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Hinter dem Horizont: Metro 2033-Universum-Roman (German Edition)

Hinter dem Horizont: Metro 2033-Universum-Roman (German Edition)

Titel: Hinter dem Horizont: Metro 2033-Universum-Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrej Djakow
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reagierte gar nicht auf den heftigen Rempler und schlummerte friedlich weiter. Sitting Bull dagegen fuhr hoch wie von der Tarantel gestochen und knallte mit seiner Birne gegen den Rahmen des oberen Betts. Mit schmerzverzerrtem Gesicht setzte er sich auf und versuchte, seine widerspenstige Haarpracht mit einem Gummi zu bändigen.
    Der greise Mechaniker Migalytsch sprang überraschend munter von seiner Schlafstatt und griff als Erstes nach seinem Gewehr. Der Heide rieb sich mit den Fäusten die Augen, streckte die eingerosteten Glieder und gackerte mürrisch vor sich hin. Aurora rollte sich schlotternd zusammen und beobachtete verständnislos das Gewusel im Parterre.
    Das Durcheinander dauerte nicht lang. Nachdem man die Schlafmütze Gennadi mit einem Eimer kalten Wassers geweckt hatte, kehrte von selbst Ruhe ein. Niemand fragte nach dem Grund für das jähe Ende der Nachtruhe. Es genügte ein Blick auf den Stalker, der am Telefon buchstäblich festgewachsen schien.
    Wortlos rüstete sich die Mannschaft zum Aufbruch, machte die Gewehre, Gasmasken und Filter klar. Verpflegung, Munition und die Rucksäcke mit warmer Kleidung und sonstigem Expeditionsbedarf hatte man zum Glück schon am Vorabend im Raketentransporter deponiert.
    Als Taran in seinem verstärkten Schutzanzug den Raum betrat, schauten ihn fünf Augenpaare erwartungsvoll an. Knisternde Spannung lag in der Luft. Die Vorahnung einer unsichtbaren Gefahr hatte bei allen Adrenalin freigesetzt.
    »Die Veganer haben einen Vorposten der Primorski-Allianz angegriffen. Bei den Masuten und in der Handelsstadt ist es bis jetzt noch ruhig. Ich fürchte aber, dass das nicht so bleiben wird.«
    Die schockierende Nachricht mussten die Expeditionsteilnehmer erst einmal verdauen. Niemand sagte ein Wort. Jeder wusste, dass die Veganer in den letzten Jahren vehement aufgerüstet hatten. Doch insgeheim hatten alle Metrobewohner gehofft, dass das Imperium keinen offenen Konflikt riskieren würde.
    Nun zeigte sich wieder einmal, wie dumm und fahrlässig es war, sich in dieser verwunschenen Welt falschen Hoffnungen hinzugeben.
    Während die anderen noch um Fassung rangen, durchbrach Migalytsch als Erster das Schweigen und stellte die Frage, die alle bewegte.
    »Das bedeutet also … Krieg?«
    Der Stalker nickte finster, während er in seine Kampfmittelweste schlüpfte.
    »Und was ist mit uns?«, platzte Gleb heraus und suchte Blickkontakt zu seinem Vater.
    »Was soll mit uns sein?«, fragte Taran gereizt.
    »Halten wir uns da etwa raus? Und desertieren?!«
    Alle waren gespannt auf die Antwort des Anführers. Doch der Stalker zögerte. Anscheinend verspürte er keine große Lust, auf die unbequemen Fragen seines Stiefsohns zu reagieren.
    »Das sind doch Barbaren!«, ereiferte sich Gleb. »Sie werden sich nicht auf die Allianz beschränken. Sie werden auch die schwachen Stationen an der Peripherie und unabhängige Siedlungen überfallen! Wir müssen …«
    »Das reicht jetzt!«, unterbrach ihn der Stalker barsch. Sein eisiger Blick war wie eine kalte Dusche für den Jungen. »Wir sind niemandem etwas schuldig. Das ist nicht unser Krieg. Die Allianzler sind auch keine Heiligen. Sie haben es schon lange auf das Imperium der Veganer abgesehen …«
    Dym, der sich bislang zurückgehalten hatte, streckte sich, dass die Wirbel krachten, und rollte mit dem Kopf. Dabei blähten sich die Muskeln am Stiernacken des Mutanten eindrucksvoll auf.
    »Ich sehe keinen Grund, diesen Schnöseln zu helfen«, brummte er mit seinem tiefen Bass. »In der Allianz haben sie Fremden immer die kalte Schulter gezeigt. Da brauchen sie sich nicht wundern, wenn ihnen jetzt auch keiner hilft. Sollen sie sehen, wie sie selbst fertigwerden!«
    Gleb sah Gennadi im ersten Moment verwundert an, doch dann besann er sich und verstand dessen Reaktion. Die Allianzler waren übel mit dem Mutanten umgesprungen. Zuerst hatten sie ihn von ihrem Territorium verbannt und dann auch noch seine Verdienste um die Ergreifung des Schwarzen Vernichters ignoriert. Man konnte beim besten Willen nicht erwarten, dass der Koloss für Leute Partei ergriff, die ihn erst vor Kurzem so schäbig behandelt hatten.
    Na gut, Dyms Haltung konnte man verstehen. Aber Taran? Wieso mischte er sich nicht ein? Aus Furcht? Ausgeschlossen! Der abgebrühte Stalker hatte vor nichts Angst. Andererseits …
    In diesem Leben haben nur Idioten keine Angst.
    Auch diesen Spruch seines Lehrmeisters hatte Gleb sich gemerkt.
    Also doch aus Angst? Merkwürdig, wenn man

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