Hingabe
abtasteten, sie erkundeten. Sie spürte seine Blicke so real, so direkt auf ihrer Haut, als wären es Hände, irgendetwas Physisches, das sie berührte. Als sein Blick ihren Nacken berührte und sich Wirbel für Wirbel ihren Rücken hinunter tastete, konnte sie ihre Erregung nicht verbergen. Sie seufzte laut auf. Und sie spürte, dass sie so geil wurde, dass nicht nur ihre Scheide nass war, nein, sie konnte fühlen, dass ein kleines dünnes Rinnsal an der Innenseite ihres rechten Beines hinablief. Aber sein Blick kümmerte sich darum nicht. ER wanderte den Rücken weiter hinunter und begann, ihren Po abzutasten.
Lena versuchte nicht, sich zu beherrschen. Seine Blicke berührten sie sanft und doch mit Macht. Sie konnte nicht anders und öffnete ihre Beine ein wenig mehr. Denn ER zwang sie auseinander, ohne allerdings sie wirklich zu berühren. Für einen kurzen Moment spürte sie seine Präsenz, seine Macht, sein Gespür für jedes Detail. ER nahm ihren Po ganz in Augenschein, jedes Detail, und glitt an ihren Beinen entlang. Bedächtig, aufmerksam, jedes Detail wahrnehmend. Lena wurde unruhiger, sie spürte, sie würde sich nicht mehr sehr lange halten können. Die Lust steigerte sich so gewaltig, so unaufhaltsam in ihr. Die aufgestaute Lust von heute, der letzten Tage, die Lust, die tief in ihr schlummerte und so noch nie geweckt worden war. Ohne dass sie wirklich berührt wurde, spürte sie es doch intensiver und direkter als jemals zuvor.
Da plötzlich, sein Atem direkt neben ihrem Ohr.
„Lass los. Jetzt.“
Es war, als ob jemand die Bremsen löste, den Startknopf drückte, die Schleusen öffnete. Mit einem lauten Seufzen, einem Stöhnen kam Lena. Ihre Beine zitterten, sie krallte sich in das Stoffdach. Es war so heftig, dass ihre Beine wegknickten. Um ein Haar wäre sie gestürzt. Doch da spürte sie seine Arme, die sie hielten und sie an IHN drückten. ER fing sie auf. Wie an der Klippe. Und Lena ließ sich fallen. Ganz. In seine Arme. Und sie ließ sich in diesen intensiven Orgasmus fallen, ließ sich schütteln, stöhnte. Als wäre sie allein auf der Welt.
Als Lena wieder zu sich kam, lehnte sie an ihrem Auto. Sie hatte ihren Mantel um ihre Schultern, ER musste ihn darüber gelegt haben. Sie war allein. Der Mantel barg seine Wärme und seine Fürsorge in sich. Lena fühlte sich nicht alleingelassen, sondern erfüllt. Sie drehte sich um. Kein Mensch zu sehen, ein paar Autos standen auf dieser Ebene der Tiefgarage verteilt. Sie griff in die Manteltasche – der Schlüssel war noch darin. Sie sperrte das Auto auf und setzte sich hinter das Steuer. Hielt das Lenkrad fest und versuchte, ihre Emotionen zu greifen. Ihr Blick fiel auf den DIN-A4-Umschlag auf dem Beifahrersitz. Sie nahm ihn in die Hand und las:
„LENA – FÜR DICH – zu Hause öffnen.“
Wie paralysiert saß sie mit dem Umschlag eine Weile nur so da. Dann legte sie ihn wieder neben sich, startete den Motor und machte sich auf den Heimweg.
Im Gegensatz zum Hinweg fuhr sie nicht mehr mit geschärften Sinnen durch das abendlich Hamburg. Sie fühlte sich erschöpft. Lena schaute auf die Uhr. 23:52 Uhr, beinahe Mitternacht. Wie lange hatte sie gewartet, wie lange hatte es gedauert, dass ER sie mit ihren Blicken abgetastet hatte? Und wie lange hatte sie in seinen Armen gelegen? Wie lange hatte ER sie gehalten? Fragen über Fragen und doch so befreiend. Sie hatte ihm alles überlassen, und sie fühlte sich gut.
Sie parkte ihr Auto diesmal ein Stück von ihrer Wohnung entfernt, denn um diese Zeit war selten ein guter Parkplatz zu bekommen. Sie nahm den Umschlag, lief die drei Minuten bis zu ihrer Wohnung, schloss die Tür auf und ging hinein. Als die Tür hinter ihr ins Schloss fiel, warf sie den Umschlag auf den Couchtisch und ging zum Kühlschrank. Sie brauchte etwas zu trinken. Einen kühlen Weißwein am besten. Als sie diesen nicht fand, ging sie zur Vitrine und nahm ihren Lieblingswhisky daraus in die Hand. Sie trank ihn selten, nur zu besonderen Anlässen. HIGHLAND PARK, 18 Jahre alt. Weich und doch mächtig, lang im Abgang. Sie goss sich ein Glas ein und setzte sich in ihren Sessel. Sie hatte bisher entgegen ihrer Gewohnheit weder Mantel noch Stiefel ausgezogen. Lena schaute auf den Couchtisch. Dort lag er, der Umschlag. Würde er ihr helfen, zu verstehen? Sie hob das Glas und prostete sich im Stillen zu. Der Whisky breitete sich aus, hinterließ ein warmes, angenehmes, malziges Gefühl in ihrer Kehle. Lenastellte das Glas ab und nahm den
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