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historical 176 - Meer der Sehnsucht.doc

historical 176 - Meer der Sehnsucht.doc

Titel: historical 176 - Meer der Sehnsucht.doc Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: kram
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Großvater. Alle drei starrten ihn mit einem Ausdruck der Ungläubigkeit und Fassungslosigkeit an.
    „Ich bitte um Vergebung", sagte er. „Es bleibt mir einfach nicht genug Zeit für Erklärungen." Er drehte sich um und verließ mit großen Schritten das Haus.
    Verdammt sei diese Frau, dachte er grimmig. Und verdammt" sei mein hitziges Temperament. Damit habe ich die Dinge noch schlimmer gemacht, als sie ohnehin schon sind.
    Verstand Ambrosia denn nicht, dass er es nicht ertragen konnte, wenn ihr ein Leid zustieß?
    Warum konnte oder wollte sie denn nicht einsehen, dass ihre Anwesenheit an Bord ihn schwächte und angreifbar für seine Feinde machte?
    Während er durch den Sand zu dem wartenden Beiboot stapfte, stieß er eine Reihe höchst unschicklicher Flüche und Verwünschungen aus. Er hatte seine Entscheidung getroffen. Von nun an musste er eine Möglichkeit finden, sich jeden Gedanken an Ambrosia aus dem Kopf zu schlagen.
    Was auch immer sie miteinander gehabt hatten, war unrettbar verloren. Für alle Zeit.
    Wie Riordan es bestimmt hatte, waren innerhalb einer Stunde die Segel der Undaunted gesetzt, und der Segler war bereit zum Auslaufen. Riordan war fest entschlossen, noch vor Einbruch der Dunkelheit die Untiefen zu passieren.
    Sowie sie sich auf hoher See befanden, kommandierte Riordan Matrosen zu dauerhafter Wache in der Takelage ab. Jeweils zwei von ihnen postierten sich mit Blickrichtung Bug und Heck. Riordans Befehl galt ab sofort Tag und Nacht.
    Es gab zwei Kanonen an Bord und genug Munition und Waffen, so dass jeder Mann auf der Undaunted kämpfen und sich verteidigen konnte. Jeder Mann.
    Riordan stand am Ruder. Nun, da er Zeit hatte, über den Vorfall im Salon nachzudenken, musste er sich eingestehen, dass er Ambrosia verletzt und sie vor ihrer Familie bloßgestellt hatte. Er hätte sich besser auf dieses Treffen vorbereiten müssen. Aber er hatte keine Zeit dazu gehabt.
    Zeit. Würde er jemals genug Zeit haben, um diesen Riss zwischen sich und Ambrosia zu kitten? Wie würde sie jemals einem Mann vergeben können, der ihren Stolz derart verletzt hatte. Und das vor ihrer ganzen Familie. Könnte er doch nur all die hässlichen, verletzenden Worte zurücknehmen. Aber nun war es zu spät.
    „Wie wär’s mit einer kurzen Ablösung, Captain?"
    Newton stand hinter ihm, doch Riordan hatte ihn nicht kommen hören. Das zeigte ihm wieder einmal, wie sehr der Gedanke an Ambrosia ihn stets gefangen nahm. Wenn der alte Mann ein Feind gewesen wäre, hätte er überaus leichtes Spiel mit ihm, dem Kapitän, gehabt, der mit seinen Gedanken eben gewiss nicht bei der Aufgabe gewesen war, die er zu erfüllen hatte.
    „Danke, Newt. Aber ich ziehe es vor, meine Hände zu beschäftigen." Wenn es doch nur etwas gäbe, womit er auch seinen Geist beschäftigen könnte ...
    „Was immer Sie meinen, Capt'n." Newton humpelte gerade zur Reling, als ein Ruf aus einem Ausguck erscholl.
    „Schiff nähert sich uns mit voller Fahrt, Captain. Hart an Backbord!"
    „Alarm auslösen!" rief Riordan.
    Newton stieß einen durchdringenden Schrei aus, der die Matrosen dazu brachte, sofort loszurennen und sich mit Waffen zu versorgen.
    Es dauerte dann doch noch fast eine Stunde, bevor das andere Schiff schließlich in Rufweite war.
    „Ahoi, Undauntedl" erklang eine zweifellos weibliche Stimme von dem anderen Schiff.
    „Das ist Ambrosia!" rief Newton aus. „Ich würde ihre Stimme unter Tausenden heraushören."
    Riordan hatte sie ebenfalls erkannt. „Newt", rief er, „übernimm das Steuer."
    Der alte Seebär tat, wie ihm geheißen, und beobachtete, wie Riordan mit zu Fäusten geballten Händen an der Reling stand und darauf wartete, in der Dunkelheit die Sea Challenge, die sehr schnell fuhr, auf einer Höhe mit seinem eigenen Schiff zu sehen.
    Nun hat das Mädchen den Bogen überspannt, dachte Newton ahnungsvoll. Wenn er den geradezu mörderischen Blick des Kapitäns richtig deutete, sollte Ambrosia einen triftigen Grund für ihr Erscheinen haben. Es konnte ihr sonst durchaus passieren, dass sie sich im Wasser wieder fand und versuchen musste, Cornwall schwimmend zu erreichen.

11. KAPITEL
    Mit unverhohlener Überraschung schaute Riordan auf die Sea Challenge. Er konnte jetzt im Licht der Laternen erkennen, wer sich dort an Bord befand. Neben Ambrosia sah er Darcy und Bethany, dazu ihren Großvater, den alten Geoffrey Lambert. Der stand breitbeinig auf dem Oberdeck und grinste von einem Ohr zum anderen. Statt des breiten Schals, den er

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