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Historical Collection Band 02

Historical Collection Band 02

Titel: Historical Collection Band 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Merrill Louise Allen Terri Brisbin Diane Gaston
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zuvörderst das Vergnügen der Dame im Sinn hast.“
    Simon setzte an und hätte auf einen Zug den ganzen Becher geleert, doch Giles hinderte ihn. „Wenn du so weiter trinkst, wird die liebliche Elise nur eine Sorge haben müssen: Dass du nämlich untätig über ihr in Schlaf sinkst. Sag, hast du denn noch nie eine Jungfrau gehabt?“
    Er schwieg, doch das war Giles Antwort genug. „Denk zuerst an ihren Genuss; wenn du ihr den verschafft hast, wird sie dir wesentlich bereitwilliger den deinen gewähren.“
    Das klang vernünftig, doch in Simon tobte schon längst das Verlangen nach seiner Braut so heftig, dass seine Männlichkeit hart gegen seine Beinkleider drängte. Würde er seine Leidenschaft in Zaum halten können, wenn er endlich mit Elise allein war und sie nackt in seinen Armen lag?
    Als könnte er Gedanken lesen, schickte Giles in diesem Moment einen sprechenden Blick hinab in den Saal zu Alianor. „Vielleicht solltest du vorab Befriedigung suchen, ehe du heute Nacht das Bett deiner Dame aufsuchst?“
    Seit vor zwei Monaten Elise in seiner Burg eingetroffen war, hatte Simon die schöne Alianor nicht mehr besucht. Und auch wenn sein Verlangen übermächtig war, gefiel ihm die Vorstellung nicht, auch nur kurzfristig eine andere Frau zu nehmen, also zuckte er nur die Achseln.
    Wieder klopfte Giles ihm herzhaft auf die Schulter. „So beginn doch damit, dass du sie mit deiner Nähe, deinen Berührungen vertraut machst. Bestimmt habt ihr euch schon geküsst? Vielleicht sogar umarmt? Bitte sag mir, dass wenigstens das dir trotz der ewigen Anwesenheit und unaufhörlichen Wachsamkeit ihrer Mutter gelungen ist.“
    Darüber musste Simon nun doch lachen. „Ihre Mutter wäre ein hervorragender Kerkermeister! Ich fürchte, ihrem Adlerblick entgeht nichts.“
    Ebenfalls lachend schüttelte Giles den Kopf. „Da Elise nun dein ist, solltest du sie Schritt um Schritt an dich gewöhnen – so, wie du deine Rösser zähmst.“
    Nun konnte Simon sich vor Lachen kaum noch halten. Giles und die beiden anderen hatten es aufgrund ihres illegitimen Standes nicht nötig, mit Zartheit vorzugehen, und hatten nur wenig Gelegenheit, sich hochgeborenen Jungfrauen zu nähern, da diese deren Aufmerksamkeiten nicht wünschten.
    „Mein Freund, sei gut beraten, niemals eine Frau, besonders nicht eine Dame, hören zu lassen, dass du sie mit einem Ross vergleichst, sonst wirst du allzu rasch den herzlichen Empfang entbehren, den du dir erhoffst.“ Simon wandte sich der Treppe zu. „Komm, ich glaube, langsam sollte ich meine Gemahlin nun an meine Gegenwart gewöhnen.“
    „Sorge dich nicht, Simon. Morgen früh wird alles gut sein, die Lady wahrhaft dein und dir verfallen. Nur vergiss nicht, die Damen lieben sanfte Worte und zärtliche Liebesschwüre.“
    Dass sein Freund zumindest bemüht war, seine Befürchtungen ernst zu nehmen, entlockte Simon nun doch ein Lächeln. Er nickte zustimmend und eilte die Treppe hinab, um sich zu seiner Gemahlin zu begeben. Bis zur Nacht lagen noch viele Stunden festlichen Trubels vor ihm, und es drängte ihn, endlich seine Braut zu umwerben.

2. KAPITEL
    E lise von Nantes sah sehr wohl, dass ihr Gemahl mit seinem Freund die offene Galerie verließ und wieder in den Saal zurückkehrte. Die Burg hatte mehrere Stockwerke, schöne bunte Wandteppiche schmückten die Wände, und der große Saal fasste mehr als hundert Menschen. Alles, was Simon besaß, war prächtig, wie es sich für den so reichen, mächtigen Grafen von Rennes gehörte.
    Alles, nur sie nicht.
    Gedankenvoll glättete Elise eine unsichtbare Falte ihres Gewandes. Welch ein Glück ihr doch beschieden war! Angesichts der Wohltaten, die Simon ihnen erwies, war ihr das sehr bewusst, auch ohne dass ihre Mutter es ihr ständig erneut predigte. In einfachen Worten – sie verdankte ihm alles.
    Sie trank einen kleinen Schluck von dem Wein, den ihre Cousine ihr gereicht hatte, doch sofort bemerkte sie die missbilligende Miene ihrer Mutter. Als sie jedoch Simons Blick warm auf sich gerichtet sah, raffte sie ihren letzten Stolz zusammen und trank den Becher ganz leer. Nie hätte sie zugegeben, dass der Wein ein wenig brennend ihre Kehle hinabrann.
    „Elise, du wirst uns Schande machen, wenn du im Ehebett einschläfst oder deine Haltung verlierst“, zischte ihre Mutter wütend. „Wehe, du trinkst noch etwas.“
    Beinahe, aber nur beinahe, hätte Elise gehorcht, doch sie war nun eine verheiratete Frau, verheiratet mit Simon, Graf von Rennes, und musste

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