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Historical Exklusiv Band 42

Historical Exklusiv Band 42

Titel: Historical Exklusiv Band 42 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Louise Allen , Diane Gaston
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Zufriedenheit.“
    „Es war sehr nett von Ihnen, sie uns zu schicken“, erwiderte Miss England mit einem höflichen Lächeln.
    „Nun, wir wollten nicht, dass Sie den Weg zu Fuß zurücklegen, und Devlin kann sich keine Kutsche …“ Serena hielt inne. Es gehörte sich nicht, eine Bemerkung über Devlins finanziellen Engpass zu machen, und erst recht nicht, wenn Ned auch noch der Verursacher dieser Notlage war.
    Miss England schien ihre Verlegenheit zu ignorieren. „Es war wirklich sehr großzügig von Ihnen.“
    Serenas besonderes Interesse galt in diesem Moment dem Ausdruck in Miss Englands Stimme. Was genau sie erwartete, war ihr selbst nicht klar. Dass die junge Frau sich nervös gab? So schien es ihr nicht. Dass sie sich anmaßend oder spöttisch verhielt? Auch das traf nicht zu. Miss England wirkte absolut ruhig und gelassen.
    „Ich muss Ihnen ein Kompliment machen“, sagte Serena auf ihrer Suche nach einem Gesprächsthema. „Ihr Kleid ist wundervoll.“
    Daraufhin errötete Miss England, und es wirkte, als sei ihr dieses Lob unangenehm. Aber welcher Frau gefiel es nicht, wenn man sich anerkennend über ihr Erscheinungsbild äußerte?
    „Danke“, kam eine gemurmelte Antwort.
    Serenas Sorge steigerte sich, denn es war offensichtlich, dass sie die Situation nicht im Griff hatte. Sie sah zu Ned, doch der war in eine Unterhaltung mit Devlin vertieft. Wenigstens gingen die beiden nicht wieder mit Fäusten aufeinander los. Ned liebte Devlin mehr als jeden anderen Menschen, das wusste Serena mit Gewissheit.
    „Sie hatten sich gestritten, wenn ich das richtig verstanden habe“, sagte Miss England, als sie ebenfalls ihren Blick auf die beiden Männer richtete.
    Diese direkte Art verblüffte Serena, die ihrerseits niemandem gegenüber ein solches Thema angesprochen hätte. „Ja, das ist richtig.“
    „Vielleicht hat Lord Devlin bei seinem Bruder die Beherrschung verloren“, meinte sie mit einem flüchtigen Lächeln.
    „Ich glaube eher, mein Mann hat den Streit provoziert“, sagte Serena.
    „Sie scheinen die Auseinandersetzung beigelegt zu haben.“
    Barclay verkündete, das Abendessen sei angerichtet.
    „Ich werde Miss England begleiten“, erklärte Ned, deutete eine Verbeugung an und hielt ihr den Arm hin. Serena fühlte einen Anflug von Eifersucht, als sie sah, wie die junge Frau sich bei Ned unterhakte. Dann wartete Miss England, bis Devlin mit Serena am Arm vor ihnen ins Esszimmer ging.
    „Verrat mir, Serena“, flüsterte Devlin ihr zu, „was das Ganze soll.“
    „Wie meinst du das?“
    „Du weißt genau, wie ich das meine“, antwortete er ernst. „Was soll diese Einladung?“
    „Wir … das heißt, Ned …“, stammelte sie. „Wir wollten dich sehen.“
    „Unsinn“, konterte er leise und sah sie skeptisch an. „Warum habt ihr Maddy eingeladen?“
    „Damit sie auch mitkommt.“ Ihre Antwort klang eigentlich mehr wie eine Frage.
    Sie betraten das Speisezimmer, dessen Kristallleuchter das Licht der Kerzen brachen. Lieber hätte Serena das Essen in einem der kleineren Salons servieren lassen, doch Ned hatte darauf bestanden, Miss England allen Reichtum des Hauses vor Augen zu führen.
    Umso überraschender war, dass die junge Frau das Fresko an der Decke, den langen Mahagonitisch und das Tafelsilber als völlig selbstverständlich hinnahm. Ihre Diener hatte Serena dazu angehalten, den Tisch so zu decken, dass sie alle beisammensitzen konnten. Neds Platz befand sich natürlich am Kopf des Tisches, sie selbst saß rechts von ihm, zu seiner Linken saßen Devlin und Miss England.
    Während des Essens beobachtete Serena immer wieder heimlich Miss England, die nicht ein einziges Mal zögerte, welches Besteck zu welchem Gang gehörte. Es wirkte zudem so, als sei es für sie ganz normal, dass Diener das Essen servierten und sich um jeden Wunsch kümmerten.
    Die Unterhaltung beschränkte sich auf Themen von allgemeinem Interesse, zu denen sich Miss England ohne Weiteres äußern konnte, auch wenn sie erst dann etwas sagte, nachdem man sie angesprochen hatte.
    Devlin warf Miss England des Öfteren einen Blick zu, mal besorgt, mal voller Stolz. Ned dagegen verzog nie eine Miene, ganz gleich, wen er ansah. Vor Neid darauf, dass Devlin anders als sein Bruder kaum einen Hehl aus seinen Gefühlen machte, wäre Serena fast in Tränen ausgebrochen. Zum Glück wurde kurz darauf der Portwein serviert, und sie konnte erleichtert die Männer allein lassen und sich mit Miss England in den Salon

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