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Hinter Jedem Konflikt Steckt Ein Traum, Der Sich Entfalten Will

Titel: Hinter Jedem Konflikt Steckt Ein Traum, Der Sich Entfalten Will Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Birgit Theresa Koch
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Denken Sie eine Weile ohne allzu große Anstrengung darüber nach und überlassen Sie sich Ihren Assoziationen. Tun Sie so, als ob Sie eine Geschichte erfinden sollten und bewerten Sie Ihre Ergebnisse nicht! Schreiben Sie Ihre Gedanken auf.
    • Gibt es eine Verbindung dieser Gedanken mit dem Wunsch oder Traum, den Sie sich am Anfang dieser Übung aufgeschrieben haben? Spielen Sie eine Weile mit diesem Gedanken.

Der Konfliktpartner ist ein Verbündeter
    Konflikte, zwischenmenschliche Krisen oder auch Kriege zwischen Völkern und Nationen – wir haben gelernt, dass auf der anderen Seite die Gegner stehen, unsere Feinde. Wir bekämpfen sie so lange, bis sie die Schuld einsehen, verurteilt werden, wir sie oder sie uns verjagen oder vernichten. Allzu oft haben wir Kriegsbilder im Kopf, wenn wir mit Menschen in einer schmerzhaften Auseinandersetzung stecken, uns ungerecht behandelt oder missachtet fühlen. Wir fühlen uns getrennt und sind doch so verbunden, dass wir nicht loslassen können von unseren Vorwürfen, unserer Sehnsucht nach Gerechtigkeit, nach Schuld, die endlich zugegeben werden soll. Berufliche Konflikte, zerrissene Familien, Ehekrisen – manchmal sind die anderen jahrelang in unseren Köpfen, die Gedanken an sie, an ihn lassen uns nicht los, tatsächliche und in der Erinnerung gigantisch gewordene Verwundungen und Schmerzen schmieden das Band. Wie können wir uns lösen aus dem ewig gleichen Wettrennen und Wegrennen vor Mitschuld und Verantwortung? Die Antwort ist gewöhnungsbedürftig:
    W ir lösen uns, indem wir uns noch einmal ganz bewusst verbinden, denn die Sucht, die den anderen nicht loslassen kann, macht Sinn. Wir brauchen den Gegner und die Streitpartnerin noch, um etwas zu verstehen, eine Grenze zu überschreiten und den nächsten Schritt zu gehen.
    In der Auseinandersetzung und im Kampf mit unseren Verbündeten lernen wir unsere wichtigsten Wünsche und Träume kennen.
    Konfliktpartner sind Verbündete in einem gemeinsamen Entwicklungsprozess. Wir brauchen den Kampf und den Streit mit ihnen, um uns weiterzuentwickeln, so die Weisheit der Schamanen. Die Konfliktpartnerin mag in unserer sichtbaren Wirklichkeit eine Gegnerin sein, in der parallelen Traumwelt ist sie eine Verbündete. Sie repräsentiert vielleicht eine Kraft, die wir brauchen, ist verbunden über eine gleiche innere Stimme, die es zu entschlüsseln oder zu entmachten gilt, oder macht uns darauf aufmerksam, dass wir uns besser schützen müssen. In der Auseinandersetzung mit unseren Verbündeten finden wir das eigene und vielleicht auch das gemeinsame Thema und die verborgenen Träume, die sich hinter Konflikten oder Beziehungsstörungen verbergen. Auf diese Weise haben wir es immer auch mit den Entwicklungsprozessen der anderen zu tun. Die Schamanen sagen, dass sich alle gegenseitig brauchen und damit auch die noch nicht entschlüsselte Verwirrung, um einen besseren Weg zu finden. Dies ist eine hilfreiche wie auch freundliche Betrachtungsweise, die es erleichtert, mit schmerzhaften Konflikten zu arbeiten. Wenn wir erkennen, dass wir selbst im Ärgsten
auf eine uns noch unbekannte Weise verbunden sind, lernen wir unsere tiefsten Empfindungen, auch die als böse erachteten, zu zeigen und einen Ausdruck für sie zu finden. Das Gesetz der Natur, wie es im Tao formuliert ist, wird dazu beitragen, dass sie ausgedrückt und wahrgenommen werden und eine Chance bekommen, ihre transformierende bzw. verändernde Kraft zu entfalten – ob sie uns gefallen oder nicht. Der innere Prozess bedient sich vieler Wege. Wir benutzen beispielsweise unsere Gegner als Projektionsfläche, wir träumen sie zu Repräsentanten unserer inneren Stimmen und Figuren auf oder werden selbst zu Trägern von Stimmungen und Empfindungen unserer Streitpartner. Wir brauchen den Kampf und die Auseinandersetzung, um etwas Wichtiges für uns selbst herauszufinden.
    In einem Seminar bei Max Schupbach 2004 in Portland (Oregon) lernte ich eine wunderbare Übung kennen, die uns mit dem Verbündeten bekannt macht, möglicherweise noch bevor es zu einem schlimmen Konflikt kommt. Die Übung, die auch am Ende dieses Kapitels ausführlich beschrieben wird, fördert eine bereichernde und gewaltfreie Auseinandersetzung mit Menschen, die uns besonders stören oder hinderlich scheinen. Die Grundthese ist:
    M enschen, über die wir uns sehr aufregen, tun in der Essenz etwas, was wir selbst gebrauchen können.
    Fallbeispiel
    In einem Führungstraining mit landwirtschaftlichen

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