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Historical 148 - Die Geliebte des Rebellen.doc

Historical 148 - Die Geliebte des Rebellen.doc

Titel: Historical 148 - Die Geliebte des Rebellen.doc Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: kram
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der Aufgabe, ihm bei der Wiederherstellung der Beweglichkeit seines Armes zu helfen. Während er unter ihrer Anleitung die Übungen durchführte, erzählte AnnaClaire ihm von ihrer Kindheit und brachte Rory dazu, seinerseits von seiner Familie und seiner Heimat zu berichten. Er beschrieb Moira und Gavin sowie Conor und Briana so ausführlich, dass AnnaClaire das Gefühl hatte, Rorys Eltern und Geschwister bereits gut zu kennen.
    „Ich glaube, ich war recht einsam in England", erzählte sie ihm. „Wegen der angegriffenen Gesundheit meiner Mutter hatte ich keine Geschwister. Dafür war ich ständig von irgendwelchen Lehrern umgeben, denn mein Vater wollte, dass ich eine ausgezeichnete Ausbildung bekam."
    AnnaClaire hielt gedankenverloren inne. Dann lachte sie auf. „Mein Englischlehrer tadelte mich ständig wegen meines Akzents, den ich natürlich von meiner Mutter übernommen hatte."
    Jetzt endlich verstand Rory, warum AnnaClaire in einer seltsamen Mischung von Englisch und Irisch sprach. „Schade, dass Ihr nicht in Irland erzogen wurdet. Eure irischen Lehrer hätten Euch darin bestärkt, mit irischem Akzent zu sprechen."
    „Mistress Morgan versetzte mir immer einen Schlag mit der Gerte, wenn sie mich dabei ertappte, dass ich kein reines Englisch sprach."
    „Sie hat Euch geschlagen?" Rory war entsetzt. „Und was haben Eure Eltern dazu gesagt?"
    „Ich habe es ihnen nie gesagt. Meine Mutter war immer so kränklich und schwach. Da wollte ich ihr keinen Kummer ma chen. Also schwieg ich, was diese Angelegenheit betraf, und versuchte, so zu sein, wie meine Erzieherinnen mich haben wollten."
    Rory fühlte, wie das Bedürfnis in ihm aufwallte, die zierliche AnnaClaire zu beschützen.
    „Hattet Ihr keine Freunde?"
    „Nur wenige. Die meisten meiner Altersgenossen hielten mich für zu irisch. Und wenn ich im Sommer mit meiner Mut ter nach Clay Court kam, empfanden mich die hiesigen jungen Leute als zu englisch. Das erklärt wohl, warum ich schon früh gelernt habe, auf mich selbst aufzupassen."
    AnnaClaire wollte das Thema wechseln. „Erzählt mir doch noch mehr von Eurem Bruder Conor. Warum schickten Eure Eltern ihn ins Ausland und nicht Euch? Als Erstgeborener wäre das doch Euer gutes Recht gewesen?"
    „Ich wollte nicht. Die Mönche in St. Brendan, wo ich meine Ausbildung erhielt, haben mich mit ihrem Wissen voll ge stopft, seit ich ein ganz kleiner Junge war. Doch Bücher ha ben mich nie sonderlich interessiert. Mir war immer nur das Land meines Vaters wichtig. Um unser wundervolles Ballinarin."
    „Warum geht Ihr nicht dorthin zurück, Rory?" wollte AnnaClaire wissen. Ihr war schon oft der sehnsüchtige Tonfall und der weiche Gesichtsausdruck aufgefallen, in dem Rory von seiner Heimat sprach.
    AnnaClaire stand hinter ihm und bewegte gerade vorsichtig den verletzten Arm über seinen Kopf. „I ch kann nicht", stieß Rory hervor. „Erst wenn diese Sache beendet ist, werde ich nach Hause zurückkehren."
    „Diese Sache." Es schauderte AnnaClaire, zu hören, wie er seinen Feldzug gegen den Engländer Tilden als „diese Sache" bezeichnete. „Und was hat Eure Familie davon, wenn Ihr getötet werdet?"
    „Nichts." Er wandte den Kopf ein wenig, um sie anzuschauen. „Deshalb habe ich ja auch die feste Absicht, am Leben zu bleiben. Ich vermisse alle auf Ballinarin sehr."
    Unwillkürlich umfasste AnnaClaire seinen Oberarm fester, beugte sich zu Rory hinunter und sagte dicht an seinem Ohr: „Es tut mir alles sehr Leid für Euch, Rory O'Neil. Ihr dürft Euch nicht über Gebühr selber quälen."
    Herr im Himmel! Spürte sie nicht, was sie mit ihrer behut samen Zärtlichkeit bei ihm anrichtete? Verlangen durchflutete ihn glühend heiß, und unsanft hielt er ihre Hand fest. „Es gibt noch mehr, was mich quält", stieß er rau hervor.
    AnnaClaire versuchte vergeblich, sich aus seinem Griff zu befreien. „Es wird Zeit für mich, zu gehen", meinte sie etwas heiser.
    „Nein, meine Schöne, verlasst mich jetzt noch nicht." Unvermittelt stand er auf und nahm AnnaClaire in die Arme.
    Obwohl ihr plötzlich das Herz bis zum Halse schlug, versuchte sie noch mit einer unbekümmerten Bemerkung, die Stimmung zw ischen ihnen aufzulockern. „Dank unserer gemeinsamen Arbeit scheinen Eure Kräfte beinahe wieder hergestellt zu sein."
    „Mein Appetit auch."
    „Ich werde Bridget davon erzählen."
    „Ich meine nicht den Appetit aufs Essen, AnnaClaire. Ihr seid es, die ich will."
    „Lasst mich sofort los!"
    „Warum? Ich bin

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