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HISTORICAL EXCLUSIV Band 22

HISTORICAL EXCLUSIV Band 22

Titel: HISTORICAL EXCLUSIV Band 22 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MARGO MAGUIRE JACQUELINE NAVIN
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Morgen wunderschön aus. Die Ärmel ihres rehbraunen schlichten Kleides waren geschlitzt, sodass man ihr cremefarbenes, mit Goldfäden durchwirktes Unterkleid hervorblitzen sah. Sie war bescheidener gekleidet, als es ihrer Stellung entsprach. Ihr Haar war ordentlich zurückgekämmt und unter einem Netz verborgen, lediglich einige vorwitzige Strähnen lockten sich verführerisch an ihren Schläfen. Sie war nicht geschminkt, so wie es seit kurzem Mode bei den Damen war. Ein goldener Gürtel um ihre sanft geschwungenen Hüften war ihr einziger Schmuck.
    Lucien fragte sich, ob sie wusste, wie sehr gerade diese einfache Kleidung ihre Schönheit betonte. Dann sagte er sich jedoch, dass sie ihre Wirkung berechnend einsetzte, so wie alle Frauen. Wahrscheinlich wollte sie einen harmlosen Eindruck auf ihn machen, obwohl sie ihre Feindseligkeit gegenüber Lucien von Anfang an gezeigt hatte. Dennoch konnte er nur vermuten, dass sie für ihren bescheidenen Auftritt einen bestimmten Grund hatte. Sein Gefühl warnte ihn, sich von ihrem unschuldigen Äußeren täuschen zu lassen. Doch was führte sie im Schilde?
    Alayna wusste sehr wohl, dass Lucien sie misstrauisch beobachtete. Sie konnte beinahe seinen durchdringenden Blick auf ihrer Haut spüren, war jedoch fest entschlossen, ihre Unruhe nicht zu zeigen. Sie hielt ihren eigenen Blick sorgfältig von ihm abgewandt und gab vor, die Unterhaltung mit den anderen Frauen zu genießen. In Wirklichkeit fand sie den Klatsch der Damen höchst langweilig.
    „Er will verhindern, dass wir gegen ihn rebellieren“, flüsterte eine Frau.
    „Nun, wenn er Henrys Unterstützung erlangen möchte, muss er zuvor beweisen, dass er den Frieden in Gastonbury sichern kann“, fügte eine blonde junge Frau hinzu und errötete heftig, als die anderen sie erstaunt ansahen. „Das sagt zumindest Geoffrey.“
    „Er hat keine Angst vor einem Aufstand, Anne. Aber dein Geoffrey hat recht. Dieser Mann wird nur von seinem Ehrgeiz getrieben. Warum sollte er uns auch fürchten? Schließlich hat er uns schon besiegt.“
    Anne lehnte sich vor und warf einen verstohlenen Blick zum Herrentisch hinüber. „Wenn unser neuer Lord sich nach einem warmen Willkommensgruß sehnt, sollte er zu mir kommen.“
    „Wieso er? Hast du denn nicht Sir Will bemerkt? Nur ein Wort von ihm, und ich würde in seine Arme sinken!“, sagte eine andere Frau mit rollenden Augen.
    Alayna zwang sich dazu, in das Gelächter mit einzustimmen, obwohl sie dem Gespräch nur schwer folgen konnte. Nachdem sie die halbe Nacht damit verbracht hatte, Edgars Truhen in ihrer Kammer durchzusehen, war sie todmüde. Es würde sich vielleicht als schwierig erweisen, den Inhalt der Truhen gewinnbringend zu verwenden. Das Gesetz besagte, dass Leibeigene bestimmte Stoffe und Farben nicht für ihre Kleidung verwenden durften, damit der Adel sich deutlich von ihnen unterschied. Doch Alayna blieb keine andere Wahl, als diese Regeln zu missachten. Sie war fest entschlossen, dass die gestohlenen Gewänder ihrem Zweck dienen und die armen Leute dieser Grafschaft vortrefflich schmücken sollten.
    Lucien starrte sie von seinem Platz auf dem Podium aus noch immer eindringlich an. Sie bemühte sich, lauter zu lachen.
    „Lady Alayna“, sprach plötzlich eine männliche Stimme, und als sie aufsah, stand Sir Will lächelnd vor ihr. Die anderen Damen grüßten den Ritter übereifrig, doch er nickte ihnen nur kurz zu. „Ihr scheint einen vergnüglichen Morgen zu verbringen.“
    „Einen angenehmen Morgen, ja“, bestätigte Alayna. Sie mochte Sir Will. Obwohl er offensichtlich allzu gerne mit Frauen tändelte, vermutete sie hinter seiner Galanterie ein gutes Herz.
    „Darf ich mich zu Euch setzen?“, fragte Will. Als Alayna nickte, ließ er sich neben ihr auf der Bank nieder. „Ich freue mich, dass Ihr Euch wohl fühlt. Ihr scheint unter den Aufregungen der vergangenen Tage nicht zu sehr gelitten zu haben.“
    „Wirklich?“, fragte sie.
    Sein bewundernder Blick zeigte ihr deutlich, dass er Gefallen an ihr gefunden hatte. Die anderen Frauen starrten sie neidisch an.
    „Nun, niemand wird wohl erwarten, dass die Dinge hier sofort wieder ihren gewohnten Gang nehmen“, sagte Will, „aber Lachen ist die beste Medizin, um die schlechten Zeiten zu vergessen.“
    Eine andere Stimme mischte sich ein. „In der Tat ist Eure gute Laune bewundernswert, Mylady. Normalerweise hört man die Opfer einer Belagerung nicht so schnell wieder lachen. Lasst uns doch an Eurer Freude

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