Historical Collection Band 02
still, während sie ihn auszog, und erst dann entkleidete er sie langsam und zärtlich, bis sie einander in dem dämmrigen Zimmer nackt gegenüberstanden. „Ich liebe dich, und du bist nun mein.“
„Ja, und du bist mein Gatte, und wir müssen uns nicht mehr in Acht nehmen. Lehrst du mich, dich zu lieben?“
Wortlos hob er sie auf das Bett und begann, sie mit Lippen und Zunge und aufreizenden Fingern zu umwerben, bis sie das bekannte, ihr durch und durch gehende Pochen spürte. Rastlos wand sie sich unter seinen Händen, konnte ihn nicht einmal mehr streicheln, sondern sich nur noch an ihn klammern. Er schob sich über sie und bettete sich zwischen ihre Schenkel.
„Hab keine Angst.“ Er drang behutsam vor, und sie nahm ihn lächelnd und vor Erwartung wie berauscht auf.
„Ich habe keine Angst, ich will es so sehr, ich will dich, will dich in mir spüren, dich fühlen mit jeder Faser.“ Es war ein seltsames, überwältigendes Gefühl, doch ohne bewusst zu entscheiden, gab sie ihrer Intuition nach und drängte ihm entgegen. Ein kraftvoller Stoß, und sie keuchte kurz auf, ein scharfer Schmerz, und dann das allumfassende, atemberaubende Gefühl der Erfüllung.
Jonathan hielt inne und schaute sie forschend an. Sie waren so eng verbunden, dass sie jedes Härchen auf dem Körper des anderen zu fühlen schienen. Sie spürte ihn in sich, selbst sein Atmen schien in ihr zu vibrieren, und dann spannte sie sich ein wenig an, und aufstöhnend drang er tiefer in sie ein.
Sie hob sich ihm entgegen und nahm seinen Rhythmus auf. Er sah ihr in die Augen, und was sie in seinem Blick las, ließ sie dahinschmelzen. Sie hielt ihn fest umschlungen und gab sich ganz ihm hin, bis er sich heiser aufschreiend in ihr verströmte und sie mit ihm in die glühenden Gefilde der Lust geschleudert wurde.
Eng ineinander verschlungen, tauchten sie aus dem Taumel auf. Besitzergreifend ließ Jonathan seine Hände über ihren Körper gleiten und flüsterte: „Im August bat ich dich um das Kostbarste, das du besitzt. Danke, dass du es mir gegeben hast.“
„Meine Jungfräulichkeit?“, fragte sie selig lächelnd.
„Nein.“ Er begegnete ihrem Blick ebenso lächelnd. „Dein Herz, Liebste.“
„Aber ich konnte doch gar nicht anders.“ Sie drückte ihm einen Kuss auf die Lippen. „Ein Straßenräuber nahm es mir fort.“
– ENDE –
Sinnliche Verführung in der Hochzeitsnacht
1. KAPITEL
Rennes, Bretagne, Frühjahr 1066
S chaut sie euch an“, verlangte Simon und deutete mit einer Kopfbewegung in Richtung seiner … Gemahlin. Es kam ihm immer noch seltsam vor, sie so zu nennen, und das war durchaus verständlich, denn sie waren erst am heutigen Vormittag getraut worden. „Nun schaut sie nur an.“ Bei ihrem bloßen Anblick rann ihm das Blut heißer durch die Adern.
Giles, Brice und Soren wandten ihre Blicke zum anderen Ende des großen, übervollen Saales, wo die Damen während des Hochzeitsfestes ihre Plätze hatten. Elise hatte sich zu ihrer Mutter und ihren Cousinen gesellt und plauderte angeregt mit ihnen. Wie sehr sie ihn verzauberte mit ihrer schlichten Schönheit und ihrem unschuldsvollen Betragen!
„Sie scheint recht guter Stimmung zu sein, Simon“, meinte Brice. „Obwohl es mich erstaunt, dass sie gekommen ist.“
Ein Blick auf seine Freunde sagte Simon, dass sie die falsche Frau betrachteten, doch ehe er sie korrigieren konnte, warf Giles ein: „Ja, mich auch. Alianor wirkt verblüffend heiter für eine Frau, die ihren Geliebten gerade an eine Ehefrau verloren hat.“ Salutierend hob er seinen Freunden seinen Becher entgegen. „Vielleicht hält sie schon Ausschau nach einem neuen? Na, Soren, wie denkst du über ihre Schönheit?“
Auflachend antwortete Soren: „Ich werde lieber abwarten, wie es mit Simon und seiner Gemahlin wird. Wenn er schon bald wieder in Alianors Bett landete, wären all meine Anstrengungen, sie zu gewinnen, umsonst gewesen.“
Simon stieß einen lebhaft Fluch aus, sodass seine Freunde abbrachen, und da sich einige Gäste schon zu ihnen umwandten, fuhr er leiser fort: „Ihr Dummköpfe, ich meinte Elise, nicht Alianor!“ Mit einem einzigen großen Schluck leerte er seinen Becher. „Bastarde!“, knurrte er vor sich hin.
„Das zweifellos, Mylord“, pflichtete Giles ihm spöttisch bei. Dann klopfte er Simon herzhaft auf die Schulter. „Wir wollten dich nur ein wenig ablenken.“
„Ist es so offensichtlich?“ Seine Anspannung stieg zusehends, wenn er daran dachte, Elise bald in
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