historical 176 - Meer der Sehnsucht.doc
Wahnsinniger wie Silas Fenwick dich in seiner Gewalt hat."
„Und ich könnte es nicht ertragen, mit ansehen zu müssen, wie du von einem Mann wie Silas Fenwick mit einem Schwert gequält und verwundet wirst."
„Nein, nein, es geht nicht, Ambrosia. Ich kann und will dir ein solches Leben nicht zumuten. Ich habe gesehen, wie geborgen du im Schoß deiner Familie bist. Du hast ein wunderschö nes Zuhause. Die Menschen von Land's End schätzen und lieben dich. Das alles hast du verdient, Ambrosia. Ein glückliches, sicheres Leben an der Seite eines Mannes, der dir ein Heim bietet, und eigene Kinder."
„Sehnst du dich nicht auch nach all diesen Dingen, Riordan?"
„Ja, mehr als nach allem anderen auf der Welt."
„Dann werden wir einen Weg finden, uns unsere Träume zu erfüllen. Aber schließe mich nicht aus deinem Leben aus, Riordan. Lass mich bei dir sein, mit dir die Weltmeere befahren und für England und unseren König kämpfen."
„Die Sorgen und Ängste würden an uns nagen und uns letzt endlich auseinander reißen."
„Ein sehr weiser Mann sagte zu mir, dass es zur Liebe gehört, sich umeinander zu sorgen."
„Ich liebe dich zu sehr, Ambrosia. Ich könnte es nicht ertragen ..."
Sie stand jetzt dicht vor ihm und legte ihm einen Finger auf die Lippen. „Derselbe weise Mann sagte mir auch, dass einem Menschen eine solche Liebe nur ein einziges Mal in seinem Leben begegnet. Wenn wir diesen Augenblick damit vergeuden, uns mit zweifelnden Gedanken an die Zukunft zu belasten, könnten wir unser Zaudern für den Rest unseres Lebens bereuen."
„Ich kann und werde nie ein Ehemann nach alter Tradition sein", gab er zu bedenken. „Ich kann und werde nicht aufhö ren, für das Wohl des Königs zu arbeiten, selbst wenn das bedeuten sollte, dass ich in die Neue Welt segeln muss und wieder zurück."
„Und ich würde dich auch niemals darum bitten. Allerdings warne ich dich: Ich werde niemals eine Ehefrau sein, die eine Jacke flickt oder eine Gans brät." Sie legte ihm die Hand an die Wange. „Aber ich kann mit dir um die Welt segeln und in einem Kampf an deiner Seite stehen. Ist dir das genug?"
„Genug?" In seiner Stimme klang ein liebevolles Lachen mit. Sollte das ein Zeichen sein, dass er bereit war nachzuge ben?
Da Ambrosia immer noch Zweifel hegte, setzte sie hinzu: „Ich werde für dich kämpfen, Riordan. Wenn du darniederliegst, werde ich dich aufrichten. Über allem steht meine Liebe zu dir. Ich werde dich mehr lieben, als es je eine andere Frau könnte. Und ich werde mit dir alt werden." Ihre Stimme verlor sich in einem Flüstern. „Ich werde dich noch mit meinem letzten Atemzug lieben und darüber hinaus. Bis in alle Ewigkeit."
Sein Widerstand war gebrochen. Riordan hatte geglaubt, er könne sich ihr widersetzen, könne sie fortschicken und sie für immer von sich stoßen. Nun sah er ein, dass es ihm nicht möglich war.
Er zog sie in die Arme und presste die Lippen auf ihre Stirn. „Ich kann und will es nicht länger leugnen, Ambrosia. Ich liebe und verehre dich. Und ich werde dich lieben mit jedem Atemzug, den Gott mir schenkt." Er küsste sie leidenschaftlich und mit all der Heftigkeit seiner Gefühle, bis sie beide vor Verlangen erschauerten.
„Und wir werden heiraten? Und zusammen segeln? Und ge meinsam für England kämpfen?" vergewisserte sich Ambrosia zwischen heißen Küssen.
„Ja, Geliebte. Welche Gefahren auch auf uns lauern mögen, wir werden sie gemeinsam bestehen."
Ein Lächeln ließ Ambrosias Züge strahlen. „Wie lange habe ich darauf gewartet, dass du diese Worte sagen würdest, Riordan. Wir müssen sofort zu meiner Familie gehen und ihnen die Neuigkeiten überbringen. Schnell, bevor die Kutschen zum Hafen aufbrechen. Und da ist auch noch der König. Er muss ebenfalls von der Änderung unserer Pläne erfahren."
Riordan lachte jetzt erleichtert auf. Er fühlte sich von einer ungeheuren Last befreit und so glücklich wie noch nie zuvor in seinem Leben.
„Ja, Charles soll es erfahren. Und dein Großvater selbstverständlich auch. Wir werden ihnen allen erzählen, was sie wissen wollen. Aber nicht jetzt sofort, Ambrosia. Bleib hier bei mir, damit ich dich lieben kann. Es ist schon so lange her, seit ich dich in den Armen hielt.
Viel zu lange."
Und dann gab es für beide nur noch geflüsterte Worte der Liebe, mit denen sie einander ihre Glückseligkeit offenbarten. Hin und wieder musste Ambrosia an den Mann denken, der von ihrem Vater geschickt worden war. Hatte John
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