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Hinter dem Vorhang

Hinter dem Vorhang

Titel: Hinter dem Vorhang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Emberton
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sie zwar immer wieder zurüc k schieben wollte, das sich aber beharrlich an ihr Bewusstsein klammerte. Im Augenblick war nichts los. Ja gut es war mitten in der Nacht, dazu stand sie noch in einem Viertel indem sich selten das Partyvolk herum trieb. Sollte ihr nur recht sein, denn mehr als nur einmal fielen ihr die Augen beinahe zu. Seufzend tastete sie nach dem Schalter für das Radio. Die CDs die sie sonst bei Laune hielten hatte sie in der Hektik vergessen, dann also doch das übliche Gedudel. Schließlich fand sie auch den Knopf, der das Gerät zu sprechen überredete. Prompt säuselte ihr die monotone Stimme einer Nachrichten Sprecherin entgegen:
    „ ...nun zu weiteren Meldungen. Heute morgen wurde das vermutlich dreizehnte Opfer des
    Serienmörders gefunden, dabei handelt es sich um einen weißen Mann mittleren Alters, die genaue
    Identität wollte das Department den Medien nicht Preis geben. Die Übergriffe beschränken sich
    nach wie vor auf den Stadtteil Bronx, ein wirkliche Muster konnte noch nicht erkannt werden. Doch
    zum ersten Mal scheint es einen konkreten Hinweis zu geben. Beobachtungen zufolge floh ein
    unbekannter Mann vom Tatort. Die Polizei konnte ihn zwar nicht stellen, doch eine Fahndung wurde bereits herausgegeben. Die Person gilt als potentiell verdächtig und dementsprechend gefährlich.. . “
    Kayla starrte das Radio beinahe perplex an. In der Gegend war sie doch letzte Nacht gewesen? Ein
    kalter Schauer jagte ihren Rücken hinunter, ließ sie unwillkürlich die dünne Stoffjacke etwas enger
    um sich ziehen. Nicht, dass diese Information sie jetzt weiter gebracht hätte. Als ein Geräusch das
    Gesäusel der Nachrichtensprecherin durchbrach, fuhr sie regelrecht zusammen. Nur wenige
    Herzschläge später wurde ihr bewusst, dass es die Beifahrertür war, die sich geöffnet hatte.
    Natürlich, Gott verdammt sie war ja auch Taxifahrerin! Kaey presste die Lippen zusammen, die sie
    kurz darauf zu einem leichten Lächeln verzog, das mehr einer Grimasse ähnelte, das allerdings
    verblasste als sie die Gestalt, die neben ihr Platz nahm musterte. Es war ein schmaler Mann, der in
    einem hochgeschlossenen Mantel steckte, sodass man von ihm nicht mehr sehen konnte als das
    Gesicht. Selbst die Hände waren von Handschuhen verborgen, die Augen hinter einen breiten
    Sonnenbrille versteckt. Das Antlitz selbst wollte von Farbe wie auch Beschaffung an das einer
    Porzellanpuppe erinnern. Beinahe rein weiß ohne einen einzigen Makel oder Unebenheit. Die Haare
    unter einem breit krempigen Hut versteckt, nur hier und dort verirrte sich eine Strähne, die so fein
    war, dass man sie für dünne, weiße Wattefäden halten konnte. Sachte zog er die Türe wieder zu,
    lehnte sich zurück, die Hände vor dem Bauch faltend. „Wohin... darf's denn gehen...?“, fragte sie
    nachdem sie sich einigermaßen gefangen hatte, den Zündschlüssel bereits herumdrehend. Im ersten
    Moment beschlich sie das Gefühl, dass an dieser Person etwas nicht stimmte, ohne dass sie hätte
    sagen können was es war – abgesehen von dem seltsamen Erscheinungsbild. „Zum Woodlawn
    Cemetery.“ Die Stimme des Mannes klang leise, teilweise verzerrt, teilweise von einem dumpfen
    rauchigen Klang untermalt der etliche Metatöne verschluckte. Aus den Augenwinkeln warf sie ihm
    noch einen kurzen Blick zu, startete dann aber den Motor, das Taxameter und lenkte den Wagen auf
    die Straße. Nachts auf einem Friedhof... wie passend.
    „ ...Recherchen zufolge ist dieses Opfer zwar das Dreizehnte in diesem Jahr, da es allerdings Jahre
    zuvor schon eine Serie von Morden gab, die mit dieser Reihe wohl in Verbindung stehen, ist es das
    Achtundfünfzigste. Psychologen vermuten.. . “
    Der Mann streckte eine Hand aus um das Radio zum verstummen zu bringen, zeitgleich konnte man
    wieder die Stimme vernehmen, die einem gleichsam das Blut in den Adern gefrieren lassen wollte.
    „ Sie waren dabei.“, flüsterte er, ohne dabei jedoch den Kopf zu wenden. „Sie waren beim Ersten
    dabei, sie sind die Einzige, die wissen wie er aussieht... eine von Wenigen die weiß, was er ist und
    dennoch sind sie nach wie vor am Leben.“ Kaylas Finger krampften sich um das Lenkrad und es
    kostete sie alles an Kraft was sie aufbringen konnte um ihren Blick nicht von der Straße zu nehmen
    und den Fremden anzustarren. Den Kloß in ihrem Hals schluckte sie herunter, konnte es jedoch
    nicht vermeiden, dass ihre Stimme belegt klang. „Was erzählen sie bitte für einen Quatsch..?“

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