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Hingebungsvoll

Hingebungsvoll

Titel: Hingebungsvoll Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Natalie Rabengut
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Erdbeeren?
    „Nichts wichtiges. Du denkst gerade bestimmt über einen neuen Plot nach, nicht wahr? Dann guckst du immer so fasziniert.“
    Julian räusperte sich und nickte dann schnell. „Ja, so in etwa.“
    Katie lächelte und winkte Julian zu, während sie bereits auf die Tür zusteuerte. „Dann lasse ich den großen Künstler mal besser arbeiten. Ich sollte sowieso etwas für mein Geld tun und den Eingang bewachen.“
    Erschöpft schlurfte Julian in sein Schlafzimmer, fest entschlossen, dieses Mal endlich ins Bett zu kriechen und zu schlafen. Er war vollkommen erledigt.

8

    Mittlerweile war Edgars Laune ins Bodenlose gestürzt. Fassungslos blickte er auf den Telefonhörer in seiner Hand. Hatte Erica ihn gerade tatsächlich als „schweigendes Arschloch“ bezeichnet?  
    Böse starrte er das Telefon an, als könne es etwas dafür. Noch immer ergaben Ericas Worte keinen Sinn für ihn. Nachdem sie sich drei Tage lang nicht hatte blicken lassen, hatte Edgar sie beunruhigt angerufen. Statt sich zu freuen, war sie vollkommen aufgebracht gewesen und hatte ihn gefragt, ob die Phase schon wieder vorbei sei, in der er sich für Blondinen interessierte.  
    Während er gegrübelt hatte, was sie meinen könnte, hatte sie schon weiter gesprochen und ihm mitgeteilt, dass er sein Leben ja scheinbar auch wunderbar ohne sie planen konnte. Verdutzt hatte Edgar sich am Hinterkopf gekratzt, da hatte Erica „Schweigendes Arschloch!“ durch die Zähne gepresst und aufgelegt.
    Obwohl er sich schon denken konnte, dass sie nicht drangehen würde, wählte er erneut ihre Nummer. Es tutete unzählige Male, dann sprach die automatische Stimme von Ericas Mailbox. Erbost warf Edgar das Telefon aufs Bett und drehte eine Runde durchs Zimmer. War Erica möglicherweise eifersüchtig? Aber das ergab keinen Sinn – auf wen denn? Außerdem erklärte das nicht, wieso sie glaubte, er würde sein Leben ohne sie planen.
    Die kleine Schatulle mit dem Ring stand auf seinem Tisch und stachelte seine Wut weiter an. Wie sollte er denn mit ihr reden, wenn sie sich weigerte, seine Anrufe anzunehmen? Mit der Hand strich er sich übers Gesicht und holte tief Luft. Er griff nach seinem Handy und für einen kurzen Moment schwebte sein Daumen über der Tastatur. Dann wusste er endlich, was er schreiben wollte. Zufrieden sendete er die Textnachricht ab. „Serce, du bist in spätestens einer Stunde hier oder dein entzückender Po wird es bereuen. Überleg dir gut, ob du dich widersetzen solltest...“
    Auf die drei Punkte am Ende der SMS war er besonders stolz. Hoffentlich bewirkte die kleine Drohung einen Launenumschwung bei seiner Geliebten, sonst würde die Nacht heute vermutlich lang werden. Dabei hatte er sie doch fragen wollen, ob sie sich nicht vorstellen konnte, mit ihm gemeinsam im Alacritas zu arbeiten. Dann wären sie nicht andauernd getrennt, weil einer von ihnen tagsüber arbeitete und der andere nachts.
    Da er nicht wusste, wo er den Ring verstecken sollte, schob er die Schatulle in seine Hosentasche. Vielleicht konnte er ihn Julian zur Aufbewahrung geben. Doch bei der Vorstellung, wie der Schriftsteller seinen Ring versteckte und dann vergaß, wo das Versteck war, verzog er das Gesicht. Vermutlich sollte er sich besser an Dale wenden.
    Unten in der Halle war noch alles ruhig. Der Club würde erst in einer halben Stunde öffnen und er genoss die Ruhe vor dem Sturm – und das bezog sich nicht nur auf die Nachtschwärmer, die hier gleich auflaufen würden, sondern auch auf seine Freundin.

    „Edgar. Ich habe mir die Liste angesehen.“ Dale legte den Stapel Papiere auf die Theke. Er stützte beide Hände auf und spitzte die Lippen. „Ich habe nichts auszusetzen, aber hier“, er tippte mit dem Finger auf das Blatt, „meinst du nicht, dass das für die Eröffnung zu wenig Champagner ist? Ich kann das nicht abschätzen.“
    Ungeduldig griff Edgar nach dem Blatt, dabei sah er verstohlen zu der kleinen Uhr, die er unter der Theke liegen hatte. In genau einer Minute lief seine Frist für Erica ab und bisher war sie noch nicht aufgetaucht. Langsam machte er sich Sorgen, was er tun sollte, wenn sie wirklich nicht kommen würde. „Das sollte reichen“, erwiderte er knapp und nahm die Seiten von der Theke. Er legte sie in sein Fach und starrte konzentriert Richtung Tür.  
    Die Grotte füllte sich zusehends, doch von seiner Freundin war nichts zu sehen. Dale folgte seinem Blick und fragte: „Ist irgendwas?“
    „Ich warte“, knurrte Edgar und

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