Historical Collection Band 01
einem kühnen, gebieterischen Eroberer. Längst war der Zeitpunkt überschritten, zu dem Auder sich anders hätte besinnen können. Hier stand ein Mann, der den Entschluss gefasst hatte, sie zu besitzen. Diese Gewissheit schürte ihre eigene Leidenschaft, die alle Vernunft besiegte.
Gunnar kniete vor ihr nieder und forderte sie auf, auf seinem Umhang Platz zu nehmen. Als sie seine Brust berührte, wurde sie von alten Ängsten erfasst, die sie jedoch verdrängte.
Beging sie wirklich einen so schlimmen Fehler, wenn sie eine schöne Erinnerung bewahren wollte? Zumindest das verdiente sie, nicht wahr? Mochte ihr auch das Herz brechen, weil sie Gunnar am nächsten Tag verlassen musste – das Geschenk dieser Nacht würde sie behalten.
Er öffnete die Fibeln, die ihr Gewand an den Schultern zusammenhielten. Mit Auders Hilfe streifte ihr er das dunkelgrüne Überkleid ab.
Während er sie von allen anderen Kleidungsstücken befreite und ihre Haut enthüllte, küsste er immer wieder ihre Lippen und sandte heiße Wellen der Wonne durch ihre Adern. Dann presste er seinen Mund auf den Ansatz ihres Busens.
Mit beiden Händen umschloss er ihre Brüste. „So schwach fühle ich mich in deiner Nähe, Auder“, gestand er, als er mit seinen rauen Daumen die aufgerichteten Spitzen liebkoste.
Süßes Entzücken stieg in ihr auf, und sie ersehnte seine Nacktheit, wollte seine Haut an ihrer spüren.
Diesen Wunsch erriet er, legte seine Tunika ab und entblößte den starken Oberkörper eines Kriegers. An einem ledernen Band, das er um den Hals trug, hing eine seltsame Muschel, die er ebenfalls abnahm. „Dieser Schmuck gehörte meiner Mutter“, lautete seine einzige Erklärung.
Behutsam schlang er seine Finger in ihr Haar und legte es wie einen Vorhang über ihre Brüste, nutzte die schimmernden Strähnen, um Auder zu erregen, bis sie vor Verlangen bebte.
„Das wollte ich tun, seit ich dich gestern küsste“, flüsterte er, neigte sich hinab und ließ seine Zunge um die festen Spitzen kreisen.
Dann kehrte sein Mund zu ihrem zurück, und sie klammerte sich an ihn, während er etwas mühsam seine restliche Kleidung entfernte. Die Hitze seiner Haut schien ihre zu versengen. Als er sie auf den Umhang legte und zu ihr hinabsank, hieß sie sein Gewicht willkommen, obwohl sie solche Gefühle nicht empfinden durfte.
„O Gunnar …“, begann sie, und ihre Stimme drohte zu brechen. „Ich bin eine schlechte Liebhaberin. Wenn ich dir missfalle, bedaure ich es zutiefst.“
„Nicht einmal, wenn du es wolltest, könntest du mich enttäuschen“, flüsterte er an ihrem Hals. Mit einem glutvollen Kuss verschloss er ihr den Mund und drehte sich auf den Rücken, sodass sie auf ihm lag. Auder schrie leise auf, als sie spürte, wie erregt und groß er war.
Und da wurde das Aufwallen ihrer Triebe übermächtig. Sie war feucht und bereit, ihn zu empfangen. Ungeduldig spreizte sie die Beine und küsste ihn hungrig.
Gunnar hob ihr seine Hüften entgegen und reizte sie mit seinem pulsierenden Geschlecht. „Jetzt bekommst du deine letzte Gelegenheit“, mahnte er. „Wenn du die Vereinigung nicht wünschst, verzichte ich darauf. Oder …“ Seine Hand wanderte von ihrer Kehle zu einer ihrer üppigen Brüste hinab. Sofort richtete sich die Knospe erneut auf.
„Oder?“, wisperte sie und spürte ihn hart und drängend zwischen ihren Schenkeln, an ihrer weiblichsten Stelle.
„Oder du bist meine Gefangene, und ich werde dich betören, bis du vor wilder Lust schreist.“
* * *
D as Herz hämmerte so heftig gegen ihre Rippen, dass ihr die Stimme kaum gehorchte. Zu beobachten, wie Gunnars wachsende Begierde sein Gesicht verzerrte, erschien Auder beängstigend und beglückend zugleich.
„Hör nicht auf“, bat sie atemlos.
„Du hast mir von deinem ersten Liebhaber erzählt. Für dich war jene Begegnung kein Genuss.“
Langsam schüttelte sie den Kopf. „Ich dachte, ich würde tun, was er von mir erwartet. Und so lag ich einfach unter ihm und ließ ihn in mich eindringen.“ Ihre Wangen brannten vor Scham. „Danach eilte er davon, ohne ein einziges Wort. Natürlich war er unzufrieden. Was sollte ich denn sonst glauben?“
„Er war ein selbstsüchtiger Schurke“, erwiderte Gunnar und legte sie wieder rücklings auf seinen Umhang. Dann griff er nach ihrem Hemd aus weichem, feinem Leinen, und sie dachte, er wollte sie damit bekleiden. Besann er sich doch noch anders?
Stattdessen band er ihre Handgelenke mit dem gefalteten Hemd zusammen.
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