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Historical 148 - Die Geliebte des Rebellen.doc

Historical 148 - Die Geliebte des Rebellen.doc

Titel: Historical 148 - Die Geliebte des Rebellen.doc Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: kram
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trocken, und sein Herzschlag beschleunigte sich. Rory hatte AnnaClaire den ganzen Tag über schmerzlich vermisst.

    Er hatte begonnen, sich auf ihre Besuche zu freuen, obwohl die Übungen, zu denen sie ihn zwang, eine Qual für ihn waren. Doch gleichzeitig spürte er, dass seine Anstrengungen belohnt wurden durch eine spürbare Stärkung seines Allgemeinzustands.
    Wie eine frische Brise trat AnnaClaire schwungvoll in die Kammer. Ihre Röcke raschelten.
    „Guten Abend, Rory O'Neil, wie ist es Euch in meiner Abwesenheit ergangen?"
    „Den größten Teil des Tages habe ich wie ein Säugling geschlafen."
    „Und wieso runzelt Ihr so unwillig die Stirn?"
    „Weil es für einen Mann meines Alters unangebracht ist, den Tag zu verschlafen. Es ist eine Schande!"
    „Schande oder nicht", erwiderte AnnaClaire munter, „so gehört der Schlaf zweifelsohne zu einem erfolgreichen Genesungsprozess." Sie hob den Deckel von einer Suppenschüssel, aus der ein aromatischer Duft aufstieg. „Bridget hat sich einmal wieder selbst übertroffen", erklärte sie, füllte eine Schale mit der Brühe und reichte diese Rory. „Sie ist davon überzeugt, dass allein ihre Essenszubereitung Wunder wirkt und das Heilen Eurer Wunden beschleunigt."
    Er nippte von der heißen Flüssigkeit und lächelte. „Ihr könnt Bridget ausrichten, dass sie für mich eine Heilige ist und ihre Kochkünste in der Tat Wunder vollbringen."
    „Wenn ich ihr das sage, wird sie wie ein junges Mädchen vor Verlegenheit erröten."
    AnnaClaire stieß die schmale Fensterluke auf und wandte sich dann wieder zu Rory um, der mit großem Appetit die dampfende Suppe löffelte.
    „Hier", sagte sie und deutete auf einen Stapel Kleidungs stücke. „Diese Sachen habe ich für Euch mitgebracht."
    „Wozu brauche ich sie?"
    „Nun, was meint Ihr?" AnnaClaire hob Rorys zusammenge knülltes, zerrissenes Hemd vom Boden auf und bedachte ihn mit einem vielsagenden Blick. „Wenn Ihr ein wenig Zeit erübrigen könnt, wäre es mir lieb, Ihr würdet auch Eure Beinkleider gegen saubere Breeches einwechseln."
    „Mit dem größten Vergnügen", erwiderte Rory und machte Anstalten, den Gurt um die Taille zu lockern.
    „Mir wäre es lieber, Ihr wartet damit, bis ich fort bin", wandte AnnaClaire hastig ein, und Rory lachte.
    „Ihr wollt mir wohl den Spaß verderben", gab er neckend zurück. „Bitte, bezaubernde AnnaClaire, reicht mir doch eine helfende Hand."
    „Das würde Euch wohl gefallen. Ihr seid der geborene Schwerenöter, Rory O'Neil", versetzte AnnaClaire. „Tut einfach, was ich gesagt habe. Später werden Eure alten Sachen dann verbrannt."
    „Wieso denn das? So gutes Tuch kann doch gewiss gereinigt und geflickt werden?"
    „Nein", widersprach AnnaClaire. „Von den vielen Kämp fen sind Eure Kleidungsstücke so durchlöchert, dass nicht einmal Bridget in der Lage wäre, sie zusammenzuflicken. Außerdem könnte jemand, der Euch an jenem Tag im Hafen gesehen hat, sie finden und wiedererkennen.
    Dann wäre man imstande, in kürzester Zeit Eure Spur bis hierher zu verfolgen."
    Rory musterte sie durchdringend, und seine Stimme klang eiskalt, als er wissen wollte:
    „AnnaClaire, was ist passiert? Warum diese plötzliche Sorge um meine Sachen?"
    „Also gut", meinte AnnaClaire und fuhr in leisem Verschwörerton fort: „Ich habe heute erfahren, dass weitere englische Soldaten in Dublin eingetroffen sind und die Stadt durchkämmen. Lord Dunstan hat eine hohe Belohnung auf Euch ausgesetzt in der Hoffnung, dass irgendwelche Landsleute Euch an die Engländer verraten. Er ist fest entschlossen, den berüchtigten Blackhearted O'Neil zu fassen."
    Er schob sein Essen zur Seite. Schon oft hatte er darüber nachgedacht, in welch gefährlicher Lage sich AnnaClaire befand. Nun war der geeignete Augenblick gekommen, zu fragen: „Warum habt Ihr mich in Eurem Haus aufgenommen? Ihr wusstet doch um die damit verbundene Gefahr."
    „Darf ich daran erinnern, dass ich tatsächlich keine Wahl hatte, sondern vor vollendete Tatsachen gestellt wurde."
    „Aber Ihr hättet doch die Möglichkeit gehabt, mich festnehmen zu lassen."
    „Ja."
    „Oder Ihr hättet mich davonjagen können."
    „Das ist richtig."
    Während dieses Wortwechsels war AnnaClaire die ganze Zeit in der Kammer herumgegangen und hatte sich praktischen Tätigkeiten hingegeben. Sie schloss die Luke, räumte das benutzte Geschirr ab, gab frisches Wasser in die Waschschüssel und faltete Tücher zusammen.
    „Aber Ihr habt all das nicht getan,

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