thema abgekommen, bevor ich es tun konnte. Hilft dir noch jemand anders auf der Suche nach deiner Freundin?«
    Bei der unerwarteten Frage lege ich die Stirn in Falten. »Wir haben einen Privatdetektiv. Aber er konnte nicht viele Informationen ausgraben.«
    »Oh, dann ist das in Ordnung. Ich schätze, eure Bemühungen haben sich gekreuzt. Die Dame im Rathaus sagte, jemand anders sei gestern da gewesen und habe sich nach Ella erkundigt.« Mit einem letzten Winken verschwindet sie in dem Wagen.
    Benommen stehe ich noch lange da, nachdem das Taxi abgefahren ist, während mir Chantals Worte immer wieder durch den Kopf gehen. Blake ist in den Staaten. Er war gestern nicht im Rathaus. Chris hat erwähnt, dass er hier ebenfalls jemanden engagieren wolle, aber ich bin mir sicher, dass er das noch nicht getan hat. Hat sich Blake ein Bein ausgerissen und hier jemanden engagiert, von dem wir nichts wissen? Das muss es sein.
    Eine Hupe ertönt und versetzt mich mit einem

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