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Historical Collection Band 02

Historical Collection Band 02

Titel: Historical Collection Band 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Merrill Louise Allen Terri Brisbin Diane Gaston
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vergingen im Liebesspiel. Nach der ersten Vereinigung hatte Margaret nicht geglaubt, dass es eine Steigerung der Wonnen und Glückseligkeit geben könnte, doch jede Nacht bewies Graham ihr das Gegenteil. Der Held ihrer Kindheit, der Mann, den sie anbetete, war ein wundervoller Liebhaber.
    Ihre Tage waren nicht weniger idyllisch. Sie führten lange Gespräche, lasen einander vor, spielten unter riesigen imaginären Einsätzen Pikett oder sangen muntere Lieder, die Margaret auf dem Piano begleitete.
    Auch machten sie lange Spaziergänge. Margaret hatte Graham so lange umschmeichelt und überredet, bis er sogar am lichten Tage mit ihr Sonne und frische Luft genoss. Dann wanderten sie durch den Garten und den nahen Wald. Die wenigen Leute, denen sie begegneten, hatten möglicherweise von Grahams Verletzung gehört, denn sie nahmen sein Äußeres und seine Maske gleichmütig und ohne sichtbare Verwunderung hin. Er war nicht so schreckenerregend, wie er glaubte. Es freute Margret, dass sie damit recht behalten hatte.
    Die zerbrechliche Schale ihres Traums bekam einen Riss, als Grahams Sachwalter vorsprach und die Dokumente vorlegte, die die Vereinbarungen ihrer Abmachung regelten, die Kosten für Andrews Schule und Studium und ihre Rente. Entsetzt las sie, welch riesigen Betrag er ihr überschrieben hatte. Sie würde in höchster Bequemlichkeit leben können. Eine Klausel besagte zudem, dass die Zuwendungen in keinem Falle rückgängig gemacht werden konnten. Andrews Ausbildung und ihre Zukunft waren gesichert.
    Diese Papiere zu sehen, rief Margaret jedoch ins Gedächtnis, dass ihre Zeit mit Graham auf zwei Monate begrenzt war, und das Ende nahte mit großen Schritten. Bei dem Gedanken verfiel sie für den Rest des Tages in Trübsal, konnte sich jedoch nicht durchringen, Graham ihre Gefühle zu erklären.
    Am nächsten Morgen in aller Frühe erwachte sie mit leichtem Schwindelgefühl und einem verstimmten Magen. Da sie ihren Liebsten nicht beunruhigen wollte, schlüpfte sie aus dem Bett, zog einen Morgenmantel über und begab sich nach unten in die Küche, wo die unermüdliche Mrs Coombs schon mit der Zubereitung des Frühstücks beschäftigt war. Die Gerüche, sonst so verlockend, ließen Margret beinahe würgen.
    „Sie sind früh auf, Miss!“, rief Mrs Coombs fröhlich.
    „Schauen Sie doch bitte einmal, ob ich Fieber habe“, bat Margaret. „Ich fühle mich nicht gut.“
    Die Wirtschafterin legte ihr eine Hand auf die Stirn, dann an die Wange. „Nein, das ist kein Fieber. Was genau fehlt Ihnen denn?“
    „Mir ist schwindelig und sehr übel.“
    Die Frau zog die Brauen hoch. „Ah, ja?“ Forschend sah sie Margaret an. „Sagen Sie, Miss, wann hatten Sie Ihre letzte Regel?“
    In jäher Erkenntnis blieb Margret der Mund offen stehen. Kleinlaut murmelte sie: „Bevor ich herkam.“
    „Hab ich’s mir nicht gedacht! Ich würde meinen, Sie sind nicht krank.“
    Margaret blinzelte heftig. „Ich bin nicht krank.“ Ihr wurde ganz warm, und sie legte eine Hand auf ihren Leib. „Ich bin guter Hoffnung!“
    „Genau“, bestätigte Mrs Coombs selbstzufrieden.
    Einen Moment musste Margaret sich mit dem Gedanken vertraut machen. „Ein Kind“, flüsterte sie. Dann schüttelte sie den Kopf. „Aber das ist unmöglich. Man zeigte mir, wie das zu verhüten ist.“
    Mit weisem Blick schaute die ältere Frau sie an. „Ein Baby ist eine Fügung, man kann es nicht verhüten.“
    „Wieder flüsterte Margaret: „Ein Kind.“ Grahams Kind. Was könnte wunderbarer sein? Ein Kind, das sie würde aufwachsen sehen, dem sie ihre Liebe schenken konnte, das ihr gegen die verzweifelte Einsamkeit helfen würde, wenn sie bald nicht mehr mit Graham zusammen wäre.
    Inzwischen hatte Mrs Coombs eine Scheibe Brot abgeschnitten und reichte sie ihr. „Da, essen Sie es ganz langsam; etwas im Magen zu haben, hilft gegen die Übelkeit.“
    Margaret gehorchte; sie kaute sehr langsam und gründlich, und als sie nach einer Weile damit fertig war, erklärte sie: „Tatsächlich, es geht mir besser.“ Nicht nur besser, sondern sie war nachgerade frohgemut. „Vielen Dank, Mrs Coombs.“
    Mit einem befriedigten Nicken wandte die Wirtschafterin sich wieder ihrer Arbeit zu.
    Schon wollte Margaret hinausgehen, blieb jedoch an der Tür stehen. „Mrs Coombs, bitte sagen Sie Graham nichts davon.“
    Aufblickend entgegnete die Ältere: „Ich halte vor ihm nichts geheim.“
    Margaret trat zu ihr an den Herd. „Bitte, Mrs Coombs, bitte sagen Sie ihm nichts

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