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Historical Collection Band 02

Historical Collection Band 02

Titel: Historical Collection Band 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Merrill Louise Allen Terri Brisbin Diane Gaston
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ihm eine Ahnung davon erwacht, wie es sein könnte, wenn sie willig zu ihm käme. Wenn er nicht endlich die Finger von ihr ließ, würde er noch seinen Schwur brechen, sich nicht auf sie einzulassen. Denn danach würde es ihm nur noch schwerer fallen, sie aufzugeben.
    Jäh zügelte er das Pferd, er wusste selbst nicht recht, warum. Am Abend würden sie Magnus’ Hof erreichen. Wenn er sie erst dem König übergeben hatte, würde er sie nicht mehr schützen können. Bei der Vorstellung, dass andere Männer mit harter Hand ihre zarte Haut verletzen könnten, krampfte er unwillkürlich die Hände vor Zorn zusammen.
    „Warum halten wir?“, fragte Aisling überrascht.
    Ohne zu antworten, hob er sie hinunter und führte sie ein paar Schritte zu einem kleinen Gehölz. „Vermutlich kannst du nicht mit dem Messer umgehen“, stellte er fest.
    Misstrauisch musterte sie ihn. „Warum denkst du das?“
    Er streckte eine Hand aus. „Gib mir die Klinge.“
    „Warum?“
    „Ich will dir zeigen, wie du dich verteidigen kannst.“
    „Das haben mich meine Brüder gelehrt“, widersprach sie und fasste unwillkürlich nach dem Dolch.
    Ruhig wartete Tharand, dass sie ihm die Waffe aushändigte. Er durfte sie nicht ohne Möglichkeit, sich zu verteidigen, an Magnus ausliefern. Selbst wenn er am Hofe blieb, würde er nicht ständig in ihrer Nähe sein können.
    „Zeig mir, was du kannst“, verlangte er und nahm Verteidigungshaltung an, als sie den Dolch zog. „Versuch, mich anzugreifen.“
    Aisling schüttelte den Kopf. „Nicht so, ich habe etwas anderes …“
    „Tu es einfach!“, befahl er, während er einen Fuß fester auf den Boden stemmte und den andern gegen den Stamm einer jungen Eiche drückte.
    Sie griff unter ihren Rock, wobei sie ihm einen Blick auf ein langes, nacktes Bein gönnte. Er versuchte, sich nicht ablenken zu lassen, und konzentrierte sich auf die Waffe in ihrer Hand.
    „Jetzt ziel auf mein Herz.“
    „Wie ich schon einmal sagte – du hast keines.“
    Merkte sie nicht, dass er ihr helfen wollte? Verdammt, wusste sie nicht, wie die Männer waren, die Magnus dienten? Im Handumdrehen würden sie sie entehren, wenn der König nicht von Anfang an klarstellte, dass sie nur ihm gehörte.
    Nun wartete er darauf, dass sie angriff. Um sie korrigieren zu können, musste er erst sehen, wie sie mit der Waffe umging.
    Was er nicht erwartet hatte, war, sich plötzlich an den Baum genagelt zu finden, da der Dolch den Ärmel seiner Tunika durchbohrt hatte. Aisling kreuzte die Arme über der Brust und musterte ihn. „Weißt du, ich hätte dich töten können. Vielleicht hätte ich es tun sollen.“
    Verblüfft starrte er sie an. Ha, man hatte sie gelehrt, die Klinge zu werfen, und nicht, damit zuzustechen.
    „Vielleicht sollte ich dich einfach dort lassen“, murmelte sie und zog sich ein paar Schritt zurück, auf das Pferd zu. „Dein Umhang würde dich warm halten, und irgendwann würde schon jemand vorbeikommen und dich losmachen.“
    Mit raschem Griff zerrte er den Dolch aus dem Holz. Immer noch starrte er sie an. „Wer hat dich das gelehrt?“
    „Mein Bruder Kieran.“
    „Zeig mir das noch einmal.“ Er schälte mit der Klinge ein kleines Stück Rinde vom Baum, dann gab er ihr das Messer zurück und wies auf den kleinen Fleck. So ein winziges Ziel konnte sie unmöglich treffen! Nicht einer seiner Krieger wäre dazu in der Lage, obwohl sie täglich übten.
    Mit einer flüssigen Bewegung ihres Handgelenks warf sie, und die Klinge grub sich genau an der kahlen Stelle in das Holz.
    Bei Odin, er traute seinen Augen nicht! „Noch einmal.“ Er zog den Dolch aus dem Baum und gab ihn ihr zurück
    Ohne zu zögern, warf sie erneut und traf.
    „Kieran wollte, dass ich mich schützen kann.“ Sie riss das Messer aus dem Baum und schob es wieder unter den Stoffstreifen an ihrem Bein.
    „Du bist wirklich gut“, gab er zu. Er hatte sie völlig falsch eingeschätzt. Sie war nicht das hilflose Mädchen, als das er sie gesehen hatte. Wie oft hätte sie die Klinge gegen ihn nutzen können? Er könnte längst tot sein. Warum hatte sie nicht versucht, ihn zu töten?
    Die Frage ließ ihn nicht los. Schließlich, er wusste selbst nicht, warum, nahm er ihre Hand und drückte sie sanft. „Eben hattest du die Möglichkeit, mir das Leben zu nehmen. Warum hast du es nicht getan?“
    Mit ihren braunen Augen schaute sie ihn an. „Ich hätte es tun sollen.“ Zögernd berührte sie seine Wange und zog die Kontur nach. Wie zärtlich sie

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