Historical Exclusiv Band 44
genehmigt.“
Der König warf einen Blick darauf. „Wo ist der Rest? Was ist mit Hibernia? Wo ist diese Frau?“
„All das ist nicht gewährt worden“, sagte Justin.
„Nicht gewährt worden? Es ist Sache des Königs, so etwas zu gewähren.“
„Gewähren?“ Jetzt war es Gloucester, der schrie. „Ihr habt den Franzosen gewährt, Euer Land zu nehmen, anstatt es zu verteidigen!“, fuhr er den König an und klang dabei mehr wie ein Onkel als wie ein Untertan.
Richard griff nach seinem Dolch. „Ihr bezweifelt die Macht des Thrones? Ich werde Euch aufhängen lassen!“
Sie stürmten aufeinander zu, blind vor Zorn, während die Wachen zögerten, weil sie nicht wussten, ob sie den König oder Gloucester beschützen sollten.
Justin trat dazwischen. „Bitte, Majestät, Euer Gnaden.“ Beide Männer traten mit finsterer Miene zurück.
Richard presste die Lippen aufeinander. „Ich will, dass all diese Zuwendungen gewährt werden, auch …“, er warf einen Blick auf Gloucester, und seine Augen blitzten vor Hass, „… auch die für die Tochter der Dirne.“
„Nichts davon wird geschehen“, erklärte Gloucester. „Und dies schon gar nicht!“ Ohne um die Erlaubnis zu bitten, gehen zu dürfen, stapfte er hinaus.
Richard stand da, starr vor Entsetzen. Oder vor Zorn.
Justin unterdrückte seine Verärgerung. Dem König war Solay egal, sie interessierte ihn nur als Mittel, seinen Onkel und den Rat vor den Kopf zu stoßen. „Majestät, der Rat hat seine Prüfung beendet. Es wird keine weiteren Zuwendungen geben.“
Richard wandte sich Justin zu, seine Miene war starr vor Zorn, und seine Stimme bebte vor Wut. „Seid vorsichtig, Lord Justin. Euer Rat mag jetzt über Macht verfügen, aber ich wurde als König geboren. Nichts kann daran etwas ändern, schon gar nicht Ihr und Euer jämmerliches Gesetz.“
Justin erschauerte. Wenn dieser Mann die ganze Macht zurückerhielt, würde er sich nehmen, was er wollte, ohne Rücksicht auf Gerechtigkeit oder Recht. Und Justin war ihm dabei eindeutig im Weg.
Am selben Nachmittag wurde Solay in die Privatgemächer des Königs gerufen, um ihre Lesung vorzutragen. Alle außer der Königin und Hibernia wurden vom König hinausgeschickt – ein Hinweis darauf, dass er ihre Worte sehr ernst nahm.
Solays Finger zitterten, als sie das Pergament mit der neuen Zeichnung glatt strich. Die Zukunft ihrer Familie lag in ihren Händen.
„Majestät“, begann sie, „Ihr wurdet geboren im Zeichen des Steinbocks an dem Tag, als die drei Könige kamen, um dem Kind in der Krippe ihre Ehrerbietung zu erweisen. Gewiss ist das ein glücklicher Umstand. Dazu kommt, dass …“
„All das ist bekannt“, höhnte Hibernia. „Könnt Ihr uns nichts Neues berichten?“
Sie legte die Zeichnung beiseite. Um Agnes’ Willen hatte Hibernia sie geduldet, aber nach dem, was der letzte Astrologe über ihn gesagt hatte, brachte er dieser Kunst nicht gerade Liebe entgegen.
„Nun, ich denke schon.“ Sie atmete schneller. Jetzt. Jetzt musste sie es riskieren. „Sind Majestät sicher, in der dritten Stunde nach Sonnenaufgang geboren zu sein?“
Stille trat ein. Wie konnte jemand das Wort des Königs anzweifeln?
„Natürlich bin ich sicher. Meine Mutter sagte es mir.“
Neben ihm saß Anne. Sie legte sanft eine Hand auf seinen Arm und bedachte Solay mit einem Blick, der schwer zu deuten war. „Warum fragt Ihr?“
Solay schluckte. „Meine Berechnungen sagen mir, dass die Stunde näher an den Nonen sein muss.“ Das würde die Mitte des Nachmittags bedeuten.
„Unmöglich“, erwiderte der König.
Königin Anne starrte Solay an, dann wandte sie sich an den König und flüsterte ihm etwas zu. Richard machte große Augen, und beide sahen sie an.
Sie schluckte wieder, als die Stille anhielt.
„Wer hat Euch das gesagt?“, fragte der König.
„Niemand. Ich versuchte nur, die Sterne zu deuten. Natürlich bin ich keine Expertin und kann mich täuschen.“
„Aber Ihr könntet auch recht haben.“
Sie sah von einem zum anderen. „Habe ich recht?“
Die Königin sprach mit ihrer üblichen Ruhe. „Richards Mutter sagte mir einmal, sie hätte eine falsche Stunde verkündet, um den Astrologen nicht zu viel Macht zu geben.“
Solays Körper glühte von einer Hitze, die nicht vom Kamin stammte. Macht. Die fremdartige Glut der Macht. Dass ihre Erklärung der Wahrheit entsprach, gab ihr etwas, das sie nie zuvor besessen hatte.
Genug Macht, damit er sie fürchtete.
Der König beugte sich vor und
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