Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Historical Exclusiv 45

Historical Exclusiv 45

Titel: Historical Exclusiv 45 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Byrne , Claire Delacroix
Vom Netzwerk:
heute diese Verbindung annullieren lassen!“
    Gabrielle rang nach Luft, aber ehe sie eine Antwort über die Lippen brachte, richtete sich Yves auf und sah dem alten Mann in die Augen. „Die Ehe wurde vollzogen“, sagte er deutlich. „Und solltet Ihr versuchen, eine Annullierung zu erreichen, so werde ich selbst zum Papst nach Rom reisen.“
    Gabrielles Herz lachte über diese Bekräftigung ihrer Vermählung, doch das schmale Lächeln Tulleys machte sie argwöhnisch.
    „Ich erwarte Euren Lehenseid, ehe ich Euch das Siegel von Perricault aushändige.“
    Der Chevalier zögerte nicht, mit großer Entschlossenheit zu erwidern: „Und ich werde ihn ablegen.“
    „Nun denn“, sagte Tulley ruhig. „Ich kann wahrlich nicht klagen über diese Entwicklung. Perricault zurückerobert, Trevaine tot, eine Witwe zufrieden wieder vermählt, und der Marschall des Herzogs bereit, mir den Lehenseid zu schwören, um Perricault für mich zu erhalten.“
    Der alte Comte klatschte in die Hände, und ein Bediensteter näherte sich ihm, der ihm eine Pergamentrolle reichte. „Dann ist es nur rechtens, dass ich mein Wort halte, das ich Euch bei unserer Unterredung gab. Dieses Dokument soll Euch gehören, Yves de Saint-Roux.“ Tulley hielt inne. „Oder sollte ich sagen, Yves de Sayerne?“
    Der Ritter nahm das Dokument, und Tulley warf Gabrielle ein spöttisches Lächeln zu. Sie platzte beinahe vor Neugier, aber sie wollte nicht, dass der Alte es merkte.
    Er sah sie eine Weile an, dann verließ er die Stallung, etwas über gewürzten Wein murmelnd, der ihm jetzt gut täte.
    Sobald der Graf ihm den Rücken zukehrte, schob Yves das Dokument in seinen Gürtel und wich Gabrielles Blick aus.
    „Was ist das?“
    Er verzog grimmig den Mund. „Nichts.“
    „Das kann nicht sein, wenn Tulley so begierig darauf war, es Euch zu übergeben.“
    „Es ist nicht von Belang“, sagte Yves förmlich. „Lasst uns sehen, welches andere Tier Thomas sich ausgesucht hat.“ Er griff nach dem Hündchen, das Gabrielle hielt, doch sie hielt es vor sich wie einen Schild.
    „Nein.“ Er warf ihr nach dieser Zurückweisung einen kurzen Blick zu, wandte ihn dann aber gleich wieder ab. „Es kann nicht ohne Bedeutung sein, wenn Ihr so bedacht darauf seid, den Inhalt vor mir zu verbergen“, beschuldigte sie ihn. „Was also ist es?“
    Yves fuhr sich mit der Hand durchs Haar und wandte den Blick ab. „Gabrielle, es ist kein Dokument, das ich jemals wollte, daher hat es weder für mich noch für Euch Bedeutung.“
    Sie glaubte ihm nicht. Gewiss würde er ihr in die Augen sehen, wenn er die Wahrheit sagte.
    Plötzlich war sie nicht mehr so sicher, dass Yves nicht doch etwas von ihr gewinnen konnte. Ihr Herz zog sich zusammen.
    Yves griff erneut nach dem Wolfshund, und dieses Mal ließ sie ihn das übermütige Tier ergreifen. Als er mit beiden Händen mit dem lebhaften Hündchen beschäftigt war, griff sie nach dem Dokument, zog es aus dem Gürtel und lief davon.
    „Gabrielle!“, schrie er. „Ich sagte Euch, es bedeutet mir nichts!“
    Doch sie hatte das Pergament entrollt und genug gelesen, was ihre schlimmsten Befürchtungen nährte. Hastig überflog sie den Inhalt, dann sah sie Yves wieder an.
    Nun hielt er ihrem Blick stand. Seine Augen waren von Trauer erfüllt, und dies konnte nur bedeuten, dass sie erneut von einem Mann zur Närrin gemacht worden war.
    „Dies erklärt Eure Geburt für legitim“, stellte sie ausdruckslos fest. „War das der Köder, den Tulley Euch bot, um Perricault zurückzuerobern?“
    „Gabrielle, ich lehnte das Angebot ab.“
    „Das sagtet Ihr.“ Sie presste die Lippen zusammen. „Tulley scheint das anders zu sehen.“
    „Er spielt nach seinen eigenen Regeln, wie Ihr sehr gut wisst.“
    „Er tut, was alle Männer tun“, erwiderte sie wütend. „Doch ich war Närrin genug zu denken, Ihr wärt anders.“
    „Gabrielle, es ist nicht wie Ihr denkt …“, begann er, aber sie hatte keine Geduld zuzuhören, was für eine Lüge er erfinden würde.
    „Nein! Nein, es war nicht alles, wie ich dachte, und darin liegt die Schwierigkeit! Ich habe Euch vertraut ! Ich dachte, Ihr seid anders! Ich dachte, Ihr hegt Zuneigung für mich oder empfindet wenigstens etwas für Thomas!“
    Sie wandte sich ab, sodass Yves ihre aufkeimenden Tränen nicht sehen konnte. Verflucht sei dieser Mann! Sie hatte ihm vertraut! Und er hatte sie belogen.
    Sie liebte ihn noch immer!
    Doch sie wollte nicht wieder als Pfand benutzt werden. „Alles war nur

Weitere Kostenlose Bücher