Historical Collection Band 02
Kostbarkeit. Eine Frau, die er für immer an seiner Seite behalten wollte.
Mit jedem Stoß steigerte er ihr Verlangen, und jedes Mal, wenn er sich zurückzog, krallte sie, mühsam einen Schrei unterdrückend, die Hände in sein Haar, bis sie ihn wieder tief in sich spürte.
„Lass mich nicht allein“, wisperte sie und hob sich ihm entgegen, bis er seinen Rhythmus beschleunigte. „Bleib.“
Bleib bei mir.
Aufstöhnend umfing er sie fester und sank mit ihr zu Boden. Als sie den kalten Untergrund an ihrer nackten Haut spürte, keuchte Aisling kurz auf, vergaß es aber sofort wieder und schlang ihre Beine um ihn, da Tharand tief in sie eindrang und sie sich zu eigen machte.
Doch es war keine siegreiche Unterwerfung, sondern er schenkte sich ihr, und sie nahm das Geschenk an. Es war mehr als die Vereinigung zweier Körper. Ganz unerwartet durchraste sie heiße Erfüllung, und er spürte, wie sie ihn umschloss, und ließ seiner Lust freien Lauf.
Als er ekstatisch aufstöhnend über ihr niedersank, hielt sie ihn fest umfangen, von Macht erfüllt, weil sie diese Empfindung ausgelöst hatte.
Er hauchte zarte Liebesworte an ihrer Haut und liebkoste sie, nicht mehr ihr Herr, sondern ihr gleichgestellt.
Bleib. An diesem Gedanken hielt sie fest. Er mochte ein Fremder sein, ein Wikinger, jemand, der nichts über ihr Volk wusste. Doch er hatte geschworen, sie nicht im Stich zu lassen. Und sie glaubte ihm, dass er seinen Schwur halten würde.
Tharand lag reglos da, Aisling fest umschlungen. Immer noch verstand er nicht, warum sie sich ihm angeboten hatte, und obwohl er so gern glauben wollte, dass sie ihn begehrte, wehrte sich sein Verstand gegen die Vorstellung.
Sie war eine Frau von edlem irischen Blut, die Tochter eines Clanführers. Er hatte angenommen, sie werde sich in nichts von anderen Sklavinnen unterscheiden, doch wie ein Krieger hatte sie um ihr Leben gekämpft; mit ihren Fertigkeiten konnte sie jeden, der sich ihr in den Weg stellte, töten.
Widerwillig löste er sich von ihrer Wärme und rollte sich auf die Seite. „Wenn ein Mann versucht, dich anzufassen, benutze das Messer; wehre dich“, sagte er leise.
Mit dem Finger zeichnete sie unsichtbare Linien auf seine Brust. „Du wirst ja da sein, um mich zu schützen.“
„Nicht ständig.“ Zutritt zu den Gemächern des Königs war ihm nicht erlaubt. Die Zeit verging, und ihm war bisher noch nicht eingefallen, wie er Jora und Aisling befreien konnte.
Sie drückte ihm einen zarten Kuss auf die Lippen. „Ich vertraue dir.“
Von einem Gefühl der Ohnmacht erfasst, schloss Tharand die Augen. Er wusste, er war ihres Vertrauens nicht würdig. Und als er sich nun erneut mit ihr vereinte, folterte ihn die Vorstellung, sie aufgeben zu müssen.
4. KAPITEL
D ie Hände an den Gelenken locker gefesselt, stand Aisling neben Tharand. So wenig es ihr gefiel, hatte sie doch keine Zweifel geäußert. Er kannte die Männer des Königs besser als sie.
Er hatte ihr ein neues Gewand beschafft, aus safranfarbener Seide, das helfen sollte, vor dem König ihren Stand zu betonen, denn eigentlich kamen Sklavinnen so kostbare Stoffe und Färbungen nicht zu.
Außerdem hatte er ihr die beiden Dolche zurückgegeben, und sie trug sie, wie zuvor an Oberschenkel und Wade befestigt. Sie betete, dass sie sie nicht benutzen musste.
„Pass auf, dass niemand die Klingen sieht“, mahnte Tharand, „Sklaven sind keine Waffen erlaubt.“
Während sie sich nun durch die Menge im Saal schoben, umklammerte er ihr Handgelenk unwillkürlich noch fester. Aisling schaute unverwandt geradeaus, doch ihre Haut kribbelte unter den abschätzenden Blicken der nordischen Krieger. Auch einige irische Clanführer entdeckte sie, was sie ein wenig verblüffte. Ob sie Verbündete des Königs waren oder ihm feindlich gesinnt, konnte sie nicht feststellen. Doch dass einer von ihnen ihr helfen würde, wenn sie zu fliehen versuchte, bezweifelte sie sehr.
„Was führt dich hierher, Tharand? Gibt es in Vedrarfjord Schwierigkeiten?“, sprach der König ihn an. Magnus war trotz seiner jungen Jahre ein großer Mann von machtvollem Körperbau und entschlossener Haltung.
„Nein, mein König.“ Ehrerbietig beugte Tharand ein Knie und erhob sich erst wieder auf ein Zeichen. „Ich bin wegen meiner Schwester Jora gekommen.“
Magnus’ Miene zeigte Missfallen. „Es haben schon viele um Joras Hand angehalten.“ Mit einem Wink zu einem seiner Männer fügte er hinzu. „Sie wird einem meiner treuen Krieger
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