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Historical Collection Band 02

Historical Collection Band 02

Titel: Historical Collection Band 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Merrill Louise Allen Terri Brisbin Diane Gaston
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können, dass sie länger bei ihm bliebe, doch nun fragte er sich, ob er nicht hatte sehen wollen, wie die Dinge zwischen ihnen standen. Nun hatte er das Gefühl, sie werde ihn jeden Moment fragen, ob er sie eher gehen lassen werde.
    Schließlich konnte er das Schweigen zwischen ihnen nicht mehr ertragen und stand abrupt auf. „Ich bin in der Bibliothek, muss mich um ein paar Angelegenheiten kümmern.“
    Ohne auf eine Antwort zu warten, marschierte er hinüber zur Bibliothek, wo er die Vorhänge vor die Fenster zog, um das Licht auszuschließen. Von einem Tischchen nahm er eine Flasche Brandy und ein Glas und setzte sich im Halbdunkel hinter den Schreibtisch. Nach einiger Zeit hatte er schon die halbe Flasche geleert. Plötzlich öffnete sich die Tür.
    Vor dem hellen Hintergrund der Türöffnung zeichnete sich Margarets Silhouette ab. „Was soll das, Graham? Du sitzt im Dunkeln?“ Energisch ging sie zum Fenster und zog die Vorhänge auf. Triumphierend flutete das Sonnenlicht in den Raum. Als sie sich zu ihm umwandte, sah sie die Flasche. „Du trinkst? Es ist zehn Uhr früh!“
    Trotzig hob er das Glas. „Im Dunkeln könnte es genauso gut zehn Uhr abends sein.“
    Sie ging zum Tisch und beäugte kritisch den Rest in der Flasche. „Sei nicht unvernünftig. Du gibst dich einem Anfall von Melancholie hin, nur weil mir heute Morgen nicht gut war.“
    „Nun gib nicht mir die Schuld! Du hast dich verändert, Margaret. Du bist anders, seit dir das Geld offiziell überschrieben wurde!“
    Empört reckte sie das Kinn. „Das Geld? Du glaubst, ich verhielte mich wegen des Geldes anders?“
    Durchdringend schaute er ihr in die Augen. „Möglicherweise. Ich kann es nicht mehr rückgängig machen, das weißt du. Es gehört jetzt dir.“
    Sie begegnete seinem Blick mit einer solch verwundeten Miene, dass er ihr fast schon glaubte.
    „Oh, Graham …“ Abrupt wandte sie sich ab, ging zum Fenster und schaute hinaus in den Garten, in dem sie ihn gelehrt hatte, dass er sich nicht im Dunkeln verstecken musste. Nach einer geraumen Zeit drehte sie sich um und schaute ihn an. „Ich will zugeben, als ich die Papiere durchlas, wurde mir wieder bewusst, dass ich für unser Zusammensein hier Geld bekomme, und das ernüchterte mich.“ Sie machte eine weit ausholende Geste mit dem Arm. „Es war ein bisschen wie jetzt gerade das Öffnen der Vorhänge. Es ließ die Außenwelt herein, die Realität. Ich mochte nicht daran erinnert werden. Du siehst, es war gar nicht das Geld an sich.“
    Erneut schenkte er sich Brandy ein, nicht, weil er trinken wollte, sondern weil er nichts mehr fühlen wollte. „Wenn es nicht das Geld war, wodurch dann wurde deine Veränderung bewirkt?“
    Wieder wandte sie sich ab.
    „Margaret, du verbirgst mir etwas, davon bin ich fest überzeugt.“
    Über die Schulter sah sie ihn an. „Darfst etwa nur du etwas verbergen, Graham?“
    Er lachte hart. „Ich? Ich war von Anfang an ehrlich zu dir. Aber warst du ehrlich zu mir?“
    Jäh wirbelte sie herum. „Ehrlich? Vielleicht. Und trotzdem hast du dich vor mir versteckt. Ich darf nicht wissen, wer du bist. Ich darf nicht sehen, wie du aussiehst.“
    Zornig sprang er auf. „Ha! Sind wir wieder bei meinem Gesicht? Ich hätte es wissen müssen. Du wirst erst zufrieden sein, wenn du mich ohne Maske gesehen hast.“
    Wie um Mut zu fassen, atmete sie tief und keuchend ein. „Schließen wir doch einen weiteren Handel, Graham. Zeige dich mir ohne Maske, und ich sage dir, was ich dir bisher verheimlicht habe.“
    Er suchte ihren Blick, und sie starrten einander an wie zwei Katzen, ehe sie ihre Krallen ausfahren.
    Es würde ihr ganz recht geschehen, ihn so zu sehen, wie er wirklich aussah. Dann würde sie endlich verstehen, warum er sich zu diesem Leben entschieden hatte. Und dann war jede Chance, dass sie bliebe, vertan. Aber das hatte er ja immer gewusst.
    Ohne Vorwarnung riss es sich die Maske vom Gesicht.
    Er hörte, wie sie tief einatmete, sah, dass ihre Augen groß wurden. Doch sie schreckte nicht zurück. Sie wandte sich nicht ab. Stattdessen kam sie näher, immer näher, blieb erst kurz vor ihm stehen. Und dann hob sie die Hand und berührte die gezackten Narben, die seine Wange kreuz und quer verunzierten. Mit sanftem Finger folgte sie dem roten Zacken, der sein Augenlid nach unten zog, folgte der Narbe, die seinen Mundwinkel leicht verzerrte.
    Ihre Berührung zu ertragen, verlangte ihm ungeheure Beherrschung ab. Die Sonne schien so hell ins Zimmer, dass

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