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Hinter dem Vorhang

Hinter dem Vorhang

Titel: Hinter dem Vorhang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Emberton
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sehr
    begeistert sein wird, wenn wir seinen Wünschen nicht entsprechen." Langsam, aber beständig hatte
    sie sich dem Tisch genähert, bis sie nun weniger als einen Meter von ihrem Gesprächspartner
    entfernt stand. Eine Hand in die Hüften gestützt, mit der anderen klappte sie jetzt das Gerät zu, auf
    das Stevens Blick wieder gerutscht war. Es gab ein leises klacken von sich, als der Monitor
    einrastete, das künstliche Licht damit wieder erlosch. "Mister Resory ist nicht hier und du hast
    nicht das sagen.", schnitt ihre eigentlich sanfte Stimme jetzt durch den Raum. Es war offensiv, für
    Sallys Verhältnisse eigentlich sogar mehr als das. Ihr Gegenüber erhob sich daraufhin langsam, zog
    die trockene Luft tief ein, während der Körper sich unter dem Stoff des Anzugs spannte. "Du...
    solltest aufpassen welche Worte du wählst, sonst..." Steven wollte gerade um den Tisch
    herum gehen, doch hinter ihm scharrte etwas über den Boden, sodass der Engländer regelrecht
    herumwirbelte, eine Hand unter das Jackett fuhr. Jezz war mit einer fließenden Bewegung auf die
    Füße gekommen, schlenderte die wenige Schritte die es bedurfte zum Sofa um sich dann mit beiden
    Händen auf der Rückenlehne des Sofas abzustützen. Es war ein offenes Geheimnis, dass er Steven
    auf den Tod nicht ausstehen konnte. Der Typ gehörte zu den Leuten mit denen er nicht konnte und
    im Moment hatte Jezz wahnsinnige Lust Coldoor seine Krawatte in den Mund zu stecken, sich
    um zudrehen und zu gehen. Tat er aber nicht. Stattdessen lehnte er sich ein wenig vor, neigte den
    Kopf zur Seite und musterte Steven Zentimeter für Zentimeter von unten nach oben, sodass es mehr
    als nur provozierend wirken musste. Eigentlich hatte er sich ja vorgenommen da sitzen zu bleiben
    bis die zwei wieder verschwunden waren, ganz einfach um nicht mit ihnen reden zu müssen, aber
    dann hatte er doch Bedarf gesehen einzugreifen. Ein schwaches, beinahe herablassendes Lächeln
    zeichnete sich auf Jezz' Lippen ab, als er bei Stevens Gesicht angekommen war, das für einen
    Moment tatsächliche Überraschung spiegelte. Scheinbar hatte er nicht erwartet belauscht zu
    werden. Jedoch dauerte es nur wenige Lidschläge, dann hatte der Engländer sich wieder
    vollkommen unter Kontrolle, ließ die Hand wieder sinken. "Seit wann spielen wir den
    Mäuschen...?" Die Belustigung in der Stimme klang aufgesetzt und Steven setzt bereits wieder sein
    geschäftsmäßig schmieriges Lächeln auf. Die Antwort war ein halbherziges Schulterzucken. "Was
    kann ich dafür, wenn du keine Augen in Kopf hast..." Coldoor verengte die Augen ein wenig, griff
    urplötzlich nach seinem Hemdkragen und zog den Blauhaarigen ein Stück weit zu sich über das
    Sofa, sodass nur mehr wenige Zentimeter zwischen ihren Gesichtern lagen. Für einen Moment
    wirkten Stevens Augen stechend, fast schon bösartig. Dem stummen Kräftemessen, dem Blick hielt
    Jezz stand, ohne auch nur eine Miene zu verziehen. „Lass mich auf der Stelle los.“, erwiderte er
    leise in gewohnter Manier, doch der frostige Unterton in der ansonsten desinteressiert klingenden
    Stimme war nicht zu verkennen. Und Steven ließ tatsächlich ab, wieder mit diesem öligen Lächeln
    im Gesicht, das in Jezz fast schon Abscheu hervorrief. "Tse..." Jezz trat einen Schritt zurück, nahm
    noch einmal abschätzend Maß, ehe er um das Sofa herum ging, an dem ätzenden Engländer vorbei,
    auch an Sally, bei der er für einen kurzen Moment inne hielt. Er wollte noch etwas sagen, aber
    dieser seltsame Blick in ihren Augen. Er konnte nicht.

    Verflucht nochmal! Es wäre besser gewesen, wenn sie nicht gewartet hätte! Es wäre besser
    gewesen, wenn sie einfach in den Häuserschluchten verschwunden, einen Umweg genommen und
    dann nach hause gefahren wäre. Nun war sie in ihrer kleinen Wohnung, wenige Stunden nach dieser
    seltsamen Unterredung. Kaey hockte eingesunken auf dem Sofa, das Gesicht in den Händen
    vergraben, die Zähne so fest aufeinander gepresst, dass es fast schon weh tat. Warum war sie nicht
    gegangen? Sie hätte sogar noch gehen können, nachdem der Wagen zum stehen gekommen war. Sie
    hätte nicht mit diesem Freak reden müssen. Verdammt, sie hatte nicht einmal das getan, was sie sich
    vorgenommen hatte: Ihnen allen den Gar auszumachen. Es war so ähnlich gewesen wie damals, als
    sie solchen Kreaturen zum ersten Mal begegnete. Jeglicher bewusster Einfluss auf ihr eigenes
    Handeln erlahmte, gleich einem Schleier der sich über sie legte, der jede

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