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Historical Exklusiv Band 42

Historical Exklusiv Band 42

Titel: Historical Exklusiv Band 42 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Louise Allen , Diane Gaston
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sich fast gegenüberstanden, lächelte Devlin und deutete eine leichte Verbeugung an. „Lady Duprey, Miss Duprey, ich wünsche einen guten Tag.“
    Beide Damen sahen ihn fassungslos an, und Lady Duprey lief so hochrot an, dass er fürchtete, es könnte sie der Schlag treffen.
    Ohne sich um diese merkwürdige Reaktion zu kümmern, sagte er freundlich: „Darf ich Ihnen Miss Madeleine England vorstellen? Sie hat mich in diese hervorragende Buchhandlung begleitet.“ Er ging einen Schritt zur Seite, um Madeleine zu präsentieren, die sich so fest an seinen Arm klammerte, dass es ihm Schmerzen bereitete. „Miss England, Lady Duprey und ihre Tochter, Miss Duprey.“
    Madeleine machte einen steifen Knicks. „Angenehm“, sagte sie kaum hörbar.
    „Das ist ja das Allerletzte“, zischte Lady Duprey, packte ihre Tochter am Arm und drängte sie weiter.
    Miss Duprey schüttelte verständnislos den Kopf, und als sie von ihrer Mutter fortgezerrt wurde, drehte sie sich um und warf Madeleine einen letzten schockierten Blick zu.
    Nachdem die beiden in die Buchhandlung verschwunden waren, sank Madeleine in sich zusammen. Devlin ließ das Paket Bücher fallen und fing sie auf, dann half er ihr, sich auf die Stufen zu einem Hauseingang zu setzen.
    „Maddy“, sagte er besorgt, nahm die Bücher an sich und setzte sich zu ihr. „Es tut mir leid. Soll ich eine Droschke rufen?“
    „Nein, lass mich nur bitte einen Moment lang in Ruhe.“ Sie schlang die Arme um ihre Beine und ließ den Kopf auf die Knie sinken, sodass er nicht ihr Gesicht sehen konnte.
    Die ersten Passanten nahmen von ihnen Notiz.
    „Ich werde eine Droschke anhalten“, erklärte er, lief zum Straßenrand und winkte eine Kutsche zu sich. Er musste Madeleine fast tragen, als sie in das Gefährt einzusteigen versuchte.
    „Es geht mir wieder gut“, erklärte sie mit schwacher Stimme.
    „Verdammt“, gab Devlin zurück. „Es gab keinen Grund für die beiden, dich so anzusehen. Sie konnten schließlich nicht wissen …“
    „Es ist nicht wichtig“, unterbrach sie ihn, hielt aber weiter die Hand vor Augen, als würde sie weinen.
    „Maddy, das Ganze tut mir so leid. Vermutlich ist dir klar geworden, wer sie sind.“ Er atmete heftig. „Du musst mir glauben, ich wollte wirklich nicht, dass du der Dame begegnest, die ich … ich meine, die …“
    „O nein!“, stöhnte sie entsetzt auf. Es war schlimmer als erwartet, sehr viel schlimmer sogar.
    Devlin fuhr fort: „Verdammt sollen sie sein. Ihr Verhalten war äußerst unverschämt. Du machst einen ehrbaren Eindruck. Du hättest meine Cousine oder Rams Schwester sein können. Sie hatten einfach kein Recht, dich so zu behandeln.“
    Langsam ließ Madeleine ihre Hand sinken und sah aus dem Fenster. „Sie hatten sehr wohl das Recht, Devlin.“ Sie atmete tief durch und schaute ihm dann direkt in die Augen. „Das waren meine Mutter und meine Schwester. Sie dachten, sie seien mich für immer los, nachdem ich solche Schande über sie gebracht hatte.“
    Sprachlos betrachtete er Madeleine.
    „Lass uns noch nicht heimfahren“, fuhr sie gefasster fort. „Lass uns im Park spazieren gehen. Ich versprach, dir meine ganze Geschichte zu erzählen. Jetzt sollst du sie erfahren.“
    Er wies den Kutscher an, sie aussteigen zu lassen, dann gingen sie in den Park und ließen sich auf einer abgelegenen Bank nieder. Zwar meinte Devlin, es könne zu kühl für Madeleine sein, doch sie versicherte ihm, die frische Luft tue ihr gut.
    „Für Juni ist es ungewöhnlich kalt“, sagte er, um das aufgekommene Schweigen zu überbrücken.
    Schließlich fasste sie sich ein Herz. „Ich wuchs in Wiltshire auf, aber ich vermute, Emily hat dir davon bereits erzählt. Ich war die Jüngste. Es gab meinen Bruder, meine älteste Schwester Jessame, Emily und mich. Ich glaube, als ich zur Welt kam, hatte meine Mutter genug vom Erziehen. Mit mir gab sie sich nur wenig Mühe, und unser Vater bemühte sich um keinen von uns. Hinzu kam, dass ich ein eigenwilliges Kind war. Es war mir völlig egal, was Gouvernanten, Lehrer oder irgendjemand sonst von mir erwarteten. Ich wurde von jeder der wenigen Schulen, die ich besuchte, verwiesen. Das Einzige, was ich immer nur wollte, war auf meinem Pferd reiten.“
    Devlin legte seine Hand auf ihre. „Du könntest ebenso gut meine Kindheit schildern, außer dass sich mein Vater um absolut alles kümmerte, um alles, was ich tat und sagte.“
    „Aber du hast es in deinem Leben zu etwas gebracht. Ich dagegen

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