Historical Exklusiv Band 36
Vielleicht ist es ganz gut, dass wir Maidstone haben. Er ist in der Lage, unbefangener an die Sache heranzugehen. Jedenfalls werden wir noch einen Versuch unternehmen, Harry zu finden.“ Charles beugte sich hinab und küsste sie auf die Wange. „Jetzt, da du unser Kind erwartest, sei so gut, und bleib zu Hause in Sicherheit.“
15. KAPITEL
S päter am Morgen traf ein riesiges Paket ein, und das war für Catherine eine willkommene Ablenkung. Sie hatte bei ihrem Londoner Schneider etliche Ballen Stoff und ein umfangreiches Schnittmusterbuch bestellt. Anscheinend gerade rechtzeitig, um daraus Umstandskleidung zu schneidern.
Zusammen mit Sally hatte sie vergnügt die Stoffe im Wohnzimmer auf den Möbeln ausgebreitet, als Charles durchgefroren von draußen hereinkam, sich zu ihnen gesellte und seine eiskalten Hände anhauchte, um sie zu wärmen. Sally verschwand schnell in Catherines Schlafzimmer.
„Was hat denn das zu bedeuten?“ Charles stellte sich mit dem Rücken vor den Kamin und deutete mit dem Fuß auf einen Ballen, der vor ihm lag. Er beugte sich hinab und strich mit den Fingern über den smaragdgrünen Samt. „Der hier gefällt mir.“
„Mir auch.“ Catherine ging zu ihm und setzte sich zu seinen Füßen auf den Teppich. Dann drapierte sie den Stoff um ihren Körper. „Es ist eine meiner Lieblingsfarben. Wie steht sie mir?“ Sie hielt den Samt an ihr Gesicht.
Charles schien ernsthaft darüber nachzudenken. „Sehr attraktiv. Dieses Grün bringt deine Haarfarbe besonders gut zur Geltung.“
„Was meinst du, soll ich daraus ein Reisekleid machen lassen oder …?“
„Nein, ein Ballkleid oder vielleicht eine Abendrobe.“
„Findest du?“ Catherine neigte bedächtig den Kopf.
„Ich bin mir ganz sicher.“ Charles half ihr aufzustehen und zog sie an sich.
Sie schmiegte sich an ihn und blickte lächelnd zu ihm auf, voller Freude über das, was ihr sein Gesichtsausdruck verriet. Wenn er sie so ansah wie jetzt, schien sich zwar der Ausdruck seiner Augen kaum zu verändern, aber sie hatte inzwischen gelernt, welches Verlangen sich dahinter verbarg. Einladend öffnete sie die Lippen. Als er ihre Hüften umfasste, drängte sie sich sinnlich an seinen vor Begehren harten Körper.
Sally öffnete die Tür, durch die sie vor Kurzem hinausgegangen war, und wollte gerade eintreten, schloss sie jedoch gleich wieder hastig mit einem verlegenen Kichern. Catherine fuhr zusammen und wollte sich schon aus der Umarmung lösen, aber Charles ließ es nicht zu. Er blickte ihr tief in die Augen, während er sie liebkoste.
„Charles!“ Wieder versuchte sie vergebens, sich zu befreien. „Sally kommt jeden Augenblick zurück.“
Ihr Ehemann sagte nichts darauf, sondern ließ seine Hände immer fordernder hinabgleiten bis zur Innenseite ihrer Oberschenkel.
Catherine stockte der Atem, und sie sank in seine Arme, auf einmal schwach vor Begehren. „O Charles“, flüsterte sie.
„Ja, Catherine?“ Sie spürte seinen heißen Atem an ihrem Ohr, dann seine Zunge.
„Wir … wirklich … wir sollten nicht …“
„Was sollten wir nicht, Catherine?“
Dann nahm sie allmählich wahr, dass er aufgehört hatte, sie zu streicheln, und mit selbstgefälliger Miene auf sie herabblickte.
„Mylord, Sie scheinen ja sehr mit sich zufrieden zu sein.“ Catherine versuchte, ihn streng anzusehen.
Das Lächeln umspielte Charles’ Mundwinkel nun noch deutlicher. „Ja, das bin ich.“ Er gab ihr einen Klaps auf den Po und ließ sie los. „Und mit Ihnen auch, Mylady.“
„O Charles. Was soll ich nur mit dir machen?“
„Ich hätte da einen Vorschlag …“
„Charles! Doch nicht jetzt.“
„Nein“, stimmte er ihr zu. „Jetzt nicht.“
Sally bürstete nach dem Abendessen gerade Catherines Haar, da kam auf einmal Charles, nur mit einem Morgenmantel über seiner Kniehose bekleidet, durch die Verbindungstür herein. Er hielt inne, sah zu, wie seiner Frau das leuchtend rote Haar auf die weißen Schultern fiel. Bei jedem Bürstenstrich sprangen die elastischen Locken zurück, sodass kupferfarbene und goldene Funken zu sprühen schienen.
Schließlich band die Zofe die schimmernde Pracht mit einem Band zusammen wie an jedem Abend und verabschiedete sich. Ehe Catherine sich erheben konnte, trat Charles hinter sie und bedeckte den Nacken, wo sich einzelne Strähnen kräuselten, mit verlangenden Küssen.
Sie neigte den Kopf zur Seite und lächelte. Aufreizend langsam ließ er die Hand über ihre Schulter gleiten und umfasste
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