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historical 176 - Meer der Sehnsucht.doc

historical 176 - Meer der Sehnsucht.doc

Titel: historical 176 - Meer der Sehnsucht.doc Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: kram
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den Gegner, wenn er im Kampf nicht zu besiegen ist, mittels einer klugen List ausschalten muss."
    „Wie sollte das möglich sein?"
    „Indem wir etwas vö llig Unerwartetes tun. Deine Feinde rechnen damit, dass ihr, bis an die Zähne bewaffnet, bis zum Tod kämpft. Warum lässt du sie nicht die Undaunted jagen und gibst dann, wenn dir die Übermacht zu groß erscheint, kampflos auf?"
    Riordan warf den Kopf zurück und lachte laut los. „Aufge ben? Dieser Rat von einer Frau, die nicht einmal die Bedeutung des Wortes kennt? Jetzt weiß ich ganz sicher, Ambrosia, dass du nur scherzest. Nicht einmal du würdest einem Mann gegenüber aufgeben."
    Sie lächelte seltsam. „Wer weiß, Riordan! Vielleicht ja doch -wenn ich viel zu gewinnen und nichts zu verlieren hätte!"
    „Du bezeichnest das Gold des Königs als nichts?"
    Ambrosia schrie vor Überraschung leise auf. „Das also hat die Undaunted als Fracht geladen? Gold für König Cha rles?"
    „Ja." Wütend über sich selbst, ballte Riordan die Hand zur Faust. Wie klug Ambrosia doch war, ihm dieses Geheimnis zu entlocken!
    „Dann haben wir in der Tat keine Zeit zu verlieren", erklärte sie eifrig. „Der Plan ist ganz einfach. Wir müssen nur die Fracht umladen auf die Sea Challenge."
    Ambrosia konnte an seinem Gesichtsausdruck förmlich ablesen, was Riordan dachte.
    Schnell fuhr sie fort: „Für deine Mannschaft ist sie natürlich viel zu klein. Nur wir Lamberts wären an Bord. Aber welcher Pirat würde sich wohl mit einem kleinen, schnittigen Segelschiff abgeben, das offenkundig auf einem Familienausflug unterwegs ist, vielleicht zu einem Picknick?"
    Allmählich ging Riordan die Genialität des Planes auf. „Die Undaunted wäre also nur noch ein Lockvogel?"
    Ambrosia nickte eifrig. Ihre Augen strahlten.
    Riordan fand Gefallen an dem Vorschlag. Tatsächlich hatte die Sea Challenge in der Dunkelheit mit ihren bunten Laternen ausgesehen wie ein schwimmender Salon, in dem einige Herren ein paar ungestörte Stunden genossen. Dort gab es nichts zu holen, außer vielleicht ein paar Fässern Ale. Allerdings ...
    „Und was ist mit den beiden alten Frauen, die du mitge bracht hast?" wandte er ein. „Es ist nicht richtig, sie glauben zu lassen, sie würden lediglich an einem harmlosen Segelausflug teil."
    „Würdest du mir so eine Hinterhältigkeit wirklich zutrauen?" Ambrosia schüttelte den Kopf. „Meine Schwestern und ich waren zwar nicht sicher, wie die beiden es aufnehmen würde. Doch als wir sie in unseren Plan einweihten, stellten wir fest, dass sie hellauf begeistert davon waren. Und überdies ent schlossen, mit aller Kraft an der Umsetzung mitzuwirken."
    „Aber sind sie sich der Gefahren bewusst?" Riordan konnte immer noch nicht so ganz glauben, was er da gehört hatte.
    „Ja, es gab kein Halten mehr für sie. So, und was nun die Undaunted betrifft ..."
    „Ohne die Ladung im Bauch ist sie so schnell, dass die Piratenschiffe bestimmt zwei Tage brauchen, sie überhaupt einzuholen. Und dann könnte die Besatzung das Schiff einfach kamp flos aufgeben. Wenn die Piraten nicht die erhoffte Beute vorfinden, lassen sie unsere Leute vielleicht am Leben. Doch es bleibt immer noch ein hohes Risiko."
    „Ich würde sagen", erwiderte Ambrosia, „dass wir das durchaus eingehen sollten, denn wenn wir es nicht tun, wird die Mannschaft mit Sicherheit bis zum Tode kämpfen müssen."
    Riordan schaute sie eindringlich an. „Du würdest die Undaunted sehr angreifbar machen.
    Möglicherweise würden die Piraten sie als Beute nehmen. Das wiederum würde bedeuten^
    dass du das Schiff deines Vaters nie wiedersehen würdest."
    Ambrosia schluckte hart. „Daran habe ich auch schon ge dacht. Aber an erster Stelle unserer Überlegungen muss der König stehen und die für ihn bestimmte Fracht. Wenn ich einen so hohen Preis dafür zahlen muss, dann ist das eben Schicksal."
    Riordan musterte sie voller Achtung. Er sah, wie schwer ihr die Entscheidung fiel. Sie liebte das Schiff ihres Vaters auch deshalb, weil es zu ihrem Erbe gehörte. Und doch war sie bereit, es notfalls für König und Vaterland aufzugeben.
    „Und was ist mit dir, Riordan?" unterbrach sie seine Gedanken. „Könntest du dir vorstellen, deine Vorbehalte gegenüber Frauen auf See für eine Weile zu vergessen und uns deine kostbare Fracht anvertrauen?"
    Schlagartig erkannte Riordan, dass Ambrosia ihm gerade den erfolgreichsten Ausweg angeboten hatte. „Ja, Ambrosia, dein Plan ist einfach großartig. Ich werde auf der

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