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Hingebungsvoll

Hingebungsvoll

Titel: Hingebungsvoll Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Natalie Rabengut
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fortfuhr: „Spencer hat angeboten, mir jederzeit zu helfen, sollte ich irgendwelche Probleme mit Tuco bekommen, damit er nicht wieder im Tierheim endet – sonst kann er am Ende niemandem mehr vertrauen.“
    Dale nickte und wünschte sich gleichzeitig, dass sie endlich aufhören würde, den verdammten Leiter des Tierheims andauernd zu erwähnen. Der Kellner kam mit einem Pärchen vorbei und Dale verdrehte die Augen. „Wenn man vom Teufel spricht“, murrte er leise.
    Überrascht hob auch Vivian ihren Blick und betrachtete Spencer und seine Begleitung – seine kleine, rothaarige Begleiterin, die erstaunlich viel Ähnlichkeit mit Vivian besaß.
    Spencer schien genauso verblüfft zu sein und rang sich in letzter Sekunde ein höfliches Lächeln ab. Zu Dales Erleichterung nickte er nur in ihre Richtung und verschwand im hinteren Bereich des Restaurants. Dale schob sein Wasserglas auf der Tischdecke herum und fragte sich, ob Vivian die Ähnlichkeit auch bemerkt hatte. Eigentlich war es unmöglich, dass es ihr entgangen war,   immerhin war sie nicht blind. Dann konnte er sich nicht länger beherrschen. „Schwul also? Wann hat er dir das denn verraten?“
    Sie lief knallrot an, zupfte nervös an ihrer Serviette und räusperte sich. Zuerst verstand er ihre Antwort nicht. Auf seinen auffordernden Blick hin wiederholte sie es noch einmal und er hätte fast über den Tisch gelangt, um ihr den hübschen Hals umzudrehen. „Genau genommen hat er es mir nicht erzählt. Ich habe es einfach- Äh- Geschlussfolgert.“
    Tausend mögliche Szenarien schossen durch Dales Kopf, angefangen bei dem Abend, an dem Spencer sie betrunken am Aviditas abgeliefert hatte. Was wäre gewesen, wenn er nicht in der Halle gesessen hatte? Wäre Spencer anstandslos nach Hause gefahren?
    Stirnrunzelnd sah er Vivian an. Er wollte etwas sagen, aber sie schnitt ihm mit einer energischen Handbewegung das Wort ab. „Ich will nichts davon hören. Ja, mir ist aufgefallen, dass seine Begleitung-“ Sie suchte nach dem richtigen Wort und verdrehte schließlich die Augen. „Wie auch immer! Da ist nichts passiert und du hast gerade in der Uni so schön richtig gestellt, dass wir uns ja nicht verpflichtet sind.“
    Seine Fingerspitzen juckten nun noch stärker. Dafür würde er ihr den Hintern versohlen. Es konnte einfach nicht wahr sein, dass diese Aussage ihn so schnell wieder eingeholt hatte.
    Abwehrend hob er die Arme und zeigte ihr die Handflächen. „Frieden. Okay? Ich werde doch wohl noch besorgt sein dürfen oder etwa nicht?“
    Der Kellner kam mit ihrem Essen und erlöste Vivian so von der Pflicht, antworten zu müssen.  

    Auf der Fahrt zum Alacritas wurde Vivian zunehmend ruhiger. Zu Dales Erleichterung hatten sie sich während des Essens normal unterhalten können und ihm war wieder einmal klar geworden, wie sehr er sie vermisst hatte.
    Bald würden sie den Club erreicht haben – Zeit, das Spielchen beginnen zu lassen. Betont ruhig sagte er: „Ich habe mich übrigens letztens mit Benedict und seiner neuen Freundin unterhalten.“
    Vivian sagte nichts, aber er konnte sehen, dass sie förmlich auf dem Sitz zusammenschrumpfte. Er musste ihr ja nicht verraten, dass er noch keine Gelegenheit gehabt hatte, überhaupt mit Ben zu reden. Sicherlich würde sie ihm so alles gestehen, was es zu beichten gab – und er war fest davon überzeugt, dass es eine Menge war.
    „Wie war noch gleich ihr Name? Du weißt schon, diese hübsche Brünette.“
    „Mabel“, erwiderte Vivian, doch ihre Stimme klang piepsig.  
    „Mabel, richtig.“ Er ließ sich den Namen auf der Zunge zergehen. „Jedenfalls war es ein aufschlussreiches Gespräch.“ Vielsagend warf er ihr einen Blick zu.
    Vivian verbarg ihre Hände im Gesicht und stöhnte leise. Dadurch entging ihr, dass Dale bereits auf den Hof des Alacritas bog.  
    „Hast du etwa gedacht, ich würde es nicht herausfinden?“, fragte er.
    Sie nahm ihre Hände runter und murmelte: „Ehrlich gesagt dachte ich das, ja.“
    Er verkniff sich das triumphierende „Aha“ und hob nur spöttisch die Augenbraue. „Steig aus. Du kannst froh sein, dass ich dich nicht schon im Restaurant über den Tisch gelegt habe.“
    Fast hätte er sie nicht verstanden, weil sie die Autotür so energisch zuwarf. „Als ob ein kleiner Dreier so schlimm wäre.“
    Ihm blieb für einen Augenblick das Herz stehen, doch er musste sich zusammenreißen. Immerhin hatte er ja gerade so getan, als wüsste er es schon. Er betete, dass Ben sie nicht

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