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Historical Collection Band 02

Historical Collection Band 02

Titel: Historical Collection Band 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Merrill Louise Allen Terri Brisbin Diane Gaston
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war! Dann ließ sie ihre Hände über seinen Hals, seine Schultern gleiten, eine Berührung wie ein Segen. Reglos stand er da, nur sein Puls hämmerte. Ein paar dicke weiche Flocken fielen vom Himmel und schmolzen auf seinen Lippen.
    „Jetzt … jetzt tötest du mich“, murmelte er und erntete ein verführerisches Lächeln.
    „Das könnte ich.“
    Als ihre eiskalten Hände unter seine Tunika schlüpften, keuchte er leise auf. Ihr kehliges Lachen hüllte ihn ein, warm und verführerisch.
    Inzwischen fiel der Schnee dichter, doch er beachtete es nicht, sondern beugte sich zu ihr und küsste sie. Dieses Mal nicht, um sie zu unterwerfen, nein, er gab einfach seinem Verlangen nach.
    Er schmeckte ihren Sieg und sein Bedauern. Dass er sie bewundern könnte, hatte er nicht vorgesehen, auch nicht, dass er sie für sich würde haben wollen. Der Kuss durchdrang ihn mit einer Wärme, wie er sie nie gekannt hatte.
    Fester schlang sie die Arme um ihn und ließ ihre kalten Hände über seinen bloßen Rücken gleiten, sodass er erschauerte. „Dir ist immer noch kalt.“
    „Tatsächlich?“
    „Lass mich dich wärmen.“
    Als Antwort zog sie seinen Kopf dichter zu sich heran und küsste ihn erneut. Er ging darauf ein und legte in diesen Kuss das ganze Verlangen, das er fühlte. Dass sie ihm entgegenkommen würde, hatte er nicht erwartet, und sein Ehrgefühl meldete sich.
    Sie konnte es nicht aufrichtig meinen. Sie begehrte ihn nicht. Es ging ihr um einen Handel, sie wollte ihn verleiten, sie gehen zu lassen. Noch nie war ihm etwas so schwer gefallen, dennoch löste er sich von ihr.
    „Wir müssen weiter.“ Er nahm sie auf die Arme, trug sie zu dem Pferd und hob sie hinauf, versuchte, ihr nicht zu nahe zu kommen, als er hinter ihr aufstieg. Doch es half nicht. Er atmete den Duft ihres Haares ein, frisch wie ein Maimorgen.
    Unschuldig, das war sie. Und er würde sie bald dem König aushändigen, der eine so schöne Sklavin ohne zu zögern annehmen würde.
    Aber danach …
    Wenn sie Magnus nicht mehr gefiel, würde sie bald an seine Männer weitergereicht werden. Und sie würde den ersten, der ihr zu nahe kam, töten, daran zweifelte Tharand nicht. Und das wäre ihr eigenes Todesurteil.
    Ein paar ihrer Haarsträhnen wehten ihm ins Gesicht. Behutsam schob er sie fort.
    Der Gedanke, was ihr alles geschehen konnte, machte ihn unruhig.
    Jäh umschlang er sie fester. Wie sich ihr Körper an den seinen fügte! Als gehörte er dorthin. Vor dem weißen Schnee traten die Runen an seinem Unterarm noch deutlicher hervor. Würde die nächste Rune Aislings Leben bezeichnen? Noch fester umklammerte er sie.
    Obwohl es seiner Pflicht zuwiderlief, änderte er seine Absicht. Er würde sie nicht dem König ausliefern. Nur wie er das anstellen sollte, wusste er nicht. Er hatte sie als Opfer betrachtet, eine Gabe an den König, um damit das Leben und die sichere Heimkehr seiner Schwester zu gewährleisten.
    Mehrfach hatte er Magnus zu überreden versucht, Jora gehen zu lassen, hatte sogar Gold dafür geboten, doch der König hielt unnatürlich stur daran fest, sie bei sich zu behalten. Möglicherweise war sie bereits geschändet. Mit jeder Meile wuchs sein Schuldbewusstsein
    Tharand drängte den Hengst zu einer schnelleren Gangart. Ehe der Schnee sich zu hoch häufte, mussten sie Unterschlupf finden. Endlich, als sich eben der Tag dem Ende zuneigte, lag die Burg vor ihnen. Es war eine der befestigten Ansiedlungen, die König Magnus von den Iren erobert hatte, ursprünglich dazu gedacht, die Ostküste zu verteidigen.
    Bei seiner Ankunft gab Tharand sein Pferd in die Obhut eines Sklaven. Aisling zog er dicht an seine Seite und legte den Arm um sie, eine stumme Botschaft, dass kein anderer Mann sie anfassen durfte.
    Keiner außer dem König.
    Jäh stieg Eifersucht in ihm auf und erstickte seine Vernunft, doch gleich, welche Pläne er schmiedete, nichts würde Aisling retten können.
    Der Sklave führte ihn zu den Gastquartieren, und nach einer stärkenden Mahlzeit wies man ihnen in einem Raum, den sie mit anderen Gästen teilen mussten, ein karges Lager an.
    Aisling schlüpfte unter die Decken und wartete, den Kopf auf einen Arm gestützt, darauf, dass er ihr folgte. Halb erwartete er, den Dolch in ihrer Hand zu finden, doch sie schaute ihm nur unverwandt in die Augen.
    „Du kannst den Platz für dich haben“, erklärte er und lehnte sich an die Balkenwand, seine Hand auf dem Stiel seiner bronzenen Streitaxt. Mit der war es leichter, über Aisling zu

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