Historical Exclusiv 45

eines.
    Dieses eine Verlangen, dieses eine, das Gabrielle mehr begehrte als alles andere, bot er ihr nun. Ein Blick in seine Augen sagte ihr, dass das Herz dieses Ritters ihr gehören konnte.
    Es war mehr, viel mehr, als sie jemals gehofft hatte zu erringen.
    Sie streckte die Arme aus und umfasste seine Hände. Fest umschloss sie seine Finger. „Ich liebe Euch, Yves“, erklärte sie und spürte, wie Tränen des Glücks ihren Blick trübten. „Ich liebe Euch von ganzem Herzen und aus tiefster Seele. Ich begehre nichts mehr, als Eure wahre Gemahlin zu sein.“
    Die Frau des Kochs seufzte über den romantischen Ausgang. Gaston jubelte vor Freude, und alle waren gerührt.
    Gabrielle indes hatte nur Augen für Yves. Seine Augen glänzten vielversprechend, und er riss sie in seine Arme.
    Sein Kuss brachte ihr Innerstes zum Glühen, und sie wusste, dass er nur eine Andeutung dessen war, was sie später im ehelichen Gemach teilen würden. Gabrielle erwiderte seine Umarmung aus vollem Herzen.
    Das glückliche Paar löste sich lachend voneinander unter Jubel und Hochgeschrei der Anwesenden. Yves drückte sie fest an sich.
    Gabrielle spürte, wie eine kleine Faust an ihrem Gewand zupfte. Sie blickte hinab und sah in ein Paar ernster dunkler Augen. Thomas’ andere Hand griff nach Yves’ Umhang.
    „Bedeutet das, du bist zurückgekommen, um zu bleiben?“, fragte der Junge unsicher.
    Der Ritter wühlte im Haar des Knaben. „Natürlich“, sagte er bestimmt. „Wie sonst könnte ich mit meinem Freund und seinen neuen Hunden spielen?“
    Thomas grinste erfreut und packte Yves’ Hand. „Ihr werdet sehen! Xavier hat einen Platz im Stall für sie gefunden, und es gefällt ihnen da. Kommt und seht!“
    Er stürmte davon, den Stallungen entgegen. Seine Welt war nun wieder in Ordnung.
    Yves fasste Gabrielles Hand und drückte sie. „Wir müssen gehen und es ansehen“, beharrte er, und sie lachte.
    „Beeilt Euch!“, scherzte sie, und bereitwillig passte sie ihren Schritt dem seinen an. Als sie nebeneinander einhergingen, drehte Gabrielle an dem Ring, den er ihr an den Finger gesteckt hatte, dann sah sie Yves lächelnd an.
    „Wie habt Ihr mein einziges Verlangen erraten?“, wisperte sie. Sie wusste, dass sich die Liebe, die sie für ihn empfand, in ihren Augen spiegelte.
    Er lächelte das sanfte Lächeln, das sie so sehr liebte, und hielt im Korridor inne, um besitzergreifend seine Hände um ihre Taille zu legen.
    „Ich sagte Euch einst, dass die Begierde der Dame meines Herzens auch die meine wäre“, murmelte er, und er presste den Mund zu einem innigen Kuss auf ihre Lippen. „So ist es, und so soll es bleiben.“
    Als er erneut ihre Lippen koste, hüpfte Gabrielles Herz vor Freude, denn sie war sicher, ihr Ritter sprach die Wahrheit. Er würde ihr einziges Verlangen sein, so wie sie das seine war, von diesem Tag an bis ans Ende ihrer Tage.
    Und dies war mehr als ein Versprechen.
    – ENDE –

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